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Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

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Beissel, Stephan: Ein Plan für die Malereien in den Fenstern und auf den Wandflächen der Herz Jesu Kirche zu Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0108

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163

1898.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 6.

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Glasmalereien, letztere Fresken. Die Reihe der
Heiligen in 1—12 wird nicht nur ihre Rang-
ordnung, sondern auch die Chronologie zu
berücksichtigen haben. Kleine Inschriften auf
Spruchbändern, unter den Füfsen der Heiligen
oder sonstwo, sollen zeigen, warum sie hier
stehen. Für die Männerseite empfehlen sich
demnach: 1. Petrus, Tu scis, quia amo te
(Jo. 21, 15); Paulus, Evangelizare divitias Christi
(Ephes. 3, 8). 3. Johannes, Discipulus ille, quem
diligebat Jesus (Jo. 21, 7); Ambrosius, Flammes-
cat igne charitas. Es folgen im Chorumgange:
5. Augustinus, Vitae ostium (Lectio 7. festi
ss. Cordis); Chrysostomus, Arcanuhi mysterium
(Lectio 8. festi). 7. Benedikt mit Bernard, In-

der zwölf Fenster, welche jene Heiligen um-
schliefsen, steht oben eine Fensterrose. Sie ist
geeignet, ein Symbol des hlsten Herzens auf-
zunehmen. Für diese Rosen werden folgende
Symbole passen: 1. Die Stiftshiitte, Taberna-
culum Dei. 2. Das Allerheiligste, Digna sedes
numinis. 3. Das Heilige, Sanctuarium inteme-
ratum foederis. 4. Der Tempel, Templum ve-
tusto sanctius. 5. Die Bundeslade, Area legem
continens. 6. Das Mannagefäfs, Urna manna
continens. 7. Die Gesetzestafeln, Lex tua in
medio cordis mei (Ps. 39, 8). 8. Der Brand-
opferaltar, O ara semper flammea. 9. Der
Rauchopferaltar, Cor amoris victima. 10. Der
siebenarmige Leuchter, Ceu septiformis fluvius.

Abb. 1. Grundrifs der Herz Jesu-Kirche zu Köln.

veni cor regis, fratris et amici benigni Jesu
(Lectio 5. festi). 9. Franziskus von Assisi mit
seiner Seitenwunde und Bonaventura, Pretium
nostrae salutis a fönte cordis (Lectio 9. festi).
11. Franz Xaver, O Deus ego amo te; Franz
von Sales mit dem Buche: Traue" de l'amour
de Dieu. Auf der Frauenseite steht an der
Spitze der Reihe bei 2. U. L. Frau, Dilectus
meus mihi et ego illi (Cant. 2,16), dann zeigen
sich Anna, 4. Magdalena und Martha, Diligebat
autem Jesus Martham et sororem ejus (Jo. 11, 5);
6. Agnes, Annulo suo subarrhavit me, Caecilia,
Jesus Corona virginum; 8. Luitgardis, Cister-
cienserin (f 1246), und Mechtildis (f 1298);
10. Gertrud d. G. (f 1303), Benediktinerin, und
Katharina von Siena, Dominikanerin; 12. Bri-
gitta von Schweden und Theresia. In jedem

11. Der Tisch mit den Schaubroden, Comedes
panem de mensa mea (2. Reg. 9, 7). 12. Das
Waschbecken, Aqua lateris Christi lava me.1)
Beim Beginn des Chorumganges erhalten dann
die vier Blendfenster folgende Vorbilder: d. Die
Erschaffung der Eva aus Adams Seite, e. Moses
schlägt Wasser aus dem Felsen, f. Der Durch-
zug Israels durch das rothe Meer. g. Die Be-
streichung der Thürschwelle mit dem Blute des
Lammes unter dem Zeichen T. Damit wäre
der Cyklus des Chorumganges beendet, und wir
können in's Querschiff eintreten.

II. Im nördlichen Arme des Quer-
schiffes steht der Marienaltar in einer neben
dem Umgange errichteten Kapelle. Ein kleines

a) Vergl. über diese Symbole Hattler »Die bild-
liche Darstellung des göttlichen Herzens«.
 
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