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Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

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Renard, Heinrich: Die katholische Pfarrkirche zu Münster bei Bingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0224

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357

189& — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 12.

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düng einer Stilepoche bedeutet. Da ich aber
überzeugt bin, dafs das Studium der kleinen
Werke der kirchlichen Baukunst die noch
manchmal auftauchende Sucht, Dorfkirchen mit
dem Schein einer falschen Monumentalität zu
schmücken, allmählich verringern mufs und wird,
hoffe ich, dafs auch die Veröffentlichung dieser

richtet, dafs die »ecclesia pulcherrima« zu
Münster in dem Jahre 1504 verbrannt ist. Dafs
diese etwas stolze Bezeichnung sich auf die
alte romanische Kirche, von welcher der zier-
lich gegliederte Thurm und ein Nebenraum
noch vorhanden ist (Fig. 2), beziehen sollte, kann
ich nicht glauben, sondern bin vielmehr der An-

Pfarrkirche ein kleiner Beitrag zur Kenntnifs
unserer mittelalterlichen Dorfkirche sein wird.
Der Name des Ortes deutet zwar direkt auf
eine klösterliche Niederlassung hin, es ist mir
jedoch ebensowenig möglich gewesen, irgend
welchen Beweis hierfür, wie bestimmtere ge-
schichtliche Daten bezüglich des Ortes und
der Kirche zu erlangen. Nur eine kleine Notiz
in: »Frithemius Chronicon Sponheimiense« be-

sieht, dafs die eben vollendete spätgothische
Kirche, deren Formen auf das letzte Viertel
des XV. Jahrh. hinweisen, den Chronisten zu
einer solchen Bezeichnung veranlafste,- als wohl
nur das Dach einer Feuersbrunst zum Opfer
gefallen war.

Gelegentlich der letzten Ausbesserungs-
arbeiten am Thurm fand sich eine in den Be-
wurf des Thurmhelmes eingekratzte Inschrift:
 
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