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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: Ueber den Kasten des Kypselos und den Thron zu Amyklä
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0279

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271

und den Thron Zu Amykla.

Richtigen und Wohlabgewognen zugleich aus dem-
selben in die Schule übergeht, eben so viel neuen
Aufhalt verursachen kann, als jenes weiter zu füh-
ren vermag. Dieß ist der Grund, warum wir nach
und nach mehrere Abschnitte des genannten Buchs
einer sorgfältigen Untersuchung zu unterziehen geden-
ken, für dießrusl uns beschränkend auf zwey in man-
cher Hinsicht verwandte Kapitel. In dem einen,
im neunten des zweyten Buchs, ist der Kasten
des Kypfeloö abgehandelt, weicher als Uebergang
von der Toreurik zur Goldelftnbeinarbeit angenom-
men wird, indem Elfenbein hier zum erstenmal er-
scheint. Vom Begriff der alten Toreurik erst künf-
tig, und daher hier blos vom übrigen Inhalt.

Es wird zuerst von neuem die Frage untersucht,
ob der von Pausanias beschriebene Kasten derselbe
gewesen sey, in welchem Kypfeloö gelegen habe, und
mit ja, wie schon von Heyne, beantwortet. Von
der Bedeutung des Worts bey Herodot

hängt eigentlich gar nichts ab: vielmehr kommt es
auf unsere Ansicht der ganzen Geschichte an, ob wir
dort einen Kasten oder etwas andres, das sich alsdann
nicht bestimmen ließe, denken wollen. Die ange-
führten Keimelien in der Odyssee sind keine Kasten:
auch sind in Deutschland und im Norden keineswegs
solche Kisten, wie nachher (wiewohl ohne Grund,
weder in Ansehung der Größe, noch der Verhält-
nisse) angenommen wird, nehmlich von 6 Fuß Länge
und 4 F. Breite, von der schönsten eingelegten Ar-
beit, zur Aufbewahrung von Edelsteinen, Silber-
zeug und feinen Stoffen im Gebrauch, um daraus
abzunehmen, daß eine solche im Hause des Eeriorr
gewesen seyn könne. Wer zweifelt an der Möglich-
keit ?
 
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