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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: [Fortsetzung von] Georg Zoegas Bemerkungen über einen großen Theil der in Viscontis Museo Pioclementino herausgegebenen Marmorwerke, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0420

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412 Zoegas Bemerkungen

eine runde und geflochtne Cista mit etwas g-lüftetem
Deckel hinschreilet. Der Kopf der Schlange, wel-
cher ihm die Kniekehle beißt, ist lammt diesem ganzen
Bein neu, dessen Richtung jedoch durch den Schen-
kel bestimmt ist, und es scheint auch, daß auf dem
Wagen eine Spur deö Fußes ist. Auch mag die
Schlange den Pan wirklich gebissen haben, weil er
den Kopf umdreht und herabsieht, den Mund mit
dem Ausdruck des Schmerzes öffnet und die Linke
über den Kopf erhebend ein Pedum hinter dem Rük-
ken hält, als ob er nach dem Thier, das ihn an-
greift, schlagen wollte. Von der Mänas, die hin-
ter Pan drein lauft, ist der rechte Arm neu, aber
die Hand alt. Der Satyr darauf hat eine edle Ge-
sichtöbildung, die Ohren bedeckt von weichen und
vollen, wiewohl nicht langen Haaren, so daß er nur
an dem Schwänzchen am Rückgrat erkennbar ist.
Er gehr auf den Zehen mit kurzen Schritten. Sein
rechter Arm und rechtes Bein sind neu, aber nach
dem Alten hergestellt. Beyde Kentauren, die den
Wagen des Dionysos ziehn, haben Sakyrohren ohne
das Gesicht der Satyrn; und ziemlich eine Habichts-
nase. Der zur Rechten ist bärtig und hak im Ge-
sicht den Charakter eines schwachen Allen. Der an»
dre hielt mit der jetzt verlornen Rechten die große
Amphora auf seinem Nacken. Auch der linke Arm
vom Ellbogen an ist neu. Neu sind auch der ganze
vordere Körper des Panther, der zwischen den Ken-
tauren geht, und Beine und Hände des geflügelten
nackten Kindes, das hinten auf dem bärtigen Ken-
tauren steht. Es muß mit der Linken die Zügel ge-
halten haben, was der Erganzer aus dem Bruch,
den man auf dem Gürtel dieses Kentauren wahr-
vimmt, hätte abnehmen sollen. In der Rechten

konnte'
 
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