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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: [Fortsetzung von] Georg Zoegas Bemerkungen über einen großen Theil der in Viscontis Museo Pioclementino herausgegebenen Marmorwerke, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0421

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über Viscontis Mus. Pioclement. 41z

konnte es das gewöhnliche Fähnchen tragen, wovon
übrigens kein Zeichen da ist. Es ruht auf dem rech-
ten Fuß, und eS kann feyn, daß es den linken aus-
hebt, um dem Kentauren einen Stoß zu geben.
Der Wagen ist länger, als die heroischen Wagen
zu seyn pflegen, und gleicht zum Theil dem Plau-
sirum, wiewohl er vorn höher ist. An der Seite des-
selben ist flach gearbeitet oben ein Satyr, der sich über
einen Korb bückend ihn mir Trauben anfüllr, und
auf dem unteren Theil ein großer umliegender Korb
voll Trauben. Dritten auf dem Wagen ist ein Sitz
in Gestalt eines Throns oder einer dicken Säule,
umhüllt von einem 'Tuch, das oben statt Kissen
dient. Von dem Gott ist die linke Hand und der
Arm bis zum Ellbogen neu, fammr dem oberen Theil
des Thyrfos. Ein Peplos bogt sich wie ein ge-
schwelltes Segel über feinem Kopf, und schlingt sich
um die Arme mit flatternden Enden, wie man oft an
den Figuren des Pluton und Poseidon anmfft. Der
Ergänzer ist auf diesen Umstand nicht aufmerksam ge,
wesen und hat versäumt, das Ende des Peplos um
den linken Arm zu jchlingen. Der weiblichen Figur,
die hinter Bacchus auf dem Wagen steht, fehl: Kopf
und rechte Schulter. Er scheint mir ihr zu reden,
und, während sie seinen rechten Arm mit ihrer Rech-
ten faßt, seinen linken Arm hinter ihre Schultern
zu strecken, um sie zu umarmen.

Taf. 8. «2).

Sarkophag bey dem Bildhauer Plerantoni ge-
nannt Sposino, für dasPioelemensir.iftHe Museum be-
stimmt.

®2) Gal. mythol. LXIII, L41- W.

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