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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: Niobe
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0598

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Niobe.

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die, welche in den Museen, zum Thekl nur als Bruch-
stücke, zerstreut sind, noch sorgfältiger gesammelt und
verglichen seyn werden. Aus den mehrfachen Wieder-
holungen, die sich von mehr als einer Figur erhalten
haben, sieht man, daß nicht wenige Apollotempel
mit dieser Gruppe geschmückt gewesen sind, wie denn
auch nicht leicht eine andre Vorstellung für solche ge-
eigneter gedacht werden kann als diese. Man sieht
zugleich, daß, wie verschieden auch die Darstellun-
gen dieses Symbols in erhobner Arbeit sind, für die
Giebelfelder die eine Musterform beybehalten wor-
den ist, mit kleinen Veränderungen vielleicht im Ein-
zelnen, die sich bey einer letzten Zusammenhaltung alA
ler Ueberreste, zugleich mit der noch mehr sestgestettten
Anordnung der einen fast vollständig zusammengefuhd-
ncn Gruppe ergeben werden. Heyne hat zwar nach
zwey Epigrammen auf zw eh andre von der unsrigen
verschiedne Statuenvereine geschlossen, in den Com-
mont. Gotting. T. X. p. 112. Aber die Epigramme
selbst veranlassen zu dieser Voraussetzung so wenig
als die zahlreichen Ueberreste einer und derselben
Gruppe sie vermuthen lassen. Denn das des An-
tipater (Anal. II, iZ, 4Z) wird von Meleager,
(Anal. 1, 33, 117) wie auch Jacobs bemerkt, nach-
geahmt; und auch das eine, worauf wir so zurück-
kommen, scheint nicht weniger als das des Theodori-
das (Anal. II, 42, 7; in der neuen Ausg. der An-
thol. alle drey 1'. 2 p. 665) von der Gattung der
epideiktischen zu seyn. Es blickt hier und da vielleicht
eine Vorstellung, die der Dichter von Kunstgebilden
gefaßt hatte, durch; aber auf ein bestimmtes Ganzes,
das ihm vorschwebte, läßt sich nicht schließen. Dann
waren ja die Compositionen der Basreliefe ohne Zwei-
fel
 
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