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172 Klassische

„Gcchrtester Herr! Wenn ich auch nur kurze Zeit erst
das Vergnügen habe, Ähre wcrthe Bekanntschaft gemacht zu
haben, so hat mir doch meine Mcnschcnkenntniß gesagt, daß
Sie das sind, was Diogenes einst mit der Leuchte suchte. Ich
will daher ohne Umschweife eine Angelegenheit meiner Feder
vertrauen, vorher aber Sie bitten, den Mann nicht falsch zu
beurthcilcn, der sich an eine Seele, nicht an eine Larve wen-
det. Gestützt daher auf die Wahrheit, daß edle Seelen gern
helfen, frnge ich Sie: Wollen Sic mir auf ein Vierteljahr
25 Thalcr leihen? — Und so lassen Sic mich mit dem großen

Erledigung.

Britten schließen: Hamlet: „Bist Du's, Horatio?" —

Horatio: „Ja, ich bin's!"

Mit Hochachtung und Freundschaft Ihr aufrichtiger

Arthur Lilienstengel."
Antwort.

„Gcchrtester Herr! Erlauben Sic mir, Ihre sehr ge-
ehrte Zuschrift mit dem großen Britten zu beantworten: „Ich
bin Horatio, mein Prinz, und Euer armer Diener auf
ewig!" — Mit Hochachtung Ihr ganz aufrichtiger

Courad Schmidt."

Widerspruch.

Alles hat seine Grenzen.

Es spannt eine Brücke sich ob dem Fluß,
Ein Schlagbaum liegt darüber,

Und wer die Schranke passircn muß,
Bezahlt der Mauth einen Stüber.

Der Mauthncr war ein Mägdelein,
Bildsaubcr, rein zum Freßcn;

Ich sah ihr tief in die Augen hinein,

Hätt' bald auf's Zahlen vergesse»;

Ich reicht' ein Goldstück zum Wechseln dar,
Um länger zu schau'n ihr Walten,

Sie zahlte heraus das Geld mir baar,
Mein Herz hat zurück sie behalten.

Mn kann ich keinen Schlagbaum sch'n,

So tritt sie in meine Gedanken; —

Sag' Einer, wie soll ich das versteh'»?

Ich lieb' sie doch ohne Schranken.

Zur Reise fertig stand ein junger Wicht
Abschiedsgcwärtig, keck vor seinem Alten;

„Zum Schlüße noch, vergiß mir nicht,

Beim Trinken Dich zurückzuhaltcn!"

Der Sohn fährt ab und von der hohen Schul'

Läßt er von sich nichts sch'n, noch hören;

Dem Alten wird darob ganz schwul,

Ob er gehorsam seinen Lehren.

Er reist zur Stadt, sucht dort des Sohn's Quartier;
„Jcht trcffcn's ihn im Bräu zur Feige" —

E'rad kömmt er recht, wie einen Maßkrug Bier
Sein Sohn auf Eins leert bis zur Neige.

„Was muß ich sch'n, infamer Galgenstrick!

So folg'st Du meinen Lehren, Mukcl?"

„Aus Ccrcvis! halt' ich mich nicht zurück?

Mehr gcht's nickt, sonst fall' ich am Buckel."

I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Widerspruch" "Alles hat seine Grenzen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bierkrug
Gaststätte <Motiv>
Student <Motiv>
Wegezoll
Kutsche <Motiv>
Alkoholkonsum <Motiv>
Karikatur
Liebeslyrik
Vater <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Schlagbaum <Motiv>
Entsetzen <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 778, S. 172
 
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