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7. Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- j _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS-vvvii

Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band 00N 26 Nummern 3 st. 54 kr. IP -

oc il im 3 ü c r p ct i li 011c n angenommen. vd. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. od. 4 Sgr.

Missverständnisse.

(Fortsetzung.)

„Ter Schmerz sei verschwunden, aber die Nase noch
nicht ganz, und morgen kommen der Herr und das Fräulein
zum Frühstück in den Garten," so lautete dieselbe nach meines
ehrlichen Christians mündlichem Bericht.

„Wie, die Nase noch nicht? was schwatzest Du für Un-
sinn, Bursche! dchnkc zuerst, dann sprich," sagte ich halb lachend,
halb ärgerlich.

„Die Geschwulst an der Nase, Herr Oberauditor," ver-
besserte der unvergleichliche Junge, und blieb trotz meines
verabschiedenden „Ist gut" unbeweglich stehen.

„Was gibt's noch?"

„Mochte den Herrn Oberauditor für morgen Nachmit-
tag um Urlaub bitten, meine kranke Mutter in Frohstadt zu
besuchen."

„Kannst abziehen, habe nichts dagegen." Das Genie
verschwand hinter der Thüre.

Der Morgen erschien, wie es sich für eine Gcncsungs-
fcicr schickt, sonnig und wolkenlos. Ich war dießmal der Erste
im Garten, bald aber erschien am Arme dcö Vaters Nann-
chcn, mit zwar noch etwas rothcm Näslcin, aber dem holde-
sten Engelslächeln auf Mund und Wangen.

„Sie glaube» nicht, wie glücklich cs mich macht, Sic
wieder wohl und heiter zu sehen!" sprach ich, indem ich dem
jungen Mädchen die eine, dem Papa die andere Hand bot,
und beide zum Tische geleitete. Vor Nannchcns gewöhnlichem
Sitze lag ein prachtvoller, riesiger Nelkenstrauß, mein zartes
Geschenk; erstaunt blickte sic auf den Strauß, nahm ihn hier-
auf in die Hand, und ließ die braunen Augen von Blume
zu Blume schweifen, daun sah sic mich fragend an.

„Er bittet" flüsterte ich mit einer bejahenden Kopfbc-
wcgung, „für den Unglücklichen, der sein Mißgeschick, Ihne»
Schmerz bereitet zu haben, sich nimmer vergeben kann!"

Und letzt führe rch Dir, lieber Leser, eine neue
Erscheinung vor in Person des Herrn Christian
Bader, der nebstAohann, dem Kutscher, meinen dcr-
maligcn Hofstaat bildete, und, seiner bemerkcns-
wcrthen Einfalt wegen, zwischen mir und näheren
Bekannten gewöhnlich das „Genie" benannt wurde.
Das Genie also wandcrtc mit dem auf zartes Rosenroth ge-
schriebenen Bittet hinauf in die Appartements des Herrn Wirth ,
und nicht ohne Ungeduld harrte ich der Antwort.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Mißverständnisse"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Dienstbote <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Meldung <Motiv>

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 763, S. 49
 
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