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4 o Bestellungen »erben in allen Buch- und Kunst- |% £* g\ Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubseriplivnS-vvvii

Handlungen, sowie von allen Postämtern und GO"» preis für den Baud von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. AaA.II«

ZeitungSerxeditionen angenommen._ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. od. 4 Sgr.

Das Wachsfignren-Cabinet.

Bei Renners drüben, unten in der Stube, saßen die gewöhnlichen Stamm-
gäste um den einen großen Tisch herum, der die mittlere Säule einschloß. Nur
ein Stuhl war noch leer und die Nachbarn desselben hatten sich schon, wie sic
nacheinander eintrafcn, ganz erstaunt nach dem eigentlichen Insassen desselben,
der sonst immer der Erste Abends war, erkundigt.

Nur der Kellner konnte ihnen darüber eine thcilweise Erklärung geben,
warum der Herr Calculator Rohdc noch nicht da sei, auch vielleicht heut Abend
gar nicht kommen würde. Die Frau Calculator war nämlich plötzlich krank
geworden, hatte eine Ohnmacht bekommen oder sonst was, und das Mädchen
war vor einer Stunde etwa hier vorbei und nach dem Doktor gelaufen.

Die Gäste zerbrachen sich eben noch den
Kopf, was der sonst keineswegs nervenschwa-
chen und etwas korpulenten Dame wohl wider-
fahren sein könne, als die Thür plötzlich auf-
ging und der Erwartete, wie gewöhnlich, nur
etwas bleich und angegriffen aussehcnd, cintrat.

Er grüßte, nahm seinen Stuhl ein und
ließ sich sein Bier geben.

„Hallo Calculator," hieß cö aber rasch
um den Tisch herum — „was ist denn das?

— Ihre Frau ist krank geworden? — wie
geht cs ihr denn?"

„Oh ich danke schön — besser — bedeu-
tend besser," sagte der kleine schmächtige Mann,
mit einem etwas verlegenen Nicken — „Sic
ist eigentlich wieder ganz wohl. Es war nur
so eine vorübergehende Schwäche."

„Aber was hat ihr denn nur gefehlt? —
Krämpfe?"

„Ne bewahre," sagte der Calculator Rohde

— „ja cs ist Sie eigentlich eine ganz wun-
derliche Geschichte, und ich weiß nicht einmal,
ob da nicht die Polizei einschrciten müßte."

„Die Polizei?" riefen die Andern erstaunt,
und rückten näher zum Tisch — „ja was hat
denn aber Ihre Frau mit der Polizei zu thun?"

„Ja sch'n Sic, meine Frau eigentlich
nicht — aber ich — ich möchte nur wissen,
ob das gesetzlich erlaubt ist, daß sich Leute
in ein Wachsfigurenkabinct setzen dürfen, die

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Wachsfiguren-Cabinet"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Wachsfigur
Verwechslung <Motiv>
Schrecken <Motiv>
Körperkontakt
Täuschung <Motiv>
Karikatur
Wachsfigurenkabinett
Satirische Zeitschrift
Napoleon <I., Frankreich, Kaiser>
Thema/Bildinhalt (normiert)
Besucherin

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 769, S. 97
 
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