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Das erste Bad im Freien.
sagen sich noch mitten darin befindet, so macht jedes Wasser
einen unangenehmen Eindruck auf die menschliche Emfindung.
Aber dieses Wiesbadener Wasser ist hier gleichsam von die
Natur als ein Heilmittel erfunden worden, damit sich der
Mensch von den wiederholten Leiden des Katzenjammers
daran erholen kann. Von einen anständigen und guten Ge-
schmack kann da freilich keine Rede nicht sein und deshalb
soll sich ein Gesunder damit seinen angebornen guten Ge-
schmack nicht verderben.
Nachdem wir uns in den schönen Anlagen und Umgegend
nach Beliebigkeit umgcsehen hatten, so tvendeten wir uns in
den Kursaal, welcher überaus brächtig und auf Verblendwirk-
ung aller Besucher eingerichtet ist. Auf der einen Seite war
Ball, wo sie mich aber im Rocke nicht hineinlassen wollten,
obgleich wir schon unser schweres Eintrittsgeld gezahlt hatten.
In der Garderobe sagten sie mir zwar, daß sie wollten durch
ein baar kihne Schnitte ans meinen Rock einen Frack machen,
aber ich bedankte mich doch für dieses abgekürzte Vcrgnigen
und wollte lieber blos an die Thüre als Beobachtung stehen-
bleiben. Kohle aber, welcher immer seinen Frack trägt, ging
ohne Hindernisse in den Ball hinein, wo er wie ein Schmetter-
ling um das schöne Geschlecht hernmschwärmte, weil er von
Natur einen sehr verliebten Instinkt hat. Es dauerte auch
nicht lange, so hatte er sich einer Dame vorgcstellt, die aller-
dings ein sehr imbohnirendes Ansehen hatte, aber durch ihre
Größe und Umfang gar nicht zu den kleinen Kohle baßte,
ivelcher gewehnlich beim Tanzen von ihrer Kroniline so ver-
deckt wurde, daß man nur noch seinen Kobf sah.
(Fortsetzung folgt.)
Das erste Bad im Freien.
Das erste Bad im Freien.
sagen sich noch mitten darin befindet, so macht jedes Wasser
einen unangenehmen Eindruck auf die menschliche Emfindung.
Aber dieses Wiesbadener Wasser ist hier gleichsam von die
Natur als ein Heilmittel erfunden worden, damit sich der
Mensch von den wiederholten Leiden des Katzenjammers
daran erholen kann. Von einen anständigen und guten Ge-
schmack kann da freilich keine Rede nicht sein und deshalb
soll sich ein Gesunder damit seinen angebornen guten Ge-
schmack nicht verderben.
Nachdem wir uns in den schönen Anlagen und Umgegend
nach Beliebigkeit umgcsehen hatten, so tvendeten wir uns in
den Kursaal, welcher überaus brächtig und auf Verblendwirk-
ung aller Besucher eingerichtet ist. Auf der einen Seite war
Ball, wo sie mich aber im Rocke nicht hineinlassen wollten,
obgleich wir schon unser schweres Eintrittsgeld gezahlt hatten.
In der Garderobe sagten sie mir zwar, daß sie wollten durch
ein baar kihne Schnitte ans meinen Rock einen Frack machen,
aber ich bedankte mich doch für dieses abgekürzte Vcrgnigen
und wollte lieber blos an die Thüre als Beobachtung stehen-
bleiben. Kohle aber, welcher immer seinen Frack trägt, ging
ohne Hindernisse in den Ball hinein, wo er wie ein Schmetter-
ling um das schöne Geschlecht hernmschwärmte, weil er von
Natur einen sehr verliebten Instinkt hat. Es dauerte auch
nicht lange, so hatte er sich einer Dame vorgcstellt, die aller-
dings ein sehr imbohnirendes Ansehen hatte, aber durch ihre
Größe und Umfang gar nicht zu den kleinen Kohle baßte,
ivelcher gewehnlich beim Tanzen von ihrer Kroniline so ver-
deckt wurde, daß man nur noch seinen Kobf sah.
(Fortsetzung folgt.)
Das erste Bad im Freien.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das erste Bad im Freien"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 34.1861, Nr. 832, S. 188
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg