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Der neue Friedensstifter.
brimner an Trnhliedln zn singen und es fallt ein Schlan-
derwörtl nach ent andern. Uf einmal steht der Zillbauern-
sepp auf nnd geht an Tisch hin zu den Butzbrunnern, reißt
den Reißertoni von der Bank und steckt ihm e paar, daß 's
nur so patscht. Jetzt ist der Teufel los — die Buben
springen all auf, die Dierndln schreien z'samm als wann's
am Spieß stecketen, der dick Wirth will abwehren, aber alles
umsnnst; der Spektakel wird alleweil ärger. Endlich wird's
dem Wirth zu dick, weil's ihm all die Maßkrüg' zusammen-
schlagen, er nimmt en Stecken und schlagt grad nur so blind
drein nein. Aber bedeuten thut's gar nir. Die Stuben
is leer, aber die Stiegen raufen's herunter bis hinab in
Hof — und da geht's erst recht los. Was s' derwischt
haben, da haben's dermit zugeschlagen. Zum Glück kommt
der Gerichtsdiener, der hilft dem Wirth — aber auseinander
bringen sie's doch nit, und der Tumult wird alleweil ärger.
Der Wirth sieht, daß Alles zu Grund geht, und er weiß
sich in sei'm Leben kein Rath. Auf einmal kommt ihm e
Gedanken. „Wart'," denkt er, „wann des nit hilft, do hilft
gar nir!" Er geht in' Stall, hängt den Stierl ab, führt
ihn heraus in den Hof und laßt ihn aus. Das Stierl steht
im Anfang ganz still da; die Bauern schreien und raufen,
daß einem Hören und Sehen vergeht, ans einmal steckt'ö
Der neue Friedensstifter.
brimner an Trnhliedln zn singen und es fallt ein Schlan-
derwörtl nach ent andern. Uf einmal steht der Zillbauern-
sepp auf nnd geht an Tisch hin zu den Butzbrunnern, reißt
den Reißertoni von der Bank und steckt ihm e paar, daß 's
nur so patscht. Jetzt ist der Teufel los — die Buben
springen all auf, die Dierndln schreien z'samm als wann's
am Spieß stecketen, der dick Wirth will abwehren, aber alles
umsnnst; der Spektakel wird alleweil ärger. Endlich wird's
dem Wirth zu dick, weil's ihm all die Maßkrüg' zusammen-
schlagen, er nimmt en Stecken und schlagt grad nur so blind
drein nein. Aber bedeuten thut's gar nir. Die Stuben
is leer, aber die Stiegen raufen's herunter bis hinab in
Hof — und da geht's erst recht los. Was s' derwischt
haben, da haben's dermit zugeschlagen. Zum Glück kommt
der Gerichtsdiener, der hilft dem Wirth — aber auseinander
bringen sie's doch nit, und der Tumult wird alleweil ärger.
Der Wirth sieht, daß Alles zu Grund geht, und er weiß
sich in sei'm Leben kein Rath. Auf einmal kommt ihm e
Gedanken. „Wart'," denkt er, „wann des nit hilft, do hilft
gar nir!" Er geht in' Stall, hängt den Stierl ab, führt
ihn heraus in den Hof und laßt ihn aus. Das Stierl steht
im Anfang ganz still da; die Bauern schreien und raufen,
daß einem Hören und Sehen vergeht, ans einmal steckt'ö
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der neue Friedensstifter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Ohrfeige <Motiv>
Prügelei <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 38.1863, Nr. 929, S. 134
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg