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Wie man Soldat wird.
11.
Den Feind in blutgetränktem Feld
Zn tödten aus der Ferne —
Es kostet Uebung — und auch Geld!
Allein — man opfert's gerne.
„Visir' nur gut! — und drück' dann los!
Bist Du ein Schütz geworden —
(Das heißt ein guter) gibt's im Herbst
Belobung — Geld und Orden."
13.
Vollendet ist die Uebungszeit
Zum Dienst kommt unser Krieger,
Die Flinte krampfhaft in der Faust,
Den Blick wild wie ein Tiger —
Geht auf und ab er — schultert stramm,
Rust „Rrrrraus!" und präsentirt,
Die Wacht tritt unter das Gewehr —
Was ist denn jetzt passirt?
Gar stille sitzet der Rekrut
Des Sonntags in der Frühe —
Im Gotteshaus. Da tritt vor ihn
Die Heimath; — und mit Mühe
Birgt er die Thrän' — er sieht im Geist
Sein Kirchlein — seine Lieben —
Die Eltern! neben ihnen ist
Ein Plätzchen leer geblieben.
14.
Am Sonntag Mittag geht er aus
Mit seiner Herzgeliebten,
Die liebt ihn treu — ermuntert ihn,
Hat er Humor — betrübten.
Besorgt die Wäsche, zahlt für ihn,
Beseelt von edlen Trieben —
Und er nimmt Alles ruhig an —
Schenkt nichts ihr — nur sein Lieben!
Epilog. In diesen Bildern, ganz getreu und wahrhaft ist geschildert —
Wie man Soldat wird — von dem Tag, wo der Rekrut verwildert
Kommt weg vom Pflug zum Regiment bis zu der ersten Wacht,
s' hat Alles — auch dieß Lied sein End', ich wünsch' recht gute Rächt!
Redaction: Kaspar Braun und Eduard Ille. — München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von C. R. Schurich in München.
Wie man Soldat wird.
11.
Den Feind in blutgetränktem Feld
Zn tödten aus der Ferne —
Es kostet Uebung — und auch Geld!
Allein — man opfert's gerne.
„Visir' nur gut! — und drück' dann los!
Bist Du ein Schütz geworden —
(Das heißt ein guter) gibt's im Herbst
Belobung — Geld und Orden."
13.
Vollendet ist die Uebungszeit
Zum Dienst kommt unser Krieger,
Die Flinte krampfhaft in der Faust,
Den Blick wild wie ein Tiger —
Geht auf und ab er — schultert stramm,
Rust „Rrrrraus!" und präsentirt,
Die Wacht tritt unter das Gewehr —
Was ist denn jetzt passirt?
Gar stille sitzet der Rekrut
Des Sonntags in der Frühe —
Im Gotteshaus. Da tritt vor ihn
Die Heimath; — und mit Mühe
Birgt er die Thrän' — er sieht im Geist
Sein Kirchlein — seine Lieben —
Die Eltern! neben ihnen ist
Ein Plätzchen leer geblieben.
14.
Am Sonntag Mittag geht er aus
Mit seiner Herzgeliebten,
Die liebt ihn treu — ermuntert ihn,
Hat er Humor — betrübten.
Besorgt die Wäsche, zahlt für ihn,
Beseelt von edlen Trieben —
Und er nimmt Alles ruhig an —
Schenkt nichts ihr — nur sein Lieben!
Epilog. In diesen Bildern, ganz getreu und wahrhaft ist geschildert —
Wie man Soldat wird — von dem Tag, wo der Rekrut verwildert
Kommt weg vom Pflug zum Regiment bis zu der ersten Wacht,
s' hat Alles — auch dieß Lied sein End', ich wünsch' recht gute Rächt!
Redaction: Kaspar Braun und Eduard Ille. — München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von C. R. Schurich in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie man Soldat wird"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1052, S. 80
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg