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Eh' ich geh'!
Auf rin Photographiebuch.
e: „Ich wcr sic Ihnen lassen mit Thaler 60 Stück
für Stück." Chef: „Sind Sie nicht so zudringlich, ich kaufe
nichts und schauen Sie, daß Sie fortkommen, sonst lasse ich Sie
hinanswerfen." Jude: „Ich verdiene, weiß Gott! nichts daran,
aber weil Sie es sind, gebe ich's Ihnen mit Thaler54." Chef:
„Jetzt ist's genug, Sie wollen nicht gehen? Otto, schauen Sie,
daß der Mensch hinauskommt."
Am Schemel vor der Mutter
Ein lockiger Knabe sitzt;
Er hat ein Buch auf den Kniccn
Und das Haupt in die Hand gestützt.
Die Freunde und die Bekannten
Sind all' in dem Buche dort;
Gar mancher davon ist gestorben
Und mancher ist lange fort.
Andächtig blättert der Kleine,
Fragt alle die Namen ab —
Da kommt er zu meinem Bilde,
Das ich Dir scheidend gab.
Treuherzig fragt er die Mutter:
„Du, sag, wcr ist der Manu,
Warum ist der so traurig,
Hast Du ihm was gethan?"
Die Mutter erröthet leise,
Sie weiß es wohl, warum;
Sie küßt den stillen Kleinen
Und blättert schnelle um!
Praxis.
„Sonderbar, daß die Leute so sehr über die Schatten-
losigkeit der Berliner Irgend klagen. Aber auch jar keene
Praxis! Wie mußt' Ich mich da neulich zu helfen? —
Jche etwas weit vor den Thoren; nirgends nur die
Probe von Schatten. Ich sehe mir um und mit cinem-
mal hatt' ich's weg. I! dacht ich, wenn Du Dir aus-
ruhcn willst, darfst Dir ja bloß in Deinen eigenen
Schalten niederlegen, der reicht für Dich jeradc hin. Frei-
lich bin ich nu hier etwas im Vortheile, weil ich ziemlich
jroß bin."
Eh' ich geh'!
Auf rin Photographiebuch.
e: „Ich wcr sic Ihnen lassen mit Thaler 60 Stück
für Stück." Chef: „Sind Sie nicht so zudringlich, ich kaufe
nichts und schauen Sie, daß Sie fortkommen, sonst lasse ich Sie
hinanswerfen." Jude: „Ich verdiene, weiß Gott! nichts daran,
aber weil Sie es sind, gebe ich's Ihnen mit Thaler54." Chef:
„Jetzt ist's genug, Sie wollen nicht gehen? Otto, schauen Sie,
daß der Mensch hinauskommt."
Am Schemel vor der Mutter
Ein lockiger Knabe sitzt;
Er hat ein Buch auf den Kniccn
Und das Haupt in die Hand gestützt.
Die Freunde und die Bekannten
Sind all' in dem Buche dort;
Gar mancher davon ist gestorben
Und mancher ist lange fort.
Andächtig blättert der Kleine,
Fragt alle die Namen ab —
Da kommt er zu meinem Bilde,
Das ich Dir scheidend gab.
Treuherzig fragt er die Mutter:
„Du, sag, wcr ist der Manu,
Warum ist der so traurig,
Hast Du ihm was gethan?"
Die Mutter erröthet leise,
Sie weiß es wohl, warum;
Sie küßt den stillen Kleinen
Und blättert schnelle um!
Praxis.
„Sonderbar, daß die Leute so sehr über die Schatten-
losigkeit der Berliner Irgend klagen. Aber auch jar keene
Praxis! Wie mußt' Ich mich da neulich zu helfen? —
Jche etwas weit vor den Thoren; nirgends nur die
Probe von Schatten. Ich sehe mir um und mit cinem-
mal hatt' ich's weg. I! dacht ich, wenn Du Dir aus-
ruhcn willst, darfst Dir ja bloß in Deinen eigenen
Schalten niederlegen, der reicht für Dich jeradc hin. Frei-
lich bin ich nu hier etwas im Vortheile, weil ich ziemlich
jroß bin."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eh' ich geh'!" "Auf ein Photographiebuch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur Strobl ungesichert
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Rauswurf <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1055, S. 102
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg