Neues Mittel das Leben zu verlängern.
Strsipenbilder 133
von Map von Zicgter.
1. Die P u ß t et.
Die Haide dehnt — ein Gräsermcer,
Vor meinem Blick sich aus,
Der Wüste gleich, so öd' und leer,
Oft Meilen weit kein Haus.
Auf weiten Strecken Sumpf und Moor, —
Aus Schlamm und Lache ragt
Die Binse und das schwanke Rohr,
Die Dommel traurig klagt.
Da heckt — die Natter an dem Rand —
Der Wasservögel Schaar;
Da glänzt und weht — es wächst auf Sand —
Das Waisenmädchenhaar.
Wenn blutroth sich die Sonne neigt,
Im Horizont versinkt,
Der bleiche Mond im Osten steigt
Und nächtlich auf sich schwingt,
Der herbstlich, frost'ge Nebelstreif
Die Niederung durchzieht,
Und fast, wie ein Kometenschweif
Am Himmel — drohend flieht,
Dann schleicht geduckt aus Schilf und Rohr,
Das ihn verbarg, der Wicht,
Der feige Wolf zum Fraß hervor,
Sucht witternd ein Gericht.
Horch! Ein Centaure saust vorbei,
Es ist ein Pferdehirt,
Er schwingt die Peitsch' mit wildem Schrei,
Besucht den Csardawirth.
Der Fidel gilt sein toller Lauf,
Die ihm das Herz so schwellt,
Den „armem Burschen" sucht er auf,
Der Wein für ihn bestellt.
Jude: „Na, gnädiger Herr! Mein Mittel, das Leben
zu verlängern und den Tod zu fliehen, ist probat — sähr
probat und kostet nur 1 Gulden." — Alter Herr: „Den
sollt Ihr haben, Moses; doch jetzt sprecht rasch!" — Jude:
„Nun, gnädiger Herr! das Mittel ist sähr einfach: Zieht in
unser Dorf — dort ist noch nie ein reicher Mann gestorben!"
Schwäbischer Wein.
„Heda, Kellnerin, was haben Sie für Wein?"
„Do können's sauren haben und ganz sauren."
Strsipenbilder 133
von Map von Zicgter.
1. Die P u ß t et.
Die Haide dehnt — ein Gräsermcer,
Vor meinem Blick sich aus,
Der Wüste gleich, so öd' und leer,
Oft Meilen weit kein Haus.
Auf weiten Strecken Sumpf und Moor, —
Aus Schlamm und Lache ragt
Die Binse und das schwanke Rohr,
Die Dommel traurig klagt.
Da heckt — die Natter an dem Rand —
Der Wasservögel Schaar;
Da glänzt und weht — es wächst auf Sand —
Das Waisenmädchenhaar.
Wenn blutroth sich die Sonne neigt,
Im Horizont versinkt,
Der bleiche Mond im Osten steigt
Und nächtlich auf sich schwingt,
Der herbstlich, frost'ge Nebelstreif
Die Niederung durchzieht,
Und fast, wie ein Kometenschweif
Am Himmel — drohend flieht,
Dann schleicht geduckt aus Schilf und Rohr,
Das ihn verbarg, der Wicht,
Der feige Wolf zum Fraß hervor,
Sucht witternd ein Gericht.
Horch! Ein Centaure saust vorbei,
Es ist ein Pferdehirt,
Er schwingt die Peitsch' mit wildem Schrei,
Besucht den Csardawirth.
Der Fidel gilt sein toller Lauf,
Die ihm das Herz so schwellt,
Den „armem Burschen" sucht er auf,
Der Wein für ihn bestellt.
Jude: „Na, gnädiger Herr! Mein Mittel, das Leben
zu verlängern und den Tod zu fliehen, ist probat — sähr
probat und kostet nur 1 Gulden." — Alter Herr: „Den
sollt Ihr haben, Moses; doch jetzt sprecht rasch!" — Jude:
„Nun, gnädiger Herr! das Mittel ist sähr einfach: Zieht in
unser Dorf — dort ist noch nie ein reicher Mann gestorben!"
Schwäbischer Wein.
„Heda, Kellnerin, was haben Sie für Wein?"
„Do können's sauren haben und ganz sauren."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Neues Mittel das Leben zu verlängern" "Steppenbilder" "Schwäbischer Wein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1059, S. 133
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg