Anerbieten.
Dem Herrn Saloinon in Frankfort an der Oder ist
gestorben seine Frau. Der Moritz macht ihm eine Con-
dolenzvisite. Der Salomon klagt und jammert ferchter-
lich; aber der Moritz tröstet ihn und sagt: „Salomon,"
j sagt er, „was klagst Du? ich will Dir machen ein Vor-
schlag: Geb Du mir Deine Frau, wo is in Abrahams
Schooß, geb ich Dir dafor
meine Lobendige."
Schön' Acnnchen blickt träumend zum Fenster hinaus;
Sie windet viel Blumen zum duftigen Strauß.
Dort unten vorüber ans staubiger Straß'
Zieht, wohlgemnth singend, ein Bursche fürbaß.
Das Antlitz so heiter, — ein unbesorgt Blut;
Auf goldigen Locken keck sitzet der Hut.
„Grüß Gott, schöne Jungfrau! O, gicb mir den Strauß,
Will bringen ihn meiner Herzliebsten zu Haus!"
Und bittend schaut an sie ein blau Augenpaar,
So tief, nric der Himmel, so rein und so klar.
Schön' Acnnchen, ihr wird da so eigen im Sinn,
Schnell reicht sie dem Jüngling den Blumenstrauß hin.
„Vielen Dank, schönes Mägdlein!" Die Blumen am Hut
Eilt weiter der Bursche im fröhlichen Math.
Schön' Acnnchen am Fenster blickt lange ihm nach,
Bis daß er verschwunden dort hinter dem Haag.
„Fahr' wohl, ewig wohl, schöner Wanderbnrsch Du,
Meine Blumen Dir gab ich, mein Herze dazu!"
£. iHmtruc
Dem Herrn Saloinon in Frankfort an der Oder ist
gestorben seine Frau. Der Moritz macht ihm eine Con-
dolenzvisite. Der Salomon klagt und jammert ferchter-
lich; aber der Moritz tröstet ihn und sagt: „Salomon,"
j sagt er, „was klagst Du? ich will Dir machen ein Vor-
schlag: Geb Du mir Deine Frau, wo is in Abrahams
Schooß, geb ich Dir dafor
meine Lobendige."
Schön' Acnnchen blickt träumend zum Fenster hinaus;
Sie windet viel Blumen zum duftigen Strauß.
Dort unten vorüber ans staubiger Straß'
Zieht, wohlgemnth singend, ein Bursche fürbaß.
Das Antlitz so heiter, — ein unbesorgt Blut;
Auf goldigen Locken keck sitzet der Hut.
„Grüß Gott, schöne Jungfrau! O, gicb mir den Strauß,
Will bringen ihn meiner Herzliebsten zu Haus!"
Und bittend schaut an sie ein blau Augenpaar,
So tief, nric der Himmel, so rein und so klar.
Schön' Acnnchen, ihr wird da so eigen im Sinn,
Schnell reicht sie dem Jüngling den Blumenstrauß hin.
„Vielen Dank, schönes Mägdlein!" Die Blumen am Hut
Eilt weiter der Bursche im fröhlichen Math.
Schön' Acnnchen am Fenster blickt lange ihm nach,
Bis daß er verschwunden dort hinter dem Haag.
„Fahr' wohl, ewig wohl, schöner Wanderbnrsch Du,
Meine Blumen Dir gab ich, mein Herze dazu!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Anerbieten" "Schön Aennchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 46.1867, Nr. 1143, S. 181
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg