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Der Heedelberger Dr

Ihr' lump'ge, alte, grobe Strohsackkisse,

Die Ihr vielleicht ä Bettelweib geschenkt,

Sein nit derwerth, daß man sich darum kränkt,

Sunst hält' mei Frau Ihr das Gesicht verrisse!

Die Wäsch isch heelig! muß ich nochmol söge,

Wann der Wachtmecstern ihre Hemde trocke,

Dünn trocknet die Kapralin erscht die ihre;

llnd dann meintwcge kann die Schmiedin sroge:

Ob sie nit darf mit ihre Strümp und Socke
Den hinre Gang in der Kusarm garnire.

Er lobt bei Tisch Leber- und Blutwärscht und
einen Rekruten aus Edenkobeu.

Die beschte Wärscht sein die von Edekobe,

Sie schmecke selbst an eenem Freitog gut,

Sein sie von Leber oder Schweineblut,

Man muß die eene wie die anre lobe.

Das neun ich doch mol ächte Dankesprobe,

Und es isch viel von so eeme Rekrut,

Wann er, so korz im Dienscht, schon wisse thut,
Wie er sich zu verhalte Hot nach obe.

Wann seine liebe Aeltre ns Weihnächte
Zu Edekobe wieder Schweiuche schlachte,

Dann will ich ihn mit Urlaub wohl bedenke;

Denn weeßt Du, unter uns gesproche, Hanne,
Ich lasse mir von dem gemeenen Manne
Als Unroff'zier nit gere eppes schenke.

agoner-Wachtmeester. 3

Er halt eenem Collegen Vorlesung über Militär-
philosophie.

Hält ich von Dir, Du himmellanger Peter,

Rur die Gesundheet und den gute Möge,

Ich wollt mich aners durch das Lebe schlage,

Und wär ich noch so talket mit der Feder.

Du bisch zwar zäh wie neues Juchteledcr,

Und hast Dich allweg ordetlich betröge,

Doch das isch nir! Du mußt ben Leuten söge:

Da schaut mich an, ich sin ä Erzschwernöther!

Die Mensche, die das Pulver nit erfune,

Sich in der Schul nie sunderlich geschune,

Die bleibe auch an Leib und Seel viel frischer.

Sie häbe sich ihr Schicksal zuzuschreibe,

Wenn Sie ihr Lebe lang Wachtmeester bleibe:

Warum sein Sie nit nebebei auch Krischer?!

(Fortsetzung folgt.)

Die Carolina und die Karline.

Professor (an seinem Schreibtisch sitzend, überliest
halblaut sein Eoncept zum bevorstehenden Colleg über Rechts- !
geschichte): „Obwohl die Carolina in vielen Stücken unver-
gleichlich genannt werden muß, so nimmt sie in ihren Grund-
sätzen doch auf die allgemein menschlichen Leidenschaften zu !
wenig Rücksicht — — Hausknecht (der leise hereinge-

treten, um die geputzten Stiefel zu bringen, hört dies mit
Staunen und murmelt bei sich): „Das sage ich ihr alle Abend
beim Wasserholen; aber sie glaubt mir's nicht!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Heedelberger Dragoner-Wachtmeester" "Die Carolina und die Karline"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
Constitutio Criminalis Carolina (CCC)

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Diez, Wilhelm von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stiefel
Mann <Motiv>
Strafgesetz
Gesetzbuch
Mahlzeit <Motiv>
Rekrut
Diener <Motiv>
Speisezimmer
Blutwurst
Leberwurst
Studierzimmer
Knecht <Motiv>
Hochschullehrer <Motiv>
Edenkoben
Missverständnis
Karikatur
Mundart
Frau <Motiv>
Kind <Motiv>
Familie <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1251, S. 3

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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