208 Was thun?
Herr: „Herr Commerzienrath, ich erlaube mir, Sie
im Namen des Comitos für die Verunglückten um einen
kleinen Beitrag zu bitten."
Commerzienrath: „Ach, da setzen Sie mich in eine
große Verlegenheit."
Herr: „Aber, Sie werden sich doch nicht weigern, ein
Schärflein zur Milderung des Elendes beizutragen!"
Commerzienrath: „Im Gegentheil, ich möchte sehr
gerne dazu beitragen; ich möchte gern 100 Thaler und mehr
dazu geben; wenn ich nur wüßte, wie ich es machte, daß sich
die Leute nicht über mich aushielten."
Herr: „Da thun Sie am Besten, es anonym zu geben."
Commerzienrath: „Nein, das nützt nichts; denn wenn
ich es anonym gebe, so glauben die Leute, ich habe nichts
gegeben und halten sich darüber auf."
Herr: „Ja, so geben Sie es unter Ihrem Namen."
Commerzienrath: „Das geht auch nicht; denn dann
heißt es: der Commerzienrath ist auch so Einer, der gibt auch
nur 100 Thaler, damit er cs groß gedruckt in allen Zeitungen
: lesen kann."
Herr: „Nun, so geben Sie eine:: kleineren Beitrag."
Commerzienrath: „Das geht ja auch nicht. Wenn
E ich 20 Thaler gebe, da heißt es wieder, der Commerzienrath
ist doch ei» furchtbarer Knauser, der ist so reich und gibt
blos 20 Thaler."
Herr: „Ja, aus diese Weise bleibt Ihnen freilich nichts
übrig, als gar nichts zu geben."
Commerzienrath: „Nein, mein Herr, das geht eben-
j falls nicht, da hätten ja die Leute recht, sich über mich auf-
\ zuhalten."
Schlich des
Ein Hausmittel.
„Ja, was seh' ich, Du, stets ein Feind des Rauchens,
rauchst jetzt selber?" — „Nur aus fünf Minuten, um dem
Willkommskuß meiner Schwiegermutter zu entgehen. Mit der
einen Hand ergreife ich ihre Rechte, mit der anderen ihren
Neisesack und mit der brennenden Cigarre im Munde ver-
theidige ich mich gegen ihren Kuß."
Nutzen guter Werkzeuge.
„Siehst Du, das ist unser Regimentsschneider, der ist
jetzt ein wohlhabender Mann; aber das dankt er nicht seinem
Fleiß und seiner Nadel, sonder» — seiner Scheere."
LI. Dandrs.
Redaction: »aspar Braun und Eduard Ille. — München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von E. R. Schurich in München
Herr: „Herr Commerzienrath, ich erlaube mir, Sie
im Namen des Comitos für die Verunglückten um einen
kleinen Beitrag zu bitten."
Commerzienrath: „Ach, da setzen Sie mich in eine
große Verlegenheit."
Herr: „Aber, Sie werden sich doch nicht weigern, ein
Schärflein zur Milderung des Elendes beizutragen!"
Commerzienrath: „Im Gegentheil, ich möchte sehr
gerne dazu beitragen; ich möchte gern 100 Thaler und mehr
dazu geben; wenn ich nur wüßte, wie ich es machte, daß sich
die Leute nicht über mich aushielten."
Herr: „Da thun Sie am Besten, es anonym zu geben."
Commerzienrath: „Nein, das nützt nichts; denn wenn
ich es anonym gebe, so glauben die Leute, ich habe nichts
gegeben und halten sich darüber auf."
Herr: „Ja, so geben Sie es unter Ihrem Namen."
Commerzienrath: „Das geht auch nicht; denn dann
heißt es: der Commerzienrath ist auch so Einer, der gibt auch
nur 100 Thaler, damit er cs groß gedruckt in allen Zeitungen
: lesen kann."
Herr: „Nun, so geben Sie eine:: kleineren Beitrag."
Commerzienrath: „Das geht ja auch nicht. Wenn
E ich 20 Thaler gebe, da heißt es wieder, der Commerzienrath
ist doch ei» furchtbarer Knauser, der ist so reich und gibt
blos 20 Thaler."
Herr: „Ja, aus diese Weise bleibt Ihnen freilich nichts
übrig, als gar nichts zu geben."
Commerzienrath: „Nein, mein Herr, das geht eben-
j falls nicht, da hätten ja die Leute recht, sich über mich auf-
\ zuhalten."
Schlich des
Ein Hausmittel.
„Ja, was seh' ich, Du, stets ein Feind des Rauchens,
rauchst jetzt selber?" — „Nur aus fünf Minuten, um dem
Willkommskuß meiner Schwiegermutter zu entgehen. Mit der
einen Hand ergreife ich ihre Rechte, mit der anderen ihren
Neisesack und mit der brennenden Cigarre im Munde ver-
theidige ich mich gegen ihren Kuß."
Nutzen guter Werkzeuge.
„Siehst Du, das ist unser Regimentsschneider, der ist
jetzt ein wohlhabender Mann; aber das dankt er nicht seinem
Fleiß und seiner Nadel, sonder» — seiner Scheere."
LI. Dandrs.
Redaction: »aspar Braun und Eduard Ille. — München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von E. R. Schurich in München
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Was thun?" "Ein Hausmittel" "Nutzen guter Werkzeuge"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1276, S. 208
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg