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Kommis (zu einem Dienstmädchen): „Sie wünschen?" I
icnstMädchen: „Für die gnä' Frau von Hildebrandt
,Die Entführung".
Commis. „Lhut mir leid, die gnädige Frau muß heut
wch warten, morgen kann ich ihr dienen."
... , Offrzrersdicncr: „Fünfmalhunderttausend Thaler"
lurn Herrn Lieutenant - „Kaiser" schreibt er sich."
Commrs: „Fünfmalhunderttausend Thaler" sind heut'
>cwn abgeholt worden — „Den Deserteur" wenn der Herr
icutenant wünscht, den könnt' er haben." (Zu einem Aus-
läufer): „Sie wünschen?"
^ Ausläufer: „Mein Herr rnöcht' „Die Folgen eines
Busses" von der Madame Kennedy.
Commis: „G'rad' vor einer halben Stund' Hab' ich's
hergegeben, aber ich geb' Ihnen die „Verwünschten Küsse"
von Kock mit." (Zu einem Mädchen): „Was wünschen Sie,
mein Fräulein?"
Fräulein (schüchtern): „Glückliche Flitterwochen".
Commis: „Die sind noch nicht vollständig — aber
einstweilen könnt' ich Ihnen die „Erste und letzte Liebe" von
der Mühlbach empfehlen, die ist vorhanden."
Briefbote: „Nach Schloß Tripsdorf soll ich mit hin-
ausnehmen „Die Zugvögel", „Die Frau Meisterin," „Maria
Theresia und den Pandnrcnoberst Trenk".
Commis: „Die Zugvögel" und „Die Frau Meisterin"
können S' gleich mitnehmen, aber „Die Maria Theresia und
der Pandurenoberst Trenk" sind noch nicht z' Haus, die schick'
j ich Ihnen morgen nach."
Alte Jungfer: „Sie entschuldigen, haben Sie „Erden-
glück und Erdenloos" zu Haus?"
Commis (besinnt sich): „Erdenglück? — ja richtig —
ist zum Buchbinder kommen — wissen S', das wird sehr
stark verlangt — aber mit „Der Treue bis in den Tod"
kann ich dienen, die ist doppelt da."
Nachbar (ruft zur Thüre herein): „Ist der „Peter
Simpel" z' Haus?"
Commis: „Der kommt heut' Abend retour — ich
schick'n Ihnen 'nüber." (Stutzer tritt eiligst ein.) „Womit
kann ich dienen — heut' können Sie haben: „Die letzte Liebe",
„Die Bekenntnisse eines jungen Mädchens."
Stutzer: „Ne — nichts von dem — ist alles schon
dajewesen — haben Sie nich so 'neu Erbschastsroman?"
Commis: „Hier sind „Zwei Bräute", „Die geheimniß
volle Erbschaft", „Die Erbschaft des Comödianten", „Die
beiden Erbinen", „Die Erben von Schloß Ehrcnfels", „Die
Millionenbraut".
Stutzer: „Die Millionenbraut" — halt — jeden Sie
her — kostbar, jottvoll — Constanze, jetzt wirst Du mein, uf ewig!"
Commis (zu einem Herrn): „Womit kann ich dienen?"
Herr: „Für meine Tochter „Briefblätter und Frauen-
bilder" von Elise Polko und für mich „Louis Napoleon oder
der Schicksalskampf und Kaiscrthron."
Commis: „Die Briefblätter und Frauenbilder" sind
neulich ganz zerrissen nach Haus gekommen, sie sind beim
Leimen, aber mit „Den Herzensgehcimuisscn" kann ich Ihrer
Fräulein Tochter aufwarten und vom „Napoleon oder der
Schicksalskampf" ist der Schluß noch nicht da — es ist über-
haupt nicht zu empfehlen — wenn Ihnen vielleicht mit „Den
i neuen Pariser Mysterien" gedient wäre? Sehr schön, sehr pikant!"
Herr: „Ich nehm's halt mit. Zuerst liest's mein'Toch-
ter, die wird mir's schon sagen, ob 's für mich paßt oder
nit. Gute Nacht!"
Kommis (zu einem Dienstmädchen): „Sie wünschen?" I
icnstMädchen: „Für die gnä' Frau von Hildebrandt
,Die Entführung".
Commis. „Lhut mir leid, die gnädige Frau muß heut
wch warten, morgen kann ich ihr dienen."
... , Offrzrersdicncr: „Fünfmalhunderttausend Thaler"
lurn Herrn Lieutenant - „Kaiser" schreibt er sich."
Commrs: „Fünfmalhunderttausend Thaler" sind heut'
>cwn abgeholt worden — „Den Deserteur" wenn der Herr
icutenant wünscht, den könnt' er haben." (Zu einem Aus-
läufer): „Sie wünschen?"
^ Ausläufer: „Mein Herr rnöcht' „Die Folgen eines
Busses" von der Madame Kennedy.
Commis: „G'rad' vor einer halben Stund' Hab' ich's
hergegeben, aber ich geb' Ihnen die „Verwünschten Küsse"
von Kock mit." (Zu einem Mädchen): „Was wünschen Sie,
mein Fräulein?"
Fräulein (schüchtern): „Glückliche Flitterwochen".
Commis: „Die sind noch nicht vollständig — aber
einstweilen könnt' ich Ihnen die „Erste und letzte Liebe" von
der Mühlbach empfehlen, die ist vorhanden."
Briefbote: „Nach Schloß Tripsdorf soll ich mit hin-
ausnehmen „Die Zugvögel", „Die Frau Meisterin," „Maria
Theresia und den Pandnrcnoberst Trenk".
Commis: „Die Zugvögel" und „Die Frau Meisterin"
können S' gleich mitnehmen, aber „Die Maria Theresia und
der Pandurenoberst Trenk" sind noch nicht z' Haus, die schick'
j ich Ihnen morgen nach."
Alte Jungfer: „Sie entschuldigen, haben Sie „Erden-
glück und Erdenloos" zu Haus?"
Commis (besinnt sich): „Erdenglück? — ja richtig —
ist zum Buchbinder kommen — wissen S', das wird sehr
stark verlangt — aber mit „Der Treue bis in den Tod"
kann ich dienen, die ist doppelt da."
Nachbar (ruft zur Thüre herein): „Ist der „Peter
Simpel" z' Haus?"
Commis: „Der kommt heut' Abend retour — ich
schick'n Ihnen 'nüber." (Stutzer tritt eiligst ein.) „Womit
kann ich dienen — heut' können Sie haben: „Die letzte Liebe",
„Die Bekenntnisse eines jungen Mädchens."
Stutzer: „Ne — nichts von dem — ist alles schon
dajewesen — haben Sie nich so 'neu Erbschastsroman?"
Commis: „Hier sind „Zwei Bräute", „Die geheimniß
volle Erbschaft", „Die Erbschaft des Comödianten", „Die
beiden Erbinen", „Die Erben von Schloß Ehrcnfels", „Die
Millionenbraut".
Stutzer: „Die Millionenbraut" — halt — jeden Sie
her — kostbar, jottvoll — Constanze, jetzt wirst Du mein, uf ewig!"
Commis (zu einem Herrn): „Womit kann ich dienen?"
Herr: „Für meine Tochter „Briefblätter und Frauen-
bilder" von Elise Polko und für mich „Louis Napoleon oder
der Schicksalskampf und Kaiscrthron."
Commis: „Die Briefblätter und Frauenbilder" sind
neulich ganz zerrissen nach Haus gekommen, sie sind beim
Leimen, aber mit „Den Herzensgehcimuisscn" kann ich Ihrer
Fräulein Tochter aufwarten und vom „Napoleon oder der
Schicksalskampf" ist der Schluß noch nicht da — es ist über-
haupt nicht zu empfehlen — wenn Ihnen vielleicht mit „Den
i neuen Pariser Mysterien" gedient wäre? Sehr schön, sehr pikant!"
Herr: „Ich nehm's halt mit. Zuerst liest's mein'Toch-
ter, die wird mir's schon sagen, ob 's für mich paßt oder
nit. Gute Nacht!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"In der Leihbibliothek"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 52.1870, Nr. 1280, S. 31
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg