Der Hammerschmied.
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sei - ncs Her - jcnS Grund,
cig'- neu Glück-es Schmied.
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Hat er's noch?
Präsident: „Es hilft Alles nichts, mein lieber Mann.
Die Richtung der projektirten Straße ist definitiv festgestellt."
— Gutsbesitzer: „Aber, Ercellcnz, mein Gut würde durch
die Nähe einer Landstraße außerordentlich viel gewinnen." —
P.: „Darnach hat der Staat nichts zu fragen. Die Interes-
sen des Einzelnen können dem allgemeinen Besten gegenüber
nicht in Betracht kommen." — G.: „Aber das Stück Wald,
das für die neue Straße niedergeschlagen werden muß_" —
P.: „Ist von der Tarations-Commission auf 1362 fl. 18 kr.
veranschlagt, während die von Ihnen sollicitirte Ausbiegung
der Straße samuit Brücken ein Mehr von reichlich 3000 fl.
erfordern würde. Es geht nicht. Adieu."
Gutsbesitzer: „Ach, Schwager, rathe, hilf'! Es war
Alles vergebens!" — Schwager: „Alles? Hast Du mir
gefolgt? Deine Goldfüchse springen lktssen?" — G.: „Das
nicht. Bedenk' doch auch, Schwager, ein so vornehmer Herr."
— S.: „Wem nicht zu rathen, dem ist auch nicht zu helfen.
Meine Meinung weißt Du, im klebrigen thu', was Du willst."
Präsident: „Sie sind schon wieder da? Ich dächte
doch, ich habe die Sachlage klar genug auseinandergesetzt, und
Sie hätten mir und sich alle weiteren Schritte ersparen können.
Adieu." — Gutsbesitzer: „Ach, Ercellenz, cs ist ja gewiß
nicht purer Eigennutz von mir. Zum Beweis, gnädiger Herr,
wenn ich cs wagen dürfte —" (legt schüchtern eine Geldrolle
auf den Tisch.) — P.: „Wie, was? So kommt man mir?
(Wirft die Geldrolle mit Macht an die Wand.) Bestechen
will man mich — frecher Mensch? Hinaus! oder ich lasse Sie
auf der Stelle arretiren, Nichtswürdiger! Hinaus!"
(Nach 8 Tagen.)
Gutsbesitzer: „Gottlob, Schwager, daß Du endlich
wieder da bist. Aber mir ist's schlecht gegangen mit Deinem
Rath, elend schlecht! Hab's ja doch gleich gesagt, ein so vor-
nehmer Herr —" —Schwager: „Hat er das Geld noch?"
— G.: „Was? An die Wand hat er's geworfen, daß die
schönen Dukaten elendiglich im Zimmer herumrollten!" —
S.: „Hat er's noch?" — G.: „Das wohl, aber —" —
S.: „Dann komm' in 8 Tagen wieder."
Gutsbesitzer (liest dem Schwager die Amtszeitung
vor) . und da das Interesse des Staats in erster Linie
auf die Erhaltung der Forstbestäude gerichtet sein muß, so
hat man sich bewogen gefunden, bei Tracirung der neuen
Straße den Staatswald Adclforst in der Weise zu umgehen,
daß mittelst llebcrgangs über den Schmerlbach eine Ausbieg-
ung gegen das Gut Kornhof hin stattfiudet.
Fürstliche Krcisregierung.
v. Pfoteukrümmer."
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Die Richtung der projektirten Straße ist definitiv festgestellt."
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die Nähe einer Landstraße außerordentlich viel gewinnen." —
P.: „Darnach hat der Staat nichts zu fragen. Die Interes-
sen des Einzelnen können dem allgemeinen Besten gegenüber
nicht in Betracht kommen." — G.: „Aber das Stück Wald,
das für die neue Straße niedergeschlagen werden muß_" —
P.: „Ist von der Tarations-Commission auf 1362 fl. 18 kr.
veranschlagt, während die von Ihnen sollicitirte Ausbiegung
der Straße samuit Brücken ein Mehr von reichlich 3000 fl.
erfordern würde. Es geht nicht. Adieu."
Gutsbesitzer: „Ach, Schwager, rathe, hilf'! Es war
Alles vergebens!" — Schwager: „Alles? Hast Du mir
gefolgt? Deine Goldfüchse springen lktssen?" — G.: „Das
nicht. Bedenk' doch auch, Schwager, ein so vornehmer Herr."
— S.: „Wem nicht zu rathen, dem ist auch nicht zu helfen.
Meine Meinung weißt Du, im klebrigen thu', was Du willst."
Präsident: „Sie sind schon wieder da? Ich dächte
doch, ich habe die Sachlage klar genug auseinandergesetzt, und
Sie hätten mir und sich alle weiteren Schritte ersparen können.
Adieu." — Gutsbesitzer: „Ach, Ercellenz, cs ist ja gewiß
nicht purer Eigennutz von mir. Zum Beweis, gnädiger Herr,
wenn ich cs wagen dürfte —" (legt schüchtern eine Geldrolle
auf den Tisch.) — P.: „Wie, was? So kommt man mir?
(Wirft die Geldrolle mit Macht an die Wand.) Bestechen
will man mich — frecher Mensch? Hinaus! oder ich lasse Sie
auf der Stelle arretiren, Nichtswürdiger! Hinaus!"
(Nach 8 Tagen.)
Gutsbesitzer: „Gottlob, Schwager, daß Du endlich
wieder da bist. Aber mir ist's schlecht gegangen mit Deinem
Rath, elend schlecht! Hab's ja doch gleich gesagt, ein so vor-
nehmer Herr —" —Schwager: „Hat er das Geld noch?"
— G.: „Was? An die Wand hat er's geworfen, daß die
schönen Dukaten elendiglich im Zimmer herumrollten!" —
S.: „Hat er's noch?" — G.: „Das wohl, aber —" —
S.: „Dann komm' in 8 Tagen wieder."
Gutsbesitzer (liest dem Schwager die Amtszeitung
vor) . und da das Interesse des Staats in erster Linie
auf die Erhaltung der Forstbestäude gerichtet sein muß, so
hat man sich bewogen gefunden, bei Tracirung der neuen
Straße den Staatswald Adclforst in der Weise zu umgehen,
daß mittelst llebcrgangs über den Schmerlbach eine Ausbieg-
ung gegen das Gut Kornhof hin stattfiudet.
Fürstliche Krcisregierung.
v. Pfoteukrümmer."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hat er's noch?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 52.1870, Nr. 1289, S. 103
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg