Standardsprache - Alltagssprache
Eine Aufnahmeaktion zur Untersuchung der Variation
im gesprochenen Standarddeutsch
NINA BEREND
„Im Hochdeutschen zu verweilen fallt mir
nicht immer leicht" ,T , , .
(Landshut 2007)
„Im Ubrigen sprechen wir hier nach wie vox
Hochdeutsch in eindeutiger norddeutscher
Klarheit" ...
(Hannover 2007)
1. Einleitung: Untersuchungsinteresse und Fragestellung
Es ist kein Geheimnis, dass das gesprochene Deutsch eine aufterst vielfaltige
und variantenreiche Sprache ist. In verschiedenen Regionen des deutschspra-
chigen Raums spricht man nicht nur unterschiedliche Dialekte, Regional- und
Umgangssprachen, sondern es gibt auch regionale Unterschiede und Varianten
in der gesprochenen deutschen Standardsprache. Diese Varianten sind gangi-
ge, in einer bestimmten Region iibliche Realisierungen der Standardsprache
im Alltag. Das im Alltag gesprochene typische Regionaldeutsch ist an ver-
schiedenen Merkmalen erkennbar. Vor allem ist es die Aussprache, also die
lautlichen Merkmale, an denen die Unterschiede am auffalligsten sind. Man
denke z. B. an das osterreichische oder das schweizerische Hochdeutsch. Diese
beiden Sprachformen weisen viele sprachliche Merkmale auf, insbesondere im
lautlichen Bereich, durch welche sie sich von der orthoepischen (kodifizierten)
Norm des Standarddeutschen unterscheiden. Sie werden neuerdings als ra-
tionale Varietaten" des Deutschen aufgefasst und auch gesondert kodifiziert
(Ammon 1995). Aber auch innerhalb der einzelnen deutschsprachigen Staaten
- sowohl in Osterreich und in der Schweiz als auch innerhalb Deutschlands
- sind die Akzentunterschiede und Aussprachebesonderheiten allgegenwartig
und nicht uberhorbar. Man kann sie tagtaglich im Fernsehen wahrnehmen.
Durch eindeutig identifizierbare, gut bekannte Aussprachemerkmale konnen
Sprecher des Deutschen bestimmten Sprach- bzw. Dialektregionen zugeord-
net werden. Wenn dies auch nicht im Detail moglich ist, so ist aber zumindest
grofiraumig eine solche Zuordnung der hochdeutschen Standardsprecher im
Eine Aufnahmeaktion zur Untersuchung der Variation
im gesprochenen Standarddeutsch
NINA BEREND
„Im Hochdeutschen zu verweilen fallt mir
nicht immer leicht" ,T , , .
(Landshut 2007)
„Im Ubrigen sprechen wir hier nach wie vox
Hochdeutsch in eindeutiger norddeutscher
Klarheit" ...
(Hannover 2007)
1. Einleitung: Untersuchungsinteresse und Fragestellung
Es ist kein Geheimnis, dass das gesprochene Deutsch eine aufterst vielfaltige
und variantenreiche Sprache ist. In verschiedenen Regionen des deutschspra-
chigen Raums spricht man nicht nur unterschiedliche Dialekte, Regional- und
Umgangssprachen, sondern es gibt auch regionale Unterschiede und Varianten
in der gesprochenen deutschen Standardsprache. Diese Varianten sind gangi-
ge, in einer bestimmten Region iibliche Realisierungen der Standardsprache
im Alltag. Das im Alltag gesprochene typische Regionaldeutsch ist an ver-
schiedenen Merkmalen erkennbar. Vor allem ist es die Aussprache, also die
lautlichen Merkmale, an denen die Unterschiede am auffalligsten sind. Man
denke z. B. an das osterreichische oder das schweizerische Hochdeutsch. Diese
beiden Sprachformen weisen viele sprachliche Merkmale auf, insbesondere im
lautlichen Bereich, durch welche sie sich von der orthoepischen (kodifizierten)
Norm des Standarddeutschen unterscheiden. Sie werden neuerdings als ra-
tionale Varietaten" des Deutschen aufgefasst und auch gesondert kodifiziert
(Ammon 1995). Aber auch innerhalb der einzelnen deutschsprachigen Staaten
- sowohl in Osterreich und in der Schweiz als auch innerhalb Deutschlands
- sind die Akzentunterschiede und Aussprachebesonderheiten allgegenwartig
und nicht uberhorbar. Man kann sie tagtaglich im Fernsehen wahrnehmen.
Durch eindeutig identifizierbare, gut bekannte Aussprachemerkmale konnen
Sprecher des Deutschen bestimmten Sprach- bzw. Dialektregionen zugeord-
net werden. Wenn dies auch nicht im Detail moglich ist, so ist aber zumindest
grofiraumig eine solche Zuordnung der hochdeutschen Standardsprecher im