bestimmten Bruchlast liegt. Zu diesem Zeitpunkt war makro-
skopisch noch keinerlei Rißbildung auszumachen. Sehr emp-
findlich lassen sich also erste Ermüdungserscheinungen im
Material feststellen und schwache Stellen in Bausteinen lokali-
sieren.
Reparatur des Naturbausteins durch
Ersatzmörtel
Ist der Naturstein am Denkmal so stark angegriffen, daß grö-
ßere Bereiche nicht mehr zu festigen sind, dann bleibt in vielen
Fällen nur noch ein Ausbessern der schadhaften Stellen. Hier-
für sind Steinersatzmassen auf dem Markt, die in elastischem
Zustand in entsprechend ausgefräste Stellen im Stein gestri-
chen werden, um dort auszuhärten (Abb. 12). An die Eigen-
schaften solcher Mörtelstoffe werden sehr vielfältige Anforde-
rungen gestellt: sie sollen möglichst genauso aussehen wie
der Stein, während des Aushärtens sollten sie keine übermäßi-
gen Kräfte auf das umgebende Steinmaterial ausüben, der
mechanische Kontakt zwischen Mörtel und Stein sollte gut
sein, und in ihrer Reaktion auf die Umweltbelastungen sollten
sie sich nicht wesentlich vom Stein unterscheiden, damit an
den Rändern keine übermäßigen Spannungen auftreten. Bei
der Entwicklung geeigneter Substanzen gilt es, diese Anforde-
rungen für die Testmaterialien zu überprüfen. Hier liefert das
laseroptische Verformungsverfahren aufgrund seiner hohen
Empfindlichkeit und wegen seiner Eigenschaft, die Verfor-
mungsprozesse innerhalb eines größeren Bereiches und über
längere Zeiten zu verfolgen, eine einzigartige Kontrollmöglich-
keit.
Der Aushärtungsprozeß eines Stein-Verfüllstoffes wurde mit
dem kompakten Oldenburger ESPI-Meßkopf acht Tage lang
an einer ungefähr 10 cm starken Sandsteinplatte von 30 x
13 Steinersatzmörtel in einem Probekörper aus Sandstein; einge-
zeichnet ist das Beobachtungsfeld für die nachfolgenden optischen
Verformungsstudien.
30 cm beobachtet.8 Dazu wurde in den Stein ein quadrati-
sches Loch von ca. 5 cm Tiefe gefräst, dieses mit der Ersatz-
masse bündig ausgefüllt und dann ein Ausschnitt über einer
Ecke des ersetzten Bereiches kontinuierlich laseroptisch be-
obachtet (Foto der Meßoberfläche mit dem später beobachte-
ten Ausschnitt in Abb. 13 und Ansicht des Meßstandes in
Abb. 14). Die entstehenden Granulationsbilder wurden im Ab-
stand von 15 Minuten kontinuierlich abgespeichert, und zwar
jeweils für die Verformungsmessung einer Komponente in der
Ebene der Steinoberfläche (parallel zu einer der horizontalen
Steinkanten, hier x-Komponente genannt) und der Kompo-
nente senkrecht zur Oberfläche (z-Komponente). Die gespei-
12 Reparatur schadhafter Natursteindenkmäler mit Steinersatz-
mörtel.
14 Videoholographischer Meßstand bei der Untersuchung des Aus-
härtvorganges von Steinersatzmörtel.
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skopisch noch keinerlei Rißbildung auszumachen. Sehr emp-
findlich lassen sich also erste Ermüdungserscheinungen im
Material feststellen und schwache Stellen in Bausteinen lokali-
sieren.
Reparatur des Naturbausteins durch
Ersatzmörtel
Ist der Naturstein am Denkmal so stark angegriffen, daß grö-
ßere Bereiche nicht mehr zu festigen sind, dann bleibt in vielen
Fällen nur noch ein Ausbessern der schadhaften Stellen. Hier-
für sind Steinersatzmassen auf dem Markt, die in elastischem
Zustand in entsprechend ausgefräste Stellen im Stein gestri-
chen werden, um dort auszuhärten (Abb. 12). An die Eigen-
schaften solcher Mörtelstoffe werden sehr vielfältige Anforde-
rungen gestellt: sie sollen möglichst genauso aussehen wie
der Stein, während des Aushärtens sollten sie keine übermäßi-
gen Kräfte auf das umgebende Steinmaterial ausüben, der
mechanische Kontakt zwischen Mörtel und Stein sollte gut
sein, und in ihrer Reaktion auf die Umweltbelastungen sollten
sie sich nicht wesentlich vom Stein unterscheiden, damit an
den Rändern keine übermäßigen Spannungen auftreten. Bei
der Entwicklung geeigneter Substanzen gilt es, diese Anforde-
rungen für die Testmaterialien zu überprüfen. Hier liefert das
laseroptische Verformungsverfahren aufgrund seiner hohen
Empfindlichkeit und wegen seiner Eigenschaft, die Verfor-
mungsprozesse innerhalb eines größeren Bereiches und über
längere Zeiten zu verfolgen, eine einzigartige Kontrollmöglich-
keit.
Der Aushärtungsprozeß eines Stein-Verfüllstoffes wurde mit
dem kompakten Oldenburger ESPI-Meßkopf acht Tage lang
an einer ungefähr 10 cm starken Sandsteinplatte von 30 x
13 Steinersatzmörtel in einem Probekörper aus Sandstein; einge-
zeichnet ist das Beobachtungsfeld für die nachfolgenden optischen
Verformungsstudien.
30 cm beobachtet.8 Dazu wurde in den Stein ein quadrati-
sches Loch von ca. 5 cm Tiefe gefräst, dieses mit der Ersatz-
masse bündig ausgefüllt und dann ein Ausschnitt über einer
Ecke des ersetzten Bereiches kontinuierlich laseroptisch be-
obachtet (Foto der Meßoberfläche mit dem später beobachte-
ten Ausschnitt in Abb. 13 und Ansicht des Meßstandes in
Abb. 14). Die entstehenden Granulationsbilder wurden im Ab-
stand von 15 Minuten kontinuierlich abgespeichert, und zwar
jeweils für die Verformungsmessung einer Komponente in der
Ebene der Steinoberfläche (parallel zu einer der horizontalen
Steinkanten, hier x-Komponente genannt) und der Kompo-
nente senkrecht zur Oberfläche (z-Komponente). Die gespei-
12 Reparatur schadhafter Natursteindenkmäler mit Steinersatz-
mörtel.
14 Videoholographischer Meßstand bei der Untersuchung des Aus-
härtvorganges von Steinersatzmörtel.
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