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Möller, Hans-Herbert [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Schäden an Wandmalereien und ihre Ursachen: ein Forschungsprojekt des Bundesministers für Forschung und Technologie; aktuelle Vorberichte zu den ersten interdisziplinären Befunden — [Hannover]: Inst. für Denkmalpflege, Heft 8.1990

DOI Heft:
Die Ev.-ref. Kirche in Eilsum
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Schumacher, Martin; Haupt, Dieter: Baugeschichtliche Anmerkungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.50505#0106
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Baugeschichtliche Anmerkungen
Dieter Haupt / Martin Schumacher

Angaben zum Bau
Die Ev.-ref. Kirche in Krummhörn-Eilsum, Ldkr. Aurich, ist bau-
und kunsthistorisch eine der bemerkenswertesten Backstein-
kirchen Ostfrieslands aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das
Bauwerk verdient u. a. aufgrund der ungewöhnlichen Außen-
gliederung des Schiffes und nicht zuletzt der qualitätvollen
spätromanischen Wandmalereien im Chor besondere Beach-
tung. Mit dem mächtigen quer zum Schiff orientierten Chor-
turm im Osten nimmt dieser Kirchenbau auch über die Gren-
zen Ostfrieslands hinaus eine Sonderstellung ein.
Der langgestreckte, 12 m breite und 34 m lange Grundriß des
Kirchenschiffes, ursprünglich durch je zwei gegenüberliegend
angeordnete, mehrfach gestufte Eingangsportale in den

Längswänden zugänglich, wird von vier annähernd quadrati-
schen Gewölbejochen überspannt. Die zweifach gestuften
Gurtbögen und wulstigen Birnstabrippen der Kreuzgewölbe
sind auf rechteckigen Wandpfeilern mit Halbrundvorlagen,
Ecksäulen und Kelchknospenkapitellen abgesetzt.
Im Osten ist der mächtige Mauerblock des Chorturmes mit
annähernd quadratischem Umriß von 10 x 11 m leicht asym-
metrisch zurückgesetzt am Schiff angeschlossen. Der Turm-
grundriß im Erdgechoß zeigt ein querrechteckiges schmales
Vorjoch mit Kreuzgratgewölbe, das in die halbrunde, leicht
eingezogene Apsis mit Gewölbekalotte überleitet.
Die westliche Bogenstellung des Chorraumes unterscheidet
sich deutlich von den Gurtbögen im Schiffsgewölbe. Die Halb-


1 Nordansicht. Die zur Mitte hin anschwellenden Blendarkaden in der oberen Wandzone wurden ursprünglich von einem Rundbogenfries
begleitet, der beidseitig in viertelsteinstarken Mauervorlagen endete.

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