Figuren waren zum Schluß möglicherweise in Seccotechnik
ausgeführt.
Der üblichen nordischen Frescotechnik verpflichtet sind dage-
gen z. B. die Wandmalereien an der Triumphbogenwand in
der Kirche zu Kirkerup in der Nähe von Roskilde, Själland.
Hier ist die Grundfarbe der Bilder auf feuchten, geglätteten
Putz gemalt. Darauf wurden Details in Seccotechnik gelegt.
Außerdem sind Reste modellierter Stucknimben vorhanden,
und zwar in einer Art, wie sie häufig bei den dänischen Beispie-
len des 12. Jahrhunderts vorkommen; am stärksten verbreitet
bei der sogenannten Jörlunde-Werkstatt, die u. a. wohl auch
die Ausschmückung in Kirkerup geschaffen hat.
Diese Werkstatt war ebenfalls in der Kirche zu Kildebrönde
in der Nähe von Kopenhagen tätig, wo nur die dicke Kalk-
schicht von der Triumphbogenwand entfernt worden ist. An
der Nordwand des Schiffes befinden sich noch unaufge-
deckte Wandmalereien über dem Gewölbe. Im Kirchenraum
hat man weitere Wandmalereien an der Nordwand des west-
lichen Joches entdeckt.
Für das 13. Jahrhundert findet sich ein Beispiel in der Kirche
zu Fodby in der Nähe von Nästved, Själland: ein Apostelfries
an der Triumphbogenwand. Die hoch oben an der Wand appli-
zierten Figuren werden nicht vom Gewölbe verdeckt; offen-
sichtlich sind sie nie übertüncht worden.
Noch jünger ist ein großes Ausmalungssystem, das die Kirche
zu Arninge auf Lolland bereichert: Ein umfangreicher Zyklus
der Passion Christi und der Schöpfung sind teilweise sehr gut
erhalten. Auch diese Wandmalereien scheinen früher nicht
übertüncht gewesen zu sein.
Die Wandmalereien über dem Chorgewölbe in der Kirche zu
Vindeby auf Lolland wurden dagegen unter einer Schicht Kalk-
schlämme freigelegt. Der Erhaltungszustand ist hier unglaub-
lich unterschiedlich. Es hat den Anschein, als hätten die Maler
bei diesen Bildern von etwa 1400, von denen auch Fragmente
an den Wänden des Schiffes der nie überwölbten Kirche ge-
funden wurden, völlig unterschiedliche Techniken angewen-
det.
Im Chorgewölbe in der Kirche zu Kvislemark auf Själland befin-
det sich eine stark restaurierte Ausschmückung der „Kong-
sted Werkstatt”, die von mehreren anderen Kirchen auf Själ-
land bekannt ist. Die Triumphbogenwand trägt ein Kalkmale-
rei-Fragment über den späteren Gewölben, das gleichzeitig
mit den Bildern des Chorgewölbes angefertigt, jedoch nie
übertüncht wurde. Als man später im Mittelalter das Schiff
überwölbte, wurden die Malereien von etwa 1425 teilweise
4 Kirkerup, Dorfkirche. Wandmalereien in Frescotechnik an der
Triumpfbogenwand über den Gewölben. An mehreren Stellen ist die
Bilderskizzierung deutlich. Die modellierten Stucknimben der Chri-
stus- und der Apostelfigur sind noch vorhanden, jedoch ohne das
ursprüngliche Blattgold. Sie stammen aus dem dritten Viertel des
12. Jahrhunderts.
5 Kildebrønde, Dorfkirche. Wandmalerei-Detail in Frescotechnik an
der Triumpfbogenwand über dem Gewölbe. Die ursprüngliche Stuck-
krone bei einer der klugen Jungfrauen ist verloren. Die Wandmalerei
ist von derselben Werkstatt wie die Malerei in der Dorfkirche zu Kirke-
rup ausgeführt worden.
verdeckt. Daher bietet gerade diese Kirche eine sehr gute
Möglichkeit, die Kalkmalereien über dem Gewölbe in ihrem
unberührten Zustand mit den übertünchten, aufgedeckten
und stark retuschierten Gewölbemalereien zu vergleichen.
3. Beispiele jüngster Wandmalereifunde, die nach der Freile-
gung und Konservierung nicht retuschiert worden sind
In der Kirche zu Gundsömagle in der Nähe von Roskilde sind
sowohl an den romanischen Malereien im Chor als auch an
6 Arninge, Dorfkirche. Im Schiff sind über den Gewölben Figurfriese
zu sehen. Die Farbstärke ist noch gut erhalten, in einigen Fragmenten
sind alle Schichten der Bemalung vorhanden. Fresco-secco-Technik
aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
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ausgeführt.
Der üblichen nordischen Frescotechnik verpflichtet sind dage-
gen z. B. die Wandmalereien an der Triumphbogenwand in
der Kirche zu Kirkerup in der Nähe von Roskilde, Själland.
Hier ist die Grundfarbe der Bilder auf feuchten, geglätteten
Putz gemalt. Darauf wurden Details in Seccotechnik gelegt.
Außerdem sind Reste modellierter Stucknimben vorhanden,
und zwar in einer Art, wie sie häufig bei den dänischen Beispie-
len des 12. Jahrhunderts vorkommen; am stärksten verbreitet
bei der sogenannten Jörlunde-Werkstatt, die u. a. wohl auch
die Ausschmückung in Kirkerup geschaffen hat.
Diese Werkstatt war ebenfalls in der Kirche zu Kildebrönde
in der Nähe von Kopenhagen tätig, wo nur die dicke Kalk-
schicht von der Triumphbogenwand entfernt worden ist. An
der Nordwand des Schiffes befinden sich noch unaufge-
deckte Wandmalereien über dem Gewölbe. Im Kirchenraum
hat man weitere Wandmalereien an der Nordwand des west-
lichen Joches entdeckt.
Für das 13. Jahrhundert findet sich ein Beispiel in der Kirche
zu Fodby in der Nähe von Nästved, Själland: ein Apostelfries
an der Triumphbogenwand. Die hoch oben an der Wand appli-
zierten Figuren werden nicht vom Gewölbe verdeckt; offen-
sichtlich sind sie nie übertüncht worden.
Noch jünger ist ein großes Ausmalungssystem, das die Kirche
zu Arninge auf Lolland bereichert: Ein umfangreicher Zyklus
der Passion Christi und der Schöpfung sind teilweise sehr gut
erhalten. Auch diese Wandmalereien scheinen früher nicht
übertüncht gewesen zu sein.
Die Wandmalereien über dem Chorgewölbe in der Kirche zu
Vindeby auf Lolland wurden dagegen unter einer Schicht Kalk-
schlämme freigelegt. Der Erhaltungszustand ist hier unglaub-
lich unterschiedlich. Es hat den Anschein, als hätten die Maler
bei diesen Bildern von etwa 1400, von denen auch Fragmente
an den Wänden des Schiffes der nie überwölbten Kirche ge-
funden wurden, völlig unterschiedliche Techniken angewen-
det.
Im Chorgewölbe in der Kirche zu Kvislemark auf Själland befin-
det sich eine stark restaurierte Ausschmückung der „Kong-
sted Werkstatt”, die von mehreren anderen Kirchen auf Själ-
land bekannt ist. Die Triumphbogenwand trägt ein Kalkmale-
rei-Fragment über den späteren Gewölben, das gleichzeitig
mit den Bildern des Chorgewölbes angefertigt, jedoch nie
übertüncht wurde. Als man später im Mittelalter das Schiff
überwölbte, wurden die Malereien von etwa 1425 teilweise
4 Kirkerup, Dorfkirche. Wandmalereien in Frescotechnik an der
Triumpfbogenwand über den Gewölben. An mehreren Stellen ist die
Bilderskizzierung deutlich. Die modellierten Stucknimben der Chri-
stus- und der Apostelfigur sind noch vorhanden, jedoch ohne das
ursprüngliche Blattgold. Sie stammen aus dem dritten Viertel des
12. Jahrhunderts.
5 Kildebrønde, Dorfkirche. Wandmalerei-Detail in Frescotechnik an
der Triumpfbogenwand über dem Gewölbe. Die ursprüngliche Stuck-
krone bei einer der klugen Jungfrauen ist verloren. Die Wandmalerei
ist von derselben Werkstatt wie die Malerei in der Dorfkirche zu Kirke-
rup ausgeführt worden.
verdeckt. Daher bietet gerade diese Kirche eine sehr gute
Möglichkeit, die Kalkmalereien über dem Gewölbe in ihrem
unberührten Zustand mit den übertünchten, aufgedeckten
und stark retuschierten Gewölbemalereien zu vergleichen.
3. Beispiele jüngster Wandmalereifunde, die nach der Freile-
gung und Konservierung nicht retuschiert worden sind
In der Kirche zu Gundsömagle in der Nähe von Roskilde sind
sowohl an den romanischen Malereien im Chor als auch an
6 Arninge, Dorfkirche. Im Schiff sind über den Gewölben Figurfriese
zu sehen. Die Farbstärke ist noch gut erhalten, in einigen Fragmenten
sind alle Schichten der Bemalung vorhanden. Fresco-secco-Technik
aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
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