DOI Heft:
Die Alte Kirche in Idensen
DOI Artikel:Pursche, Jürgen; Drescher, Gerhard; Emmenegger, Oskar; Möller, Roland: Maltechnische Befunde
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.50505#0095
den Zwickel mit vierseitigen Lanzettblättchen gefüllt sind. Die
Rosetten sowie der äußere der Kreise sind farbig auf den
Gewandton gesetzt.
8.6.1 Vierung, Taufe, erster Diakon von Ost, Ärmelkante der Dalma-
tik: Einreihiges Muster steht gelb auf rotem Grund.
8.6.2 Westliches Langhausjoch, Jüngstes Gericht, Petrus, Dalma-
tik: Flächendeckendes Muster steht weiß auf blauem Grund.
8.7 Undefinierbare Muster: Hierbei handelt es sich, in Vorritzungen
oder Untermalungen, um erkennbare Musterentwürfe, deren
Erscheinungsbild - durch den Erhaltungszustand bedingt -
verunklärt oder verloren ist.
8.7.1 Vorchorjoch, Tonnengewölbe, Tugenden Nordseite, dritte Fi-
gur von unten: Eingeritztes Rautennetz (Seitenlänge ca. 4 bis
4,3 cm).
8.7.2 Vierung, Taufe, zweiter Diakon von Ost, Dalmatik: Geritzte
Rhombenfelder (Seitenlänge ca. 5,2 x 5,7 cm), Muster wohl
ehemals grün auf weißem Grund.
8.7.4 Vierung, Taufe, dritter Diakon von West, Dalmatik: Rhomben-
förmiges Muster, ehemals gelb auf weißem Grund über roter
Untermalung.
8.7.5 Östliches Langhausjoch, Südwand, östlicher Ritterheiliger,
Paludamentum: Rest eines Rhombenmusters.
8.7.6 Pauluskapelle, Geißelszene, Geißelnder, rockartiges Unterge-
wand: Geteiltes Rhombenmuster mit kleinen Füllungen (offen-
sichtlich schon in Entstehungszeit wieder zugedeckt).
8.7.7 Pauluskapelle, Geißelszene, Geißelnder, kollerartiger Kragen:
Undefinierbares rotes Muster auf gelbem Kragen zusätzlich
mit kreisförmigen „Plaketten” versehen (jeweils auf Brustmitte
und Schultern).
8.7.8 Pauluskapelle, Geißelszene, Herrscher: Gemusterte Man-
schetten an Hand- und Fußgelenken (an Armen auf gelbem,
an Beinen auf rotem Grund).
8.8 Edelstein- und Perlenbesatz.
8.8.1 Apsisnischen, Südseite, westlicher Bischof: Amikt und Pontifi-
kalschuhe, Perlenbesatz in fünfer Muster gesetzt (bei Amikt
auf Zinnober, bei Schuhen auf Gelb gesetzt).
8.8.2 Apsisnischen, Nordseite, östlicher Bischof, Amikt und Buch-
deckel: Bei Amikt Perlenbesatz in fünfer Muster auf Grün, bei
Buchdeckel Perlstab an Außenkante.
8.8.3 Apsisnischen, Nordseite, westlicher Bischof, Amikt: Perlen-
muster auf Grün.
8.8.4 Vorchorjoch, Tonnengewölbe, Tugenden, Nordseite, dritte Fi-
gur von unten: Großer Perlenbesatz an Schleierrand auf Blau.
8.8.5 Vierung, Taufe, sämtliche Buchschnitte: Blauer und grüner
Edelsteinbesatz auf divergierender Grundfarbe (im Wechsel
Rot und Gelb).
8.8.6 Vierung, Taufe, zweiter Diakon von Ost, Ärmelkante der Dal-
matik: Rot umrandete Perlen im Zickzackversatz.
8.8.7 Vierung, Taufe, dritter Diakon von West, unterer Rand des
kollerartigen Kragens: Perlschnur auf blauem Grund.
8.8.8 Östliches Langhausjoch, Pfingsten, verschiedene Apostel:
Halsausschnittkanten mit Edelsteinbesatz (insbesondere
beim zweiten und dritten Apostel von Ost), Edelsteinbesatz
auf Buchschnitt des vierten Apostels von Ost.
8.8.9 Östliches Langhausjoch, Südwand, östlicher Ritterheiliger:
Perlmuster an der Saumkante des Untergewandes.
8.8.10 Westliches Langhausjoch, Jüngstes Gericht, Christus: Edel-
stein- und Perlmusterbesatz auf Gelb entlang des Mantel-
saums.
8.8.11 Westliches Langhausjoch, Jüngstes Gericht, König: Edel-
steinbesatz auf gelben Gewandsaumkanten.
8.8.12 Westliches Langhausjoch, Südwand, östlicher Ritterheiliger:
Perlenmuster auf rotem Gewandsaum.
8.8.13 Petruskapelle, Nordwand, Cornelius: Perl- und Edelsteinbe-
satz auf gelbem Obergewandsaum.
8.8.14 Pauluskapelle, Apsidiole, Nordseite, zweites Register von un-
ten: Edelsteinbesatz an Manschetten und Kragen.
8.8.15 Pauluskapelle, Geißelszene, Geißelnder: Perlborte auf Gelb
entlang der Überrocksaumkante.
8.8.16 Pauluskapelle, Geißelszene, Herrscher: Perlstäbe und -muster
an Seitenwange des Thrones und an Suppedaneum, Perlkan-
ten auf der roten Weste des Herrschers.
8.8.17 Pauluskapelle, Südwand, östlicher Jünger: Rot umrahmte
Perlen auf Gelb entlang der Halsausschnittkante und als Olavi.
Abbildungsnachweis
1 -3,7,9,10,11,14,15,18-22,24,25,29,33-46 Institutfür Denkmal-
pflege (Axel Freyberger, Silke Beck); 4, 5, 16, 28, 30, 31 Gerhard
Drescher; 6, 12, 13, 17, 23, 26, 27, 30, 31 Jürgen Pursche; 8, 32
Hans-Peter Autenrieth.
Summary
The history of the restoration of wallpaintings can be regarded
as an rather unfortunate one. It might even be said, that the
quality of the work on mural paintings, including the restora-
tion, diminishes in proportion to how long ago it was carried
out. These restorations, lacking properly investigation on the
object, are one of the main reasons for the degree of damage,
but it is also caused by the technique of painting itself.
Commentaries on the technique used for Romanesque wall-
paintings in Northern Germany are quite brief. The examination
and analysis both of the paintings in the Old Church of Idensen
and their damage brought totally new information, especially
about the different technical possibilities of the painting of that
time.
In 1130 the walls and vaults of the church were throughout
decorated with figural representations. After they had been
discovered in 1889, the still whitewashed paintings were com-
pletely exposed in 1931, retouched and additions were made
in destroyed parts, as it used to be the practice of that time.
The present state of preservation varies from good to bad.
Examinations showed that more than 80% of the original
paintings could have been saved, if the technique of paintings
and its weak points had been known. This shocking fact
demands that in any case wallpaintings should be regarded
with great attention of their technique before starting work on
them or their environ.
The use of different materials for the masonry of the Old
Church of Idenden, sandstone and tuff, led to variations in
the build-up of the plaster. On the surface of the sandstone
the intonaco has been layed on without arriccio, so the plaster
has a thickness from 1 to 3 mm. Parts, where both arriccio
and intonaco were layed on have a thickness from 8 to
20 mm. Though the intonaco has been smoothened, it re-
mained its rough surface. In some parts trowel marks show
the medieval manner of smoothing intonaco.
The painter of Idensen had obviously planned to work in the
fresco technique, but he was not familiar with the "fresco
buono" manner, as it has been described later by Cennini
and others. His working remains in an intermediately state
between limestone - and fresco painting. The examination
showed that the intonaco has often been layed on very small
pieces, which were painted immediately. This technique was
also found in other places like Münstair, Klosterkirche; Mals,
St. Benedikt; Bozen, Schloß Runkelstein and it was used by
the Waltensburger Meister.
The study found out the aids which were used for construction
and painting and the way the painting, the application of metall
and the gilding was done. The coloures, which have been
analysed in a former, excellent study by W. Geilmann will be
examined again. Various textile patterns and imitation of jewel-
lery have been identified on the garments of the saints, dea-
cons and dignitaries.
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Rosetten sowie der äußere der Kreise sind farbig auf den
Gewandton gesetzt.
8.6.1 Vierung, Taufe, erster Diakon von Ost, Ärmelkante der Dalma-
tik: Einreihiges Muster steht gelb auf rotem Grund.
8.6.2 Westliches Langhausjoch, Jüngstes Gericht, Petrus, Dalma-
tik: Flächendeckendes Muster steht weiß auf blauem Grund.
8.7 Undefinierbare Muster: Hierbei handelt es sich, in Vorritzungen
oder Untermalungen, um erkennbare Musterentwürfe, deren
Erscheinungsbild - durch den Erhaltungszustand bedingt -
verunklärt oder verloren ist.
8.7.1 Vorchorjoch, Tonnengewölbe, Tugenden Nordseite, dritte Fi-
gur von unten: Eingeritztes Rautennetz (Seitenlänge ca. 4 bis
4,3 cm).
8.7.2 Vierung, Taufe, zweiter Diakon von Ost, Dalmatik: Geritzte
Rhombenfelder (Seitenlänge ca. 5,2 x 5,7 cm), Muster wohl
ehemals grün auf weißem Grund.
8.7.4 Vierung, Taufe, dritter Diakon von West, Dalmatik: Rhomben-
förmiges Muster, ehemals gelb auf weißem Grund über roter
Untermalung.
8.7.5 Östliches Langhausjoch, Südwand, östlicher Ritterheiliger,
Paludamentum: Rest eines Rhombenmusters.
8.7.6 Pauluskapelle, Geißelszene, Geißelnder, rockartiges Unterge-
wand: Geteiltes Rhombenmuster mit kleinen Füllungen (offen-
sichtlich schon in Entstehungszeit wieder zugedeckt).
8.7.7 Pauluskapelle, Geißelszene, Geißelnder, kollerartiger Kragen:
Undefinierbares rotes Muster auf gelbem Kragen zusätzlich
mit kreisförmigen „Plaketten” versehen (jeweils auf Brustmitte
und Schultern).
8.7.8 Pauluskapelle, Geißelszene, Herrscher: Gemusterte Man-
schetten an Hand- und Fußgelenken (an Armen auf gelbem,
an Beinen auf rotem Grund).
8.8 Edelstein- und Perlenbesatz.
8.8.1 Apsisnischen, Südseite, westlicher Bischof: Amikt und Pontifi-
kalschuhe, Perlenbesatz in fünfer Muster gesetzt (bei Amikt
auf Zinnober, bei Schuhen auf Gelb gesetzt).
8.8.2 Apsisnischen, Nordseite, östlicher Bischof, Amikt und Buch-
deckel: Bei Amikt Perlenbesatz in fünfer Muster auf Grün, bei
Buchdeckel Perlstab an Außenkante.
8.8.3 Apsisnischen, Nordseite, westlicher Bischof, Amikt: Perlen-
muster auf Grün.
8.8.4 Vorchorjoch, Tonnengewölbe, Tugenden, Nordseite, dritte Fi-
gur von unten: Großer Perlenbesatz an Schleierrand auf Blau.
8.8.5 Vierung, Taufe, sämtliche Buchschnitte: Blauer und grüner
Edelsteinbesatz auf divergierender Grundfarbe (im Wechsel
Rot und Gelb).
8.8.6 Vierung, Taufe, zweiter Diakon von Ost, Ärmelkante der Dal-
matik: Rot umrandete Perlen im Zickzackversatz.
8.8.7 Vierung, Taufe, dritter Diakon von West, unterer Rand des
kollerartigen Kragens: Perlschnur auf blauem Grund.
8.8.8 Östliches Langhausjoch, Pfingsten, verschiedene Apostel:
Halsausschnittkanten mit Edelsteinbesatz (insbesondere
beim zweiten und dritten Apostel von Ost), Edelsteinbesatz
auf Buchschnitt des vierten Apostels von Ost.
8.8.9 Östliches Langhausjoch, Südwand, östlicher Ritterheiliger:
Perlmuster an der Saumkante des Untergewandes.
8.8.10 Westliches Langhausjoch, Jüngstes Gericht, Christus: Edel-
stein- und Perlmusterbesatz auf Gelb entlang des Mantel-
saums.
8.8.11 Westliches Langhausjoch, Jüngstes Gericht, König: Edel-
steinbesatz auf gelben Gewandsaumkanten.
8.8.12 Westliches Langhausjoch, Südwand, östlicher Ritterheiliger:
Perlenmuster auf rotem Gewandsaum.
8.8.13 Petruskapelle, Nordwand, Cornelius: Perl- und Edelsteinbe-
satz auf gelbem Obergewandsaum.
8.8.14 Pauluskapelle, Apsidiole, Nordseite, zweites Register von un-
ten: Edelsteinbesatz an Manschetten und Kragen.
8.8.15 Pauluskapelle, Geißelszene, Geißelnder: Perlborte auf Gelb
entlang der Überrocksaumkante.
8.8.16 Pauluskapelle, Geißelszene, Herrscher: Perlstäbe und -muster
an Seitenwange des Thrones und an Suppedaneum, Perlkan-
ten auf der roten Weste des Herrschers.
8.8.17 Pauluskapelle, Südwand, östlicher Jünger: Rot umrahmte
Perlen auf Gelb entlang der Halsausschnittkante und als Olavi.
Abbildungsnachweis
1 -3,7,9,10,11,14,15,18-22,24,25,29,33-46 Institutfür Denkmal-
pflege (Axel Freyberger, Silke Beck); 4, 5, 16, 28, 30, 31 Gerhard
Drescher; 6, 12, 13, 17, 23, 26, 27, 30, 31 Jürgen Pursche; 8, 32
Hans-Peter Autenrieth.
Summary
The history of the restoration of wallpaintings can be regarded
as an rather unfortunate one. It might even be said, that the
quality of the work on mural paintings, including the restora-
tion, diminishes in proportion to how long ago it was carried
out. These restorations, lacking properly investigation on the
object, are one of the main reasons for the degree of damage,
but it is also caused by the technique of painting itself.
Commentaries on the technique used for Romanesque wall-
paintings in Northern Germany are quite brief. The examination
and analysis both of the paintings in the Old Church of Idensen
and their damage brought totally new information, especially
about the different technical possibilities of the painting of that
time.
In 1130 the walls and vaults of the church were throughout
decorated with figural representations. After they had been
discovered in 1889, the still whitewashed paintings were com-
pletely exposed in 1931, retouched and additions were made
in destroyed parts, as it used to be the practice of that time.
The present state of preservation varies from good to bad.
Examinations showed that more than 80% of the original
paintings could have been saved, if the technique of paintings
and its weak points had been known. This shocking fact
demands that in any case wallpaintings should be regarded
with great attention of their technique before starting work on
them or their environ.
The use of different materials for the masonry of the Old
Church of Idenden, sandstone and tuff, led to variations in
the build-up of the plaster. On the surface of the sandstone
the intonaco has been layed on without arriccio, so the plaster
has a thickness from 1 to 3 mm. Parts, where both arriccio
and intonaco were layed on have a thickness from 8 to
20 mm. Though the intonaco has been smoothened, it re-
mained its rough surface. In some parts trowel marks show
the medieval manner of smoothing intonaco.
The painter of Idensen had obviously planned to work in the
fresco technique, but he was not familiar with the "fresco
buono" manner, as it has been described later by Cennini
and others. His working remains in an intermediately state
between limestone - and fresco painting. The examination
showed that the intonaco has often been layed on very small
pieces, which were painted immediately. This technique was
also found in other places like Münstair, Klosterkirche; Mals,
St. Benedikt; Bozen, Schloß Runkelstein and it was used by
the Waltensburger Meister.
The study found out the aids which were used for construction
and painting and the way the painting, the application of metall
and the gilding was done. The coloures, which have been
analysed in a former, excellent study by W. Geilmann will be
examined again. Various textile patterns and imitation of jewel-
lery have been identified on the garments of the saints, dea-
cons and dignitaries.
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