cp[%] Tägliche Mittelwerte und Schwankungsbreite der relativen Luftfeuchte
ff[°C] Tägliche Mittelwerte und Schwankungsbreite der Lufttemperatur
2 Darstellung der Klimakomponenten - relative Luftfeuchte und Lufttemperatur - am Meßort 1
Zeitraum: 18. 12. 1987 bis 31. 1. 1989
In Abb. 6 sind die zeitlichen Verläufe (zehnminütige Werte) der
Lufttemperatur und relativen Luftfeuchte im Predigtraum wäh-
rend einer Heizphase dargestellt.
Den zeitlichen Verlauf (stündliche Werte) der inneren Wand-
oberflächen- und Tautemperatur sowie ihre Differenz verdeutli-
chen Abbildung 7a und 7 b.
Das zeitliche Verhalten der absoluten Luftfeuchten (stündliche
Werte) für außen und innen (Chorraum) ist in Abbildung 8 a
und 8 b gegenübergestellt.
Aus den Diagrammen ist folgendes zu entnehmen:
Die Innenlufttemperatur im Chorraum folgt gedämpft und mit
geringer Zeitverzögerung der jahreszeitlich bedingten
Schwankung des Mittelwertes der Außenlufttemperatur.
Ein ähnliches Verhalten ist auch bei der relativen und absoluten
Innen- und Außenluftfeuchte zu beobachten. Die relative Luft-
feuchte ist im Winterhalbjahr sowohl innen als auch außen
überwiegend höher als im Sommerhalbjahr. Während einiger
Zeiträume steigt die relative Innenluftfeuchte bis auf 90%.
Die aufgetragene Differenz der absoluten Luftfeuchten zwi-
schen innen und außen läßt erkennen, daß häufige Luftfeuch-
tekonzentrationswechsel und somit unterschiedliche Dampf-
diffusionsrichtungen (von innen nach außen, oder von außen
nach innen) vorliegen.
Der innere Oberflächentemperaturverlauf im Chorraum folgt
stark gedämpft der Raumlufttemperatur und weist tägliche
Schwankungsbreiten von ca. 1 K auf. Der Grund hierfür liegt
im großen Wärmespeichervermögen des Mauerwerks.
Ein Vergleich der gemessenen Oberflächentemperaturverläufe
außen und innen zeigt, daß das Mauerwerk auf der Außenseite
- bedingt durch den direkten Außenklimaeinfluß - größere
tägliche Schwankungsbreiten (max. 25 K) aufweist als das
Mauerwerk auf der Innenseite.
Der zeitliche Verlauf der Lufttemperatur und der relativen Luft-
feuchte im Predigtraum wird im Winterhalbjahr durch die Be-
heizung bestimmt. Es wird eine Lufttemperatur von ca. 11 °C
konstant gefahren und zu den Gottesdienstzeiten kurzzeitig
auf ca. 29°C angehoben. Während des Sommerhalbjahres
gleichen die Verläufe denen des Chorraumes.
Luft- und Oberflächenfeuchte
Die relative Luftfeuchte und deren Änderung direkt an der
Innenwandoberfläche sind maßgebend für die Wasserdampf-
adsorptions- bzw. -desorptionsvorgänge und somit für die
Schwankungen des Wassergehaltes in den oberflächennahen
Materialschichten entsprechend deren Sorptionseigenschaf-
ten. Unter der Annahme, daß die Wasserdampfpartialdrücke
an den Innenwandoberflächen und im Innenraum gleich groß
sind, läßt sich die relative Luftfeuchte an der Oberfläche (fiktive
relative Luftfeuchte) aus den Werten der Raumlufttemperatur,
Raumluftfeuchte und Wandoberflächentemperatur rechne-
risch ermitteln.
Ist z. B. die Temperatur der Innenwandoberfläche niedriger
als die Temperatur der Raumluft, so kommt es an der Oberflä-
che zu einer Erhöhung der relativen Luftfeuchte und zu einer
Zunahme der Stoffeuchte im Oberflächenbereich. Unter-
schreitet die Oberflächentemperatur die Tautemperatur der
Raumluft, tritt Tauwasser an der Oberfläche auf.
Unter Zugrundelegung dieser Kriterien weisen die zeitlichen
Verläufe der Oberflächentemperatur im Chorraum und der
Tautemperatur der Raumluft (Abb. 7) an einigen Tagen die
Erreichung des Taupunktes auf der inneren Außenwand-
oberfläche auf.
Meteorologische Fernmeßanlage
Für die Simulation im Klimalabor und für die Beurteilung des
Mauerwerkverhaltens ist es erforderlich, alle Parameter der
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