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Klein, Dieter; Dülfer, Martin; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Dülfer, Martin [Ill.]
Martin Dülfer: Wegbereiter der deutschen Jugendstilarchitektur — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 8: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.63235#0077

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Abb. 55 Dortmund: Zuschauerraum, Proszenium

gegliedert und enthielt in seinem Mittelfeld Pegasus, in ei-
ner großen Applikationsstickerei dargestellt (Abb. 55).906)
Der größte Teil der Sitzplätze war auf das Parkett konzen-
triert: dort hatte man in etwa zwanzig Reihen jeweils bis zu
28 Plätze nebeneinander angeordnet, insgesamt ungefähr
500 Sitze untergebracht; der erste Rang bot 200 Personen
Platz, ebenso der zweite. Die Seitenränge waren im 1. Rang
durch leicht geschweifte, zur Brüstung hin abfallende Zwi-
schenwände in Logen geteilt; obwohl diese Wände sehr
niedrig gehalten waren, dürfte wohl die Sicht von den hin-
teren Logenplätzen nicht allzu gut gewesen sein.

Abb. 56 Dortmund: Zuschauerraum zu den Rängen


Der Mittelbereich des ersten Ranges sowie der gesamte
zweite und dritte Rang waren amphitheatralisch mit durch-
gehenden Sitzreihen angeordnet; im dritten Rang fanden
circa 300 Personen Platz.
Die Maße der Sitzplätze betrugen 60x85 cm für die teuer-
sten Plätze; für die billigeren war dagegen nur ein Raum
von 50x80 cm vorgesehen.907)
Ausstattung der Foyers
Einen besonderen Blickfang in den Foyers boten die ge-
schliffenen Spiegel in eingelegten Rahmen und die frei im
Raum hängen Messinglampen908). Sie waren ebenso auf die
Gesamtwirkung berechnet wie die beiden großen, bräunli-
chen Mahagonibuffets mit ihren dazugehörigen Wandver-
bauten an den Schmalseiten des Hauptfoyers909).
Oberhalb der Buffets erschienen die Wandflächen in drei
ornamental gerahmte Felder aufgelöst, über denen sich
kleine, querrechteckige Rahmungen befanden.
Die zum Wandelgang gelegene Längsseite war sechsge-
teilt: vier Türen rahmten, paarweise zusammengezogen,
zwei Nischen an der Mittelachse. Darüber wölbten sich die
sechs gleichmäßig ausgebildeten Glasbalkons des zweiten
Ranges, in ihrem Brüstungsbereich mit sternengeschmück-
ten Kassetten versehen; ihre geschlossene Verglasung
rhythmisierte durch sparsam angewandtes Sprossenwerk
die Gesamtgliederung in diesem Bereich.
Eine zusätzliche optische Teilung des Raumes bewirkten
die der Balkonwand vorgelegten ionischen Säulen mit figu-

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