1905
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Heft 4
durchdrungene Bauweise, wie sie unser deutsches Volk verlangt und wie
sie für dessen Lebensweise geschaffen werden muß, eine gerade entgegen-
gesetzte Unterrichtsmethode.
Der Schüler soll erst lernen, die einzelnen Räume den gegebenen Ver-
hältnissen anzupassen, dieselben unter ein bekrönendes Dach zu gruppieren,
dieses der gesamten Anlage anzupassen und den Charakter der einzelnen
Teile auch nach außen hin aufrecht zu erhalten. Ist so das Ganze ästhetisch
geformt und ihm eine Seele gegeben, die seinem Charakter entspricht, wird
es wohl verhältnismäßig leicht sein, dem Schüler eine gleichempfundene
Detaillierung beizubringen.
Ich bin überzeugt, daß diese schon öfter empfohlene Richtung des
Systems für Bauformenunterricht an Baugewerkschulen fast allseitige Zu-
stimmung findet, trotzdem bis jetzt noch kein direkter Weg zu der emp-
fohlenen und notwendigen Neugestaltung angegeben wurde.
Auch ich bin nicht in der Lage einen solchen zu skizzieren; aber
dennoch möchte ich indirekt dazu beitragen, indem ich auf einen Zustand
hinweise, dessen Verbesserung zum mindesten ebenso notwendig und
unzertrennlich mit einer so freudig zu begrüßenden Reorganisation des
genannten Lehrwesens zusammenhängt, bis jetzt aber merkwürdigerweise
noch nicht berührt wurde.
Ich meine damit die Stellung der Lehrkräfte an den Baugewerkschulen.
Es ist klar, daß ein Lehrer, der besonders nach der neu einzuschlagen-
den Methode den mechanisch noch nicht so weit vorgeschrittenen Schüler
ästhetisch ausbilden, ihn in eine idealere Baukunst einführen soll, in erster
Linie selbst diesen Aufgaben ganz und in jeder Beziehung vollauf ent-
sprechen muß. Er muß durch Ausübung einer Privatpraxis auf der Höhe
der Zeit bleiben, denn ein Lehrer ist nach 10—löjähriger Tätigkeit ohne
jegliche Praxis für sein Amt nicht mehr geeignet. Es ist geradezu unver-
antwortlich, wenn durch solch eingerostete Zopfanhänger die Schaffenskraft
und Schaffenslust vieler junger Männer unterdrückt wird.
Nun ist aber an den meisten Baugewerkschulen, besonders an denen
eine fabrikmäßige Massenausbildung das ganze Jahr hindurch Mode ist, eine
Reform-Napf.
Anerkannt bester Ersatz für die seit-
herigen Spuckgeschirre.
Bestes System der
Sputum-
Beseitigung
Infolge Anschlusses an die Wasserleitung:
Wegfall der Entleerung
und Reinigung.
Stets geschlossen.
- Elegantes Aussehen. -
Beste Empfehlungen seitens erster
Autoritäten.
C. HÜLSMANN,
Freiburg i. B. Nr. 67.
FASSONEISEN-
WALZWERK -
L. MANNSTÄEDT & CIE.
AKT.-GES.
KALK bei KÖLN.
= ZIEREISEN =
ZU FASSADEN, LADEN-
FRONTEN UND ALLEN
KUNSTSCHMIEDEARBEITEN.
AUCH IN BRONZE UND KUPFER.
ROSETTEN,
MAUERECKENSCHUTZLEISTEN,
TÜRUMRAHMUNGEN,
TREPPENSTUFEN-BELAGLEISTEN.
Villa bei Antwerpen.
Aus »The Building News«.
Architekt: R. Frank Atkinson.
(Zur Zeitschriftenschau.)
private Tätigkeit kurzweg verboten. Ziehen’wir danrfnoch die meist finanziell
nicht besonders günstigen Verhältnisse vieler Baugewerkschulen und die
damit verbundene schlechte Bezahlung der Lehrer in Betracht, so ist es
ganz selbstverständlich, daß gerade die wichtigsten Unterrichtsstellen von
weniger tüchtigen und befähigten Lehrern besetzt werden.
Darin liegt aber gerade der Kern der Sache, hier muß zunächst ver-
bessert werden, um einen erfolgreicheren Weg zur Einführung einer zweck-
entsprechenden Methode zu erlangen. Dazu ist es nötig, daß die an vielen,
wenn nicht an den meisten Baugewerkschulen bestehenden und nur allzufest
eingewurzelten Mißstände von Fachleuten beleuchtet und durch die Öffent-
lichkeit den berufenen Stellen zur Kenntnisnahme unterbreitet werden. An
den krassesten Beispielen fehlt es sicher nicht.
Jedenfalls ist eine nähere Untersuchung nach dieser Richtung hin be-
rechtigt und im Interesse der Entwicklung und Vervollkommnung unsrer
Baukunst, zu der auch Leute aus Baugewerkschulen beitragen, zu empfehlen.
Otto Haesler, Architekt.
LU
0
LM
Kl
SesundheitstechnischeAppirdte
Klärung von Closet Fabrik ■ und Hausabwässern
\ jeder Art nach eigenen patentierten Konstruk -
Itionen auf Grund langjähriger praktischer Erfahrungen
nach demFaulprincip u. dem biologischen Oxydations -
verfahren durchgeführt von einfacher Sedimentation
bis zur Erzielung eines klaren und geruchlosen
Reinigungsproduktes von trinkwasser -
ähnlicher Beschaffenheit zur unmittelbaren
Ableitung in Flüsse u. stehende Gewässer, auf Fluren,
ohne laufendeUnterhaltungskoster. u.Bedienung.
Projektierung für einzelne Gebäude u. ganzer Häusercomplexe.
Erprobte Spezialkonstruktionen für SCHULEN ,,
KASERNEN. FABRIKEN etc. Spiihlung selbst-
tliätig und unbedingt zuverlässig. -
Geringer Wasserverbrauch. — Absolute
Geruchlosigkeit. Unbegrenzte Dauerhaftigkeit.
\ Erstklassige Zeugnisse von Behörden u. Privaten.
I
I
SPEZIAL - KOlVSTRUKTIOISrElSr fttr
Krankenhäuser, Irrenanstalt-
en, Sanatorien, Hotels nach den
neuesten Anforderungen der Hygiene. ««=
Erstklassige ESeferexxzexi..
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LEHMANN&C°
ZÜRICH KONSTANZ |
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durchdrungene Bauweise, wie sie unser deutsches Volk verlangt und wie
sie für dessen Lebensweise geschaffen werden muß, eine gerade entgegen-
gesetzte Unterrichtsmethode.
Der Schüler soll erst lernen, die einzelnen Räume den gegebenen Ver-
hältnissen anzupassen, dieselben unter ein bekrönendes Dach zu gruppieren,
dieses der gesamten Anlage anzupassen und den Charakter der einzelnen
Teile auch nach außen hin aufrecht zu erhalten. Ist so das Ganze ästhetisch
geformt und ihm eine Seele gegeben, die seinem Charakter entspricht, wird
es wohl verhältnismäßig leicht sein, dem Schüler eine gleichempfundene
Detaillierung beizubringen.
Ich bin überzeugt, daß diese schon öfter empfohlene Richtung des
Systems für Bauformenunterricht an Baugewerkschulen fast allseitige Zu-
stimmung findet, trotzdem bis jetzt noch kein direkter Weg zu der emp-
fohlenen und notwendigen Neugestaltung angegeben wurde.
Auch ich bin nicht in der Lage einen solchen zu skizzieren; aber
dennoch möchte ich indirekt dazu beitragen, indem ich auf einen Zustand
hinweise, dessen Verbesserung zum mindesten ebenso notwendig und
unzertrennlich mit einer so freudig zu begrüßenden Reorganisation des
genannten Lehrwesens zusammenhängt, bis jetzt aber merkwürdigerweise
noch nicht berührt wurde.
Ich meine damit die Stellung der Lehrkräfte an den Baugewerkschulen.
Es ist klar, daß ein Lehrer, der besonders nach der neu einzuschlagen-
den Methode den mechanisch noch nicht so weit vorgeschrittenen Schüler
ästhetisch ausbilden, ihn in eine idealere Baukunst einführen soll, in erster
Linie selbst diesen Aufgaben ganz und in jeder Beziehung vollauf ent-
sprechen muß. Er muß durch Ausübung einer Privatpraxis auf der Höhe
der Zeit bleiben, denn ein Lehrer ist nach 10—löjähriger Tätigkeit ohne
jegliche Praxis für sein Amt nicht mehr geeignet. Es ist geradezu unver-
antwortlich, wenn durch solch eingerostete Zopfanhänger die Schaffenskraft
und Schaffenslust vieler junger Männer unterdrückt wird.
Nun ist aber an den meisten Baugewerkschulen, besonders an denen
eine fabrikmäßige Massenausbildung das ganze Jahr hindurch Mode ist, eine
Reform-Napf.
Anerkannt bester Ersatz für die seit-
herigen Spuckgeschirre.
Bestes System der
Sputum-
Beseitigung
Infolge Anschlusses an die Wasserleitung:
Wegfall der Entleerung
und Reinigung.
Stets geschlossen.
- Elegantes Aussehen. -
Beste Empfehlungen seitens erster
Autoritäten.
C. HÜLSMANN,
Freiburg i. B. Nr. 67.
FASSONEISEN-
WALZWERK -
L. MANNSTÄEDT & CIE.
AKT.-GES.
KALK bei KÖLN.
= ZIEREISEN =
ZU FASSADEN, LADEN-
FRONTEN UND ALLEN
KUNSTSCHMIEDEARBEITEN.
AUCH IN BRONZE UND KUPFER.
ROSETTEN,
MAUERECKENSCHUTZLEISTEN,
TÜRUMRAHMUNGEN,
TREPPENSTUFEN-BELAGLEISTEN.
Villa bei Antwerpen.
Aus »The Building News«.
Architekt: R. Frank Atkinson.
(Zur Zeitschriftenschau.)
private Tätigkeit kurzweg verboten. Ziehen’wir danrfnoch die meist finanziell
nicht besonders günstigen Verhältnisse vieler Baugewerkschulen und die
damit verbundene schlechte Bezahlung der Lehrer in Betracht, so ist es
ganz selbstverständlich, daß gerade die wichtigsten Unterrichtsstellen von
weniger tüchtigen und befähigten Lehrern besetzt werden.
Darin liegt aber gerade der Kern der Sache, hier muß zunächst ver-
bessert werden, um einen erfolgreicheren Weg zur Einführung einer zweck-
entsprechenden Methode zu erlangen. Dazu ist es nötig, daß die an vielen,
wenn nicht an den meisten Baugewerkschulen bestehenden und nur allzufest
eingewurzelten Mißstände von Fachleuten beleuchtet und durch die Öffent-
lichkeit den berufenen Stellen zur Kenntnisnahme unterbreitet werden. An
den krassesten Beispielen fehlt es sicher nicht.
Jedenfalls ist eine nähere Untersuchung nach dieser Richtung hin be-
rechtigt und im Interesse der Entwicklung und Vervollkommnung unsrer
Baukunst, zu der auch Leute aus Baugewerkschulen beitragen, zu empfehlen.
Otto Haesler, Architekt.
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Itionen auf Grund langjähriger praktischer Erfahrungen
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verfahren durchgeführt von einfacher Sedimentation
bis zur Erzielung eines klaren und geruchlosen
Reinigungsproduktes von trinkwasser -
ähnlicher Beschaffenheit zur unmittelbaren
Ableitung in Flüsse u. stehende Gewässer, auf Fluren,
ohne laufendeUnterhaltungskoster. u.Bedienung.
Projektierung für einzelne Gebäude u. ganzer Häusercomplexe.
Erprobte Spezialkonstruktionen für SCHULEN ,,
KASERNEN. FABRIKEN etc. Spiihlung selbst-
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Geringer Wasserverbrauch. — Absolute
Geruchlosigkeit. Unbegrenzte Dauerhaftigkeit.
\ Erstklassige Zeugnisse von Behörden u. Privaten.
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