Klement Šilinger: Živnodom (Gewerbehaus), 1928. Repro T. Leixnerová
Solche konstruktive Haltung zeichnet auch das
Schaffen einer weiteren bedeutenden Architekten-
persönlichkeit Bratislavas aus. Bedřich WEIN-
WURM (1885—1942) wirkte nach Absolvierung
des Dresdner Technikums in Berlin und nach seiner
Rückkehr in Bratislava. Nach klassizierenden
Merkmalen im Frühwerk (Umbau des Sanato-
riums Grand in der Hlboká Strasse aus dem Jahre
1919) wird er verhältnismässig schnell ein Vertreter
Puristischer Tendenzen im Bratislavaer Milieu.
Schon Anfang der zwanziger Jahre konzentriert er
sich systematisch auf die Wohnraumproblematik in
der Massen- und Einzelbebauung. Er vermittelt so
den sozialen Kontext modernistischer Prägung. Als
Beispiele des allmähligen Reifens seiner Intentio-
nen sind zahlreiche Projekte für Villen und Miet-
häuser zu nennen (zum Beispiel Villa Riesner und
Villa Steiner, beide aus dem Jahre 1923, das Wohn-
und Verwaltungsgebäude in der Gunduličova
Strasse, Miethäuser in der Moyzesova und Ler-
montovova Strasse aus den Jahren 1924—25 oder
Miethäuser mit kleinen Wohnungen der Siedlung
Unitas (aus dem Jahre 1930) und Nová doba (ab
1931). Sein Programm erarbeitete er die ganze Zeit
mit Ignác VÉCSEI (1883—1944) gemeinsam.
Das Bratislavaer Wirken von Emil BELLUŠ
(1899—1979), der in Budapest und Prag (ČVUT)
studierte, datiert sich mit der zweiter Hälfte der
zwanziger Jahre und ist vor allem mit Wohnbauten
im Geiste des Modernismus präsentiert (zum Bei-
spiel Miethäuser in der Vajnorská Strasse aus dem
Jahre 1926 oder die Kolonie der Klienwohnungs-
miethäuser in der Miletičova und Trenčianska
Strasse aus dem Jahre 1930).
Wenn Bratislava vor dem Jahre 1919 noch keine
bedeutende heimische Architekturtradition hatte
(da die Mehrzahl der nahmhaften Architekten slo-
wakischer Herkunft ausserhalb der Slowakei tätig
waren und neben den Importen aus Wien und Bu-
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Solche konstruktive Haltung zeichnet auch das
Schaffen einer weiteren bedeutenden Architekten-
persönlichkeit Bratislavas aus. Bedřich WEIN-
WURM (1885—1942) wirkte nach Absolvierung
des Dresdner Technikums in Berlin und nach seiner
Rückkehr in Bratislava. Nach klassizierenden
Merkmalen im Frühwerk (Umbau des Sanato-
riums Grand in der Hlboká Strasse aus dem Jahre
1919) wird er verhältnismässig schnell ein Vertreter
Puristischer Tendenzen im Bratislavaer Milieu.
Schon Anfang der zwanziger Jahre konzentriert er
sich systematisch auf die Wohnraumproblematik in
der Massen- und Einzelbebauung. Er vermittelt so
den sozialen Kontext modernistischer Prägung. Als
Beispiele des allmähligen Reifens seiner Intentio-
nen sind zahlreiche Projekte für Villen und Miet-
häuser zu nennen (zum Beispiel Villa Riesner und
Villa Steiner, beide aus dem Jahre 1923, das Wohn-
und Verwaltungsgebäude in der Gunduličova
Strasse, Miethäuser in der Moyzesova und Ler-
montovova Strasse aus den Jahren 1924—25 oder
Miethäuser mit kleinen Wohnungen der Siedlung
Unitas (aus dem Jahre 1930) und Nová doba (ab
1931). Sein Programm erarbeitete er die ganze Zeit
mit Ignác VÉCSEI (1883—1944) gemeinsam.
Das Bratislavaer Wirken von Emil BELLUŠ
(1899—1979), der in Budapest und Prag (ČVUT)
studierte, datiert sich mit der zweiter Hälfte der
zwanziger Jahre und ist vor allem mit Wohnbauten
im Geiste des Modernismus präsentiert (zum Bei-
spiel Miethäuser in der Vajnorská Strasse aus dem
Jahre 1926 oder die Kolonie der Klienwohnungs-
miethäuser in der Miletičova und Trenčianska
Strasse aus dem Jahre 1930).
Wenn Bratislava vor dem Jahre 1919 noch keine
bedeutende heimische Architekturtradition hatte
(da die Mehrzahl der nahmhaften Architekten slo-
wakischer Herkunft ausserhalb der Slowakei tätig
waren und neben den Importen aus Wien und Bu-
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