Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 1991

DOI article:
Malíková, Mária: Nové poznatky o starej kaplnke sv. Ladislava v bratislavskom Primaciálnom paláci
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51720#0134

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
mahlen, samt der beygesetzten Jahrzahl 1628. Um aber ein
mehreres davon zu sehen, so schlisse ich sowohl den Abriß der
alten Capellen S. Ladislai, alß auch dessen Althars als eine
künftige Urkunde für spätere Zeiten hiermit bey, weihen stat
dieser Alten eine Neue und prächtigere von diesen Höchst glück-
lich und weis Regirenden Cardinalen und Ertz-Bischof von
Grain Fürst Joseph v Batthyany fast auf eben diesen Platz wo
die vorige gestanden auf ganz neuen Fundamenten in diesen
1780 Jahren gnädigst errichtet worden.
Daß aber in dem Althar dieser Capelle niemahl das Bild des
Heiligen Ladislai gewesen, beweiset die Beschreibung des aller-
ersten und abzeichnung des nachhero Verfertigten und annach
bis zu fernerer gnädigster Disposition Seiner Eminenz Vorhan-
denen althares.
Doch ist in solcher an der Wand unweit des oratorii das
Bildnus des Hl. Ladislai auf Leinwand gemahlet gehangen,
worauf Ruckwerts geschrieben war Pro Capella S. Ladislai
Regis Hungariae Posonii in Curia AEpäli Ejus Rector Michael
Veresmarti Anno 1634 welches aber Vermög seiner Grösse und
der Bau Arth des Althars, in dessen Mitte eine Statue der Mutter
Gottes mit dem Jesu Kind gestanden, niemahl dazu angetragen
wäre.
Franz Hackel
Presburg den 23tcn Juny 1780 Rector Capellae S. Ladislai
Reg. Hung.

III. Einige Urkunden Von der Gestifteten Primatial Kapellen
Sancti Ladislai Regis Hungar.
Euer Hochfürstl. Eminenz etc. etc.
Da Eure Hochf. Eminenz nicht nur allein, statt der alten und
schon baufälligen Primatial Curia diese Herrliche von Grund
aus neu erbauet, sondern auch, statt der in dieser Curia ebenfals
jetz alten gestifteten Kapellen Sancto Ladislai Regis Hungariae,
diese Neue fast auf eigenen Platz errichtet, so habe ich, damit die
Nachfolger den Abstand dieser neuen Kapelle gegen der alten
um desto leichter sich vorstellen können, solche durch den da-
mahligen Hoff Ingenieur Jazik abzeichnen lassen, wovon ich den
Abriß auf dero gnädigstes Anverlangen Euer Hochfl. Eminenz
gehorsamst beyschlissen Sub A a.
Ehe als diese Kapelle demoliret wurde, machte ich ein Inven-
tarium nicht nur allein von dem was die Sacristei Gerätschaft
Seu Sacram Supellectilem welchen jedweder Rector Sub Custo-
dia Conscientiosa, et cum Onere defectuosa Reparandi unter
seiner Verwahrung hat. betrift, sondern auch alle Einrichtung
dieser Vorigen Kapellen, worüber eine Copia beyschliesse
Sub B b.

Wovon ein Exemplar der damahlige Haus Hofmeister Weis-
senthal samt allen Bildern und einen schublad Kasten, worinen
die Kirchen Wäsch und Meß Kleider eingepaket waren über-
nohmen und aufbewahret hat.
Das übrige Holz und Steinwerk welches in den beygelegten
Inventraio zu esehen ist, worunter auch die Consecrirte Althar
Plate von Marmor gewesen, wurde durch den damahligen
Bauschreiber Wimer, nebst noch anderen Effecten in das alte
Granarium AEpäle zur Verwahrung hinaus geführet.
Nach Erbauung und Consecrirung der neuen Kapelle, habe
alles was an Kirchen Kleidung und zur Meße gehörig wäre samt
denen Bildern, welche ebenfals zu den Stift Inventarium gehören
widerum übernehmen, und solicites, außer den durch Euer Emi-
nenz neu angeschaften Kirchen Gerätschaft gänzlich Separirter,
durch mich besorget und erhalten.
Nebst diser Kapellen, wäre in den oberen Stockwerk der
vorigen Curiae, eine andere Cabinet Capellen für den damahli-
gen Primas Cšaky in einen neben Zirner aufgerichtet. Wovon der
Althar und die Seiten Statuen die Passion und den Calvari Berg
vorstelten.
Diese Kapellen ist von der obbemelten Curial Kapellen
gäntzlich abgesönderet jedesmahl gewesen, und hate niemahl
einen Zusammenhang mit selber, jedoch weis ich für gewis, daß
bey Demolirung derselben alle Statuen und das von Methal
gegossenen Crucifix ebenfahls in das Erzbischöfliche Granarium
hinausgeführet worden, wovon dermahlen daß Crucifix nebst
der Statuen der Mutter Gotes und des Jünger Joannes, in der
neu erbauten Curial Kapelle seitwerts dem Hochaltar in verflos-
senen Jahr 783 aufgestellet — die anderen Passions Statuen
aber, in die Kapellen der Garten Residenz geleget worden.
Was die übrige Verzierung bemelter Cabinets Kapellen be-
trift in welcher der Calvarie Berg mit roth und weissen Coralen
Straussen, und Muscheln geziret ward, habe ich von Übergab
und Verwendung derselben Keine weitere Wissenschaft, als daß
unter denen Korallen die allermeisten nur von Holtz nachgeah-
met waren, und samt denen Muscheln von den Zirner Wärter
Langguth in ein gleines Verschlagel gepaket wurden. Wohin
aber die ächten veräuseret worden, ist mir auser einen gleinen
Stückel, welches ich pro Raritate mit Vorwissen des Zimmer-
wärters Langguth bekomen habe, nichts bewust.
Als aber Ao 1780 der Grundstein zu der Neu erbauten Curial
Kapellen S. Ladislai geleget worden, geruheten Eure Fürstl.
Eminenz (dieweilen in den Fundamenten der alten Kapellen
kein Grundstein zu finden wäre) eine Historische Erörterung
von der Benenung und Stiftung dieser Kapelle zu verlangen
welche ich hier gehorsamst anschlisse Sub C c und in aller
unterthäigkeit geharre.
Euer Hochfürstl. Eminenz
unterthänigster Caplan
Presburg d. 18' 7bris Franz Hackel Rector
784 Cap. S. Ladislaus mp.

126
 
Annotationen