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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Die Gründung und Aufnahme von Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0027

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feiner ^rofeffion unb $amiltc einen ^ßofynpfaj, ©aub nnb 23au!)ofs im*
entgelblicf), Äaff nnb ©reine au6 ber 3»täf)e r>on Surlacf), um geringen
SBrecf)* nnb $uf)rfotm erraffen; alle Seibetgcnfcfjaft würbe für aufgehoben
erflärt; jur ©icfjerung unb Pflege bes> diedt)t$ werbe bt'e &taU ein eige*
ne£ ©ertcfjt mit Slppellatton an ba$ Dberamt Smrlacf) ermatten, nnb ba*
mit baö neue ©emeinwefen fiel) um fo fcfyneller unb freubiger fyeben möge,
würbe tf)m eine ^wanjigjäfyrige Befreiung »on alten ©feuern, (Sinquan
tierungen, yon allen orbentlicfjen unb aufercrbentlicfjett Mafien jugefagt.
Sinjig mar babei jur Sebingung gemacht, baß jeber 2ln|tebler ein geeig*
neteö Vermögen aufweife unb ftd) im 23au feiner 2Boi)nung naef) bem
Dorgejeict)neteu ©tabtptan nnb jpäufermobelt ju richten t)abe.

«Dtefeä SOiobell fjatte ber 5Dcarfgraf felbft entworfen naef) bem Vor*
bitte [)ottdnbifcf)er ©arten!) auf er; eö fofften fteine, einjtöcfige 2Öof)nungen
yon §oi% mit 5Dcanfarben?£)acf)ern fetm* 2lucf) ben ^3fan ber ©tabt
t)atte er entworfen, freilief) unter 53eijiei)ung eineö franjöftfcfjeit Slrcfyt*
teften; ffe follte in einem großen £>alb$trW ba£ ©cf)loß umgeben, nnb
üon ©trafen burcfyfcfynitteu feint, weiche al£ labten üom ©c£)loßtl)urme
anliefen, fo baß ftcf) baö ©anje in ®qtaü eineö $acf)er£ barftellte. £)er
QJiartgraf backte ftcf) bei biefem ^>lan eine 3iejlbenj für fein tTet'neg ?aub;
er tonnte ntcf)t afynen, weiche ©cfywierigfeiten ftcf) bei it)rer Vergröße*
rung jur „ftauptftabt et'neö ©roßlicrjogitutmä barau£ ergeben würben.

3ener Aufruf unb gretfjettSbrtef war in saf)fretcf>ett (Srcmplaren an
bie baben#burlacf)ifcf)cn Remter jur tyuUifatwn unb an bie benad)*
harten Beamten j« mög[td)fier Verbreitung gefrfn'tft worben, erfcfjien
auefy halb in öffentlichen blättern abgebrueff. (£$ fonnte ntcfjt fefyfen,
baß üom 3nn* unb 5Iu^fanb »tefe Stnjtebfer tjerbetfamen unb bie Äarl&-
ru()er ©emeine in furjer 3eit ftcfytbar vergrößerten. £>er 50?arfgraf freute
fief) bej]en unb rt)at allcä SDcöglicfje, waö bie 23ürgerfcf)aft in ttjrem $orr*
fommen erreichtem unb förbertt fonnte, 3«r mefyrern Hebung beS $om*
merjeö erließ er bie Verorbnung, baß jeber ©nfyetmtfcfye ober Cremte
welcher in ÄarBrufye mit (£twa£ fyanble, üom ^)funbjoE ober üölfig
befreit unb nur jnm gewöhnlichen £anbjolt ücrpftidf)tet jeMt foll. Sa bie
©tabt fein Vermögen, unb nur ein geringes (Stnfommen f)atte, »erwil*
(igte er it)r ein Drittel beS UmgelbeS, einen Zt)äl ber faUenbeu ©traf«
gelber unb ein ©cfmjgelb üou ben 3ubcn unb £unterfaßen; er erteilte
il)r Canb §u Slecfern unb 2Biefen, unb öerfcltaffte ir)r nodf) mancherlei 3ln*
berö, beffen fte bebürftig war.

Slber, wie Uttcv mußte Äarl bie folgen feiner üäterlicf)en ühtvalität
empfinben! (£3 entwickelte ftcf) au^ feiner Ct'eblingSfdfjöpfung eine 9?etl)e
üon Verbrießlicf)feiten unb Äränfnngen, bie il)n bejlo fcf)mcrjfid)er üer*
 
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