Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 50.1915

DOI Heft:
Heft 13
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47351#0307
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Phot. I. HarrLnyi, Wleir-


beldmarschslleutnani K«autz,
Srnsss>st3d8ch^f Lcryerrogs kugsn-

Phot. I. KarkLnyi, Wien»


Seneral der Infanterie 8tephanv.8ark»tic,
der neue Lundeschefvon Losnien u.b. liereegowina.


veldmarschalleutnant Kuk,
ItvmmvndaM von Xcvkau.

sßhot. Berliner Illuflr.-Gesellschast m. b. H°,


vrigadier losch pilsudski,
ltvmmandaM der polnUchen Legionäre.



australischen Kreuzer „Sydney" sich verloren geben mußte,
ließ seiu Führer, der Fregattenkapitän v, Müller, das
wackere Schiff mit aller Kraft auf die Strandklippen
ausfahreu, um es nicht in die Hände des Feindes fallen
zu lassen. Noch lange Jahre mag das an der Küste

Phot. Photothek, Berti«.
vrinr Hussein Kamel Pascha,
der von kngland eingesetzte Sultan von siggpten.

. P ho!. Photothek, Berlin.
Var lvrack der »Linden« an der Küste der Kokosinseln.

infolge des Rücktritts des Feldzeugmeisters Potiorek
) haben sich verschiedene Neubesetzungen der öster-
reichisch-ungarischen Heersührerstetlen ergeben. So er-
hielt das Oberkommando über die Balkansireitkräfte der
Doppelmonarchie der General der Kavallerie Erzherzog
Eugen. Dieser ist der jüngste Sohn des
verstorbenen Erzherzogs Karl Ferdinand,
also ein Enkel des Siegers von Aspern
und ein Neffe des Siegers von Custoza
Er gilt als ein Mann von glänzenden
militärischen Fähigkeiten. Zu seinem Ge-
neralstabsches wurde Feldmarschall-
leutnant Krauß ernannt. — Die Stelle
eines Landeschefs und kommandierenden
Generals in Bosnien und der Herzegowina,
die ebenfalls Potiorek innegehabt, erhielt
Feldmarschalleutnant Stephan
v. Sarkotic unter gleichzeitiger Beförde-
rung zum General der Infanterie. Dieser
wurde am 4. Oktober 1858 als Sohn
eines Grenzoberleutnants in Kroatien ge-
boren. Er war unter anderem General-
stabschef der 7. Truppendivision in Essegg
und des 12. Korps in Hermannstadt.
Später war er Brigadekommandeur in
Linz und darauf als Divisionskomm mdeur
Chef des Agramer Mililärdifniktes. —
Das Kampfziel der R .ssen in Galizien
ist die Landeshauptstadt Krakau. Mit dem Kommando über diese
starke Festung wurde Feldmarschalleut n ant Ka rt Kuk betraut -
Die polnischen Freischaren, jenes aus jungen galizischen und
russischen Polen sich zusammensetzende, militärisch recht gut aus-
gebildete Freiwilligenkorps, das der österreichisch-ungarischen
Armee angegliedert und eine nicht zu unterschätzende Verstärkung
der Wehrkraft unserer Bundesgenossen ist, haben die auf sie gesetzten
Erwartungen weit überti offen. An den blutigen Kämpfen in
Galizien und Russisch-Polen haben sie unlerFührung ihres Komman-
danten, des Brigadiers Jos es Pilsudski, reichlichen Anteil ge-
habt und sich mit großer Tapferkeit geschlagen. Viele ihrer Angehö-
rigen haben Kriegsauszeichnungen erhallen. Obgleich die polnischen
Freischärler den diesbezüglichen Bestimmungen der.rmager Konvenüon
entsprechen, werden sie ivide rechtlich von den Russe.« als militärische
Truppen nicht anerkannt, sondern als vogelfrei behandelt. -
Hussein Kamel, der neugebackene ägyptische „Sultan" von
Englands Gnaden, iit ein Oheim des von den Engländern zu Un-
recht des Thrones für verlustig erklärten Khediven Abbas li. Hilmi
Er wird nicht viel Freude an seinem Verrat haben, der Scheich-
ül-Jslam hat ihn durch drei Fetivas als Verräter am Islam
gebranomarkt und seines Amtes und seiner Würden entkleidet.
Jeder Muselman darf ihn als vogelfrei ansehen uns ihn töten. —
Als der deutsche Kreuzer „Emden", dessen kühne Taten sei-
nen Namen unsterblich gemacht haben, bei den Kokosinseln im
Indischen Ozean nach heldenhaftem Kampfe mit dem großen

jener fernen Inseln liegende Wrack sichtbar bleiben
als ein erschütterndes Denkmal deutscher Heldenhaftigkeit
und Pflichttreue bis in den Tod. —
Die Verhältnisse in Albanien sind wieder einmal st
zerfahren, daß Italien sich bewogen gefühlt hat, zur SiaM
rung seiner Interessen und zum Schuhs
_ seiner dortigen Untertanen den südalbann
schen Hafen Valona „vorübergehend" )"
besetzen. Dieser Ort liegt an der glorm'
namigen Bucht des Adriatischen Meerc---
dort, wo sich an der Straße von Otranto
die Balkanhalbinsel am meisten der ApE
ninenhalbinsel nähert. Die etwa 6000E>m
wohner treiben hauptsächlich Hande! nm
Lil, Wolle, Salz, Pech, Teer und Tabm
Valona ist Sitz eines griechischen Erst
bischoss. —
Der seit längerer Zeit im festen P"No
der Deutschen sich befindende belgistst
Hafen von Zeebrüggeist wiederholt om
englischen 5 riegschiffen heftig beschosst"
worden. Dabei leistete ibnen der in grosst^
Entfernung sichtbare Wasserturm ms
Zielrichiung sehr gule Dienste. Erwurdcdcs-
halb von unseren Truppen gesprengt.-'
Die jetzt vielgenannte Sekte d"
Senussi, die mit ihrem Scheich an.?'.
Spitze dem Rufe des Kalifen Folge gelöst
haben und den Heiligen Krieg gegen die Engländer und Franzost
führen, wurde 18L7 von einem aus Algerien stammenden, o
der hochberühmten Koranschule von Mekka wirkenden Theologe'"
Mohammed ben Ali el Senussi, begründet. Religiöser und pole'"'
tischer Fanatismus bestimmte den Algerier, aus der Koransch'st
auszuscheidcn, von der ein im Solde Frankreichs lebender Rencgm
für Gold und gute Worte soeben eine Glaubensentscheidung, "st
Fetwa, erwirkt hatte, das den angeblich aussichtslosen Widersinn
Abd el Kaders gegen die Franzosen verurteilte. Sidi Mohammed fan
mit seinemauf die einfachsten Richtlinien gebrachten Islam —Wied"'
Herstellung der alten Glanbensreinheit durch Ausrottung aller Uss
gläubigen — bei den Arabern wenig Anklang Desto mehr Erfolg hm^
der eng begrenzte, aber zähe und mit glänzenden OrganisatstM'
talenien begabte Mann, als er sich mit seiner Lehre an die Hamitisth"'
Wüitcnstämme der inneren Sahara, die Tibbu und Tuareg, nstm
deie. Über die Zahl der Senussi, die mindestens ebenso stlst
politisch-militärische wie eine religiöse Organisation sind, enthalt"
die abendländischen Handbücher phantastische Angaben. Von n"st
Millionen kann keine Rede sein, selbst wenn man die doch wesentlich
anders zu bewe tenden Anhänger auf den malaiischen Inst...
hinzuzählt. Auf jeden Fall bildet aber der Orden der Senuü
die einzige islamitische Großmacht im Nordosten Afrikas; "'st
dazu, die ganz in der Hand des Führers liegt, während stm
bekanntlich straffe Organisation nicht eben Srche des Islams
Er ist darum eine recht ernst zu nehmende Gefahr für Englands



valona in Mbanien, das von den Italienern besetzt wurde.


Vie Sprengung des wasserturmes in Zeevrügge.
 
Annotationen