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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 50.1915

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Heft 25
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https://doi.org/10.11588/diglit.47351#0560
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ver Kaiser im Hauptquartier de5 öenerslseldmsrschalls v. Mackensen.

Phot. Berliner Illustrations-Gesellschaft m. b. H., Berlin.
Sraf Sera Zichq, der einarmige Klavierspieler.




I^er Kaiser hat den> gewaltigen
Entscheidungskampfe in Gali-
zien an verschiedenen Stellen bei-
gewohnt und sich persönlich über-
zeugen kÄnnen vondcnunvergleich-
lichen Leistungen unserer Heere und
ihrer genialen Führung." Längere
Zeit verweilte er im Haupt-
quartier M ackensens. Der sieg-
reiche Feldherr wurde bekannilich
unmittelbar nach dem Fall von
Lemberg vom Kaiser für seine gro-
ßen Verdienste um den glücklichen
Verlauf der Gesamtoperationen
auf dem galizischen Kriegschau-
platz zum Gen eralfelümar-
schall ernannt. —
Seit Kriegsausbruch besteht in
Deutschland die Vereinigung der
„Freiwilligen deutschen Bürger-
wehr". In der kurzen Zeit ihres
Bestehens hat sie viele Tausende
von Kriegsfreiwilligen und land-
sturmpflichtigen Männern für den
Militärdienst vorgebildet. Die
Hauptleitung der Vereinigung be-
findet sich in Berlin. Die Ausbil-
dung der Mannschaften geschieht
nach den vom Kriegsministerium
gegebenen Richtlinien und umfaßt
alle militärischen
Übungen einschließ-
lichdes Scharfschie-
ßens.Unlängst fand
eine gemeinsame
Schießübung
dicser„Freiwil-
ligen deutschen
Bürgerivehr"
statt, die von dem
Kommandanten
derHauptkadetten-
anstältin Großlich-
terfelde abgenom-
men wurde. —
Der berühmte
einarmige Klavier-
virtuose Graf Ge-
zaZichy, ein Mit-
glied der bekannten
ungarischen Adels-
familie, erwirbt sich
dadurch ein großes
Verdienst um un-
sere Kriegsinvali-
den, daß er sich be-
müht, ihnen durch
Vortrüge und Vor-
führungseineseige-
nen Beispiels Ent-
schlossenheit und
Ausdauer in dem
Bestreben einzu-
flößen, ihre körper-
lichen und geistigen

Phot. Kilophot, Wien.

Vie von den Küssen in llrand gesteckten galirischen Ilaphthagruden.

Phot. Berliner Illustrations-Gesellschaft rn. b. H., Berlin.
Zchießüdung der »freiwilligen deutschen llürgerwehr«.

Kräfte im Hinblick auf eine künf-
tige Erwerbstätigkeit zu schulen und
auszunützen. Der wackere Künstler,
den mau mit Recht einen „Sieger
auf dem Gebiete der Willenskraft"
genannt hat, erblickte am 22. Juli
1849 in Sztara im Komitat Zem-
plin das Licht der Welt. Als 15jäh-
riger Knabe verlor er infolge eines
Jagdunfalles den rechten Arm.
Seine außerordentliche Willens-
stärke machte es aber doch mög-
lich. daß er sich unter Franz
v. Liszts Anleitung zum Klavier-
virtuosen ausbildele. Er hat auch
selbst eine Anzahl Kompositionen,
darunter auch Etüden und Solo-
stücke für die linke Hand, sowie
dichterische Arbeiten veröffentlicht.
1891 wurde Graf Geza Zichy
Intendant des ungarischen Opern-
hauses und Nationallheaters.
Außerdem ist er Mitglied des
ungarischen Oberhauses und Prä-
sident des Konservatoriums in
Budapest. —
Eine sür die Zentralmächte
äußerst wichtige Folge unserer
siegreichen Offensive in Galizien
ist die Wiedergewinnung des gali-
zischen Petroleum -
gebietes in der
Gegend von Dro-
hobycz und Stryj
Befindet sich doch
hier das reichste
Naphthagebict
ganz Mitteleuro-
pas, das bis zum
Ausbruch des Krie-
ges 15 Millionen
Meterzentner Erd-
öl lieferte. Bis zum
Ausgang der gro
ßen Maischlacht
ließen die Russen
das kostbare Gebiet
ziemlich unbeschä-
digt. Dann aber
steckten sie von
den Gruben so
viele in Brand,
als ihnen bei dem
fluchtartigen Rück-
züge nach der
Schlacht von Strui
möglich war. Unga-
rische und deutsche
Soldaten machten
sich unverzüglich
daran, den Brand
zu löschen und vor
allem zu verhin-
dern, daß er aus
die noch unver-
 
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