Aschersleben. Die St. Stephanskirche: Türme.
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Die Türme stehen mit dem Langhause insofern nicht in strenger Ver-
bindung, als sie im Norden nur 49 cm (ohne den Sockel), im Süden aber 1,67 m
über die Kirchenwände vorspringen und außerdem nicht rechtwinklig zu der
Achse des Schiffes stehen. Das Turmgebäude steigt in gewaltiger Masse, mit
seinem Zwischenhau (ohne den 22 cm vorspringenden Sockel) 28,50 m breit,
9,90 m tief, in vier Geschossen empor, von denen das untere 14,5 m, das zweite
12,5 m, die beiden oberen, nur über dem südlichen Unterbau hochgeführten je
11,0 m hoch sind. Dieser Turm trägt eine zum Steinbau in trefflichem Ver-
hältnis stehende, aus Holz errichtete und aus dem Viereck ins Achteck über-
geführte Pyramide. Diese ist bis zur Spitze 28,8 m hoch, der Knopf mit Spitze
mißt 3 m, sodaß die Gesamthöhe des Südturmes 80,8 m beträgt. (Grundriß Fig. 4,
Aufriß und Durchschnitt Fig. 16 u. 5.)
Fig. 6 u. 7. Eippenprofil u. Konsole
im 2. u. 3. Turmgeschoß.
Fig. 8. Fenstergewände.
Der Nordturm bildet im Untergeschoß eine fast quadratische (10,0X9,9 m)
kompakte Steinmasse, aus der nur die 2,60 m im Durchmesser haltende Spindel-
treppe und der 1,30m breite, flachbogig gedeckte Zugang, sowie eine sich nach
außen verjüngende und hier schlitzartige Lichtöffnung ausgespart sind. Im
ersten Obergeschoß erweitert sich der Cylinder zu einem 2,6 m im Durchmesser
breiten achteckigen hohen Raume mit sechsteiligem
Gewölbe, dessen Rippen (Fig. 6) auf Konsolen ein-
facher Form (Fig. 7) aufsitzen und sich in einem Schluß-
stein treffen, während die Treppe in Gestalt einer
nur 1,80 m im Durchmesser haltenden Spindel in die
Südwestecke dieses Turmes rückt. Die Lichtöffnung
ist hier an der Nordseite ein zweiteiliges Fenster mit
Vierpaß edler Form und mit reichem Gewände (drei
Hohlkehlen und Birnenstab, Fig. 8).
Das zweite Obergeschoß ist genau so gehalten,
nur daß das ebenfalls zweiteilige Fenster breiter ist, wenn es auch nicht so edles
Maßwerk hat. Das Gewände hat nur eine geringe Abweichung von jenem (Fig. 9).
Das zweite Geschoß hat auch nach Westen je ein Fenster, das dieselben
Formen hat wie das nördliche.1 Der hier abbrechende Nordturm ist mit einem
steilen Walmdache gedeckt, an das sich das den Mittelbau deckende Sattel-
dach anschließt. Von außen erscheint übrigens die Turmfassade bis zum Dach-
sims zweigeschossig.
1 Der Durchschnitt (Fig. 5) zeigt die beiden Fenster aus Versehen ohne Fischblasen
zwischen Vierpaß und Kleeblattbogen; Fig. 16 gibt sie richtig.
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Die Türme stehen mit dem Langhause insofern nicht in strenger Ver-
bindung, als sie im Norden nur 49 cm (ohne den Sockel), im Süden aber 1,67 m
über die Kirchenwände vorspringen und außerdem nicht rechtwinklig zu der
Achse des Schiffes stehen. Das Turmgebäude steigt in gewaltiger Masse, mit
seinem Zwischenhau (ohne den 22 cm vorspringenden Sockel) 28,50 m breit,
9,90 m tief, in vier Geschossen empor, von denen das untere 14,5 m, das zweite
12,5 m, die beiden oberen, nur über dem südlichen Unterbau hochgeführten je
11,0 m hoch sind. Dieser Turm trägt eine zum Steinbau in trefflichem Ver-
hältnis stehende, aus Holz errichtete und aus dem Viereck ins Achteck über-
geführte Pyramide. Diese ist bis zur Spitze 28,8 m hoch, der Knopf mit Spitze
mißt 3 m, sodaß die Gesamthöhe des Südturmes 80,8 m beträgt. (Grundriß Fig. 4,
Aufriß und Durchschnitt Fig. 16 u. 5.)
Fig. 6 u. 7. Eippenprofil u. Konsole
im 2. u. 3. Turmgeschoß.
Fig. 8. Fenstergewände.
Der Nordturm bildet im Untergeschoß eine fast quadratische (10,0X9,9 m)
kompakte Steinmasse, aus der nur die 2,60 m im Durchmesser haltende Spindel-
treppe und der 1,30m breite, flachbogig gedeckte Zugang, sowie eine sich nach
außen verjüngende und hier schlitzartige Lichtöffnung ausgespart sind. Im
ersten Obergeschoß erweitert sich der Cylinder zu einem 2,6 m im Durchmesser
breiten achteckigen hohen Raume mit sechsteiligem
Gewölbe, dessen Rippen (Fig. 6) auf Konsolen ein-
facher Form (Fig. 7) aufsitzen und sich in einem Schluß-
stein treffen, während die Treppe in Gestalt einer
nur 1,80 m im Durchmesser haltenden Spindel in die
Südwestecke dieses Turmes rückt. Die Lichtöffnung
ist hier an der Nordseite ein zweiteiliges Fenster mit
Vierpaß edler Form und mit reichem Gewände (drei
Hohlkehlen und Birnenstab, Fig. 8).
Das zweite Obergeschoß ist genau so gehalten,
nur daß das ebenfalls zweiteilige Fenster breiter ist, wenn es auch nicht so edles
Maßwerk hat. Das Gewände hat nur eine geringe Abweichung von jenem (Fig. 9).
Das zweite Geschoß hat auch nach Westen je ein Fenster, das dieselben
Formen hat wie das nördliche.1 Der hier abbrechende Nordturm ist mit einem
steilen Walmdache gedeckt, an das sich das den Mittelbau deckende Sattel-
dach anschließt. Von außen erscheint übrigens die Turmfassade bis zum Dach-
sims zweigeschossig.
1 Der Durchschnitt (Fig. 5) zeigt die beiden Fenster aus Versehen ohne Fischblasen
zwischen Vierpaß und Kleeblattbogen; Fig. 16 gibt sie richtig.