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Brinkmann, Adolf [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 25): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Aschersleben — Halle a. d. S., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.25508#0062
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Aschersleben. Die St. Stephanskirche: Baugeschichte — Ausstattung.

43

Sakristei (C)

Bibliothek (D)

Taufkapelle (E)

Es finden sich also dieselben oder verwandte Zeichen an den Pfeilern des Lang-
hauses; das Zeichen im dreiteiligen Fenster des südlichen, nach Westen zu
liegenden Anbanes kehrt im Chor und auch im südlichen Turm wieder; Sakristei
und Bibliothek haben gleiche Zeichen.

Ausstattung. I. Orgel, in neugotischen Formen errichtet, hat als wert-
vollsten Schmuck 12 gute Ölporträts obrigkeitlicher Personen. Es waren ur-
sprünglich 26,1 die 1663 angebracht worden sind; von ihnen haben sich 21
erhalten. Die zwölf sind jetzt so verteilt, daß sich je sechs nördlich und süd-
lich an die eigentliche Orgel anschließen, selbst von gotischen Fialen von-
einander getrennt und von einer durchbrochenen Galerie gekrönt. Die Namen
der dargestellten Personen stehen immer in Goldschrift unter dem Bilde, während
die Altersangaben im Bilde selbst angebracht sind. Es sind von Süden nach
Norden aufgezählt folgende:

r 1. Johann Hertzog. Burgern, aetatis suae 65 Jahr,
oben 2. Daniel Lindau. Burgern, aetat. suae 71 Jahr.

' 3. Ascanius Pflaume. Burgern, aet. s. 58 Jahr.

r 4. Gotfried Herwig Schulth. aet. s. 40 Jahr,
unten j 5. Johan Müller Ob. Reith, aet. s. 67 Jahr.

L 6. Andreas Müller Schulth. aet. s. 56 J.

Nördlich:

i 7. Valentinus Zwantzig, Stadv. aet. s. 45 J.
oben 8. Daniel Hawinschildt Stadv. aet. s. 74 Jahr.

> 9. Johann Roloff Stadtv. aet. s. 62 J.

r 10. David Beise Ob. Cemm, aet. s. 62 J.
unten 11. Daniel Pfeiffer Ob. Cemm. aet. s. 64 J.

I 12. Johann Wolff Ob. Reith, aet. s. 58 J.

Alle Bilder tragen das Wappen des Dargestellten in besonderen Kartuschen
über sich. Die übrigen noch erhaltenen neuen sind anderwärts in der Kirche
aufgehängt (s. No. 8 bis 11, 14 bis 16, 18, 19 der weiter unten aufgeführten Gemälde).
Maler: Wolf Ernst Lindemeyer aus Halberstadt.

II. Kanzel am zweiten Pfeiler der südlichen Reihe von Osten, errichtet
nach Beseitigung der alten Steinkanzel (Tafel YI, 1). Sie ist barock, ruht auf
schildhaltendem Löwen. Dessen Brustschild trägt die Inschrift: DER SEINE
MILDIGKEIT VIELFELTIG HAT BEWIESEN, ZVR GOTTES EHR

1 D. h. der gesamte Magistrat außer dem Schultheißen Valentin Drosihn, der sich
wegen seiner langen Nase nicht malen lassen wollte.

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