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80

Kreis Ascliersleben.

CONTRA • NOS. Abgewälmtes Schieferdach mit zwei Knöpfen. Links und rechts
vom Erker zwei gekuppelte profilierte Fenster; darüber zwei gleichprofilierte
Fenster, über denen ein kleines flachbogiges die Giebelspitze durchbricht. Der
Eckstein des Dachgesimses der Südseite trägt nach Süden und Osten je einmal

das Schachbrettwappen, auf der
Ostseite mit der Inschrift:
i-5-i-8

RENOV
-i-7-3-0

Rechts davon steht jetzt:

Renov
1885.

ebenfalls neben dem Schachbrett-
schilde. Der ganze Giebel, dem
die Erneuerung nur die inter-
essanten und hübschen Vorhang-
bogenfenster genommen hat, ist
von erfreulicher Wirkung.

Trempenturm. Er nimmt
etwa die Mitte des Südflügels ein
und verleiht diesem ausschließlich seinen Charakter und seine Wirkung. Aus dem
halben Achteck konstruiert, steigt er in vier Geschossen empor. Das unterste (5lGm
hoch) ist schmucklos bis auf die Tür. Die beiden oberen, je 2V2 m hoch, heben
reich mit spätgotischem Blendmaßwerk verzierte Brüstungen. Die Muster bestehen
aus immer wechselnden Segmentkombinationen, sind aber nie in einen Kreis ge-
schlossen (Profile der Stäbe wie am Giebelerker). Die Brüstungen des zweiten
Geschosses von reichprofilierten Leisten eingefaßt (unter einer Hohlkehle eine
Vertiefung, die von zierlichen, wie ein Perlenstab wirkenden Konsolen ausgefüllt
ist); die Brüstungen des oberen Geschosses haben nur einfachen Karnies. Das
Kranzgesims mit hängender Platte (Fig. 55 c). Das vierte Geschoß ist schiefer-
bekleidetes Fachwerk; die achteckige geschweifte Haube mit Durchsicht mit großem
Geschmack entworfen. Die Fenster der Durchsicht als Yorhangbögen gestaltet.
Gesamthöhe des Steinbaues 10,8 m mit Aufbau (4,6 m) bis zum Knopf inkl. 19,6 m
Verhältnis des Untergeschosses zu den beiden oberen wie 1: 1, des ganzen Stein-
baues zum Aufsatz (ohne Knopf) wie 5 : 4.

Tür an der Südseite, rundbogig mit Hohlkehlen und Rundstäben.

Fenster je eins in jedem Geschoß und jeder der fünf Wände, flachbogig
gedeckt; Gewände mit Hohlkehlen von sich überschneidenden Rundstäben
um säumt.

Dach von gleicher Höhe, wie die es tragenden Wände; Schiefer.

Das Innere enthält über der Erde außer einem an den Hauptturm an-
stoßenden mit einem grätigen Kreuzgewölbe gedeckten Raum (Archiv) keine
historischen Zimmer mehr. Jedoch ist der Ratskeller erhalten; seine grätigen
Kreuzgewölbe ruhen auf starken viereckigen Pfeilern. Fenster jetzt ohne Eiuzel-
formen. Vor der Erneuerung von 1885 war die Erscheinung des ganzen in

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Profil der Linien
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Fig. 55.
 
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