Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Literarische Hülfsmittel.

(Die bau- und kunstgeschichtlichen Schriften sind bei den betreffenden Abschnitten angeführt.)

Dank seiner Lage an dem früher als die meisten anderen deutschen Gegenden von
Natur- und Geschichtsfreunden aufgesuchten Harze, hat die Grafschaft Wernigerode viel-
fach Berücksichtigung in einer grösseren Zahl darauf bezüglicher Schriften gefunden.
Man suchte meist die Merkwürdigkeiten der Natur und Geschichte zu verbinden. Wir
können darauf hier ebensowenig eingehen, wie auf die allgemeinen Schriften über den
Regierungsbezirk, wenn auch unter den ersteren z. B. Jul. Beruh, v. Rohrs Geogr. u.
Histor. Denkwürdigkeiten des TJnterharzes, Leipzig 1736, S. 307 — 343, 2. Aufl. 1748,
S. 267 — 299 manche beachtenswerthe Nachrichten bringen und unter den letzteren das
Histor.-geogr.-topogr. Handb. vom Rbez. Magd, von Hermes und Weigelt, Magd. 1842,
4b in Bd. II, S. 419 — 435 viel Material bietet. Einen besonderen kleinen .Führer in die
Grafschaft Wernigerode’ auf 82 S. 120 mit Kärtchen, schrieb im Jahre 1855 (wieder-
gedruckt 1860) Dr. Ferdinand Freytag (geh. Ilsenb. 1800, f 1862) und einem ähn-
lichen Zwecke sollte zunächst das 1876 und 1877 gedruckte .Wernigerode am Harz’ mit
Adressbuch von Dr. med. Ed. Varges dienen; in neuester Gestalt (1883) ist dasselbe nur
Wohnungs - und Geschäftsanzeiger.

Zu der natürlichen Landeskunde lieferte zuerst einen umfangreichen Beitrag der
begeisterte Brockenfreund Chr. Friedr. Schröder, gräfl. Amtscommissar (geh. 1750,
t 1800) in seiner .Abhandlung vom Brocken und dem übrigen alpinischen Gebiirge des
Harzes’ l.Theil Dessau 1785, 1. Forts. Leipz. 1790, 2. Forts. Hannover 1796. Denselben
Gegenstand behandelt, doch vorzugsweise in geschichtlicher und sagenkundlicher Be-
ziehung, Ed. Jacobs, gier Brocken und sein Gebiet’, Wernig. 1871 (358 S. 8°), eine
Arbeit, welche im 3. und 4. Jahrg. der Harzzeitschr. erschien, wo auch, z. B. im Jahr-
gang 11 (1878) S. 433 — 494, Nachträge gebracht wurden. Als Neujahrsblatt der histor.
Commission d. Prov. Sachsen erschien von demselben Verfasser: .Der Brocken in Gesell,
und Sage’, Halle 1879, gr.-8°.- Mehrere naturwissenschaftliche Einzelschriften veröffent-
lichte der im Jahre 1841 gegründete naturwissenschaftliche Verein zu Wernigerode: vom
Bergcommissar Dr. Chr. Friedr. Jasche (geb. 1781, f 1871) .ITebersicht der in der
Grafschaft Wernigerode aufgefundenen einfachen Fossilien’, Wern. 1852 und LDie Gebirgs-
formationen der Grafschaft Wernigerode’, ebds. 1858; Friedr. W. Sporleder (Regier.-Dir.
geb. 1787, j- 1875) .Verzeichniss der in der Grafschaft Wernigerode wildwachsenden
Phanerogamen und Gefäss-Kryptogamen’, Wern. 1868, nach dem Tode des Verfassers
wieder herausgeg. 1882; E. Wockowitz, .Wernigerode’s Trinkwasser’, Wern. 1873.

Mit der Geschichte ihrer engeren Heimat befassten sich — von den besonders seit
dem dreissigjährigen Kriege beginnenden chronikalischen Aufzeichnungen abgesehen —
mehrere eifrige Vaterlandsfreunde seit der ersten Hälfte des vorigen Jahrh., so Gottfried
Schütze (geb. 1719, f 1784), der seit 1742 in dänischen Schul- und Kirchendiensten,
seit 1762 Professor des Griechischen in Hamburg, schon als Jüngling 1735 einen Ver-
such einer histor. Beschreibung der Grafschaft Wernigerode’ begann. Ausführlicher, nur
nach und nach durch allzuviele Zusätze überladen, war ein paar Jahrzehnte später des
nachherigen Bürgermeisters in seiner Vaterstadt Jacob Heinr. Delius (1727 —1806),
.Versuch einer Wernigerüdischen Geschichte.’ Diese Arbeiten blieben ungedruckt, ebenso
wie einzelne andere, die verschiedene gräfliche Beamte, wie der 1768 verstorbene Kanzler
Jul. Leop. v. Caprivi und Carl Sam- Preu schon: .Kurzer Entwurf einer Stoi-
bergischen Statistik’ 1785 zunächst für den geschäftlichen Gebrauch anfertigten.

Der gründlichste Kenner und Erforscher der wernigerödi'schen Geschichte war Chr.
Heinr. Delius (geb. 1778 f 1840), der Sohn des Bürgermeisters, der, zuletzt Regiorungs-
Director, das ihm seit 1803 amtlich anvertraute Archiv mit unermüdlichem Fleisse durch-
 
Annotationen