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Der Kreis Grafschaft Wernigerode.

Altenrode.

rchidiakonatUtzleben, 4 Km. nordwestlich von Wernigerode, am
ßammesbach, ein in neuerer Zeit fast gar nicht zunehmendes
Kirchdorf von gegen 300 Einw., war der Sitz eines alten kurz
vor 1550 ausgestorbenen gleichnamigen Adelsgeschlechts. Auf
ihrem Hofe und Gute folgten ihnen bis ins 17. Jahrh. die
v. Gadenstedt, und bildete sich um diese Zeit noch die Boke
als ein zweites kleines rittermässiges Gut in demselben
Dorfe. Das alte Gut, d. h. das wiederkäufliche Recht daran,
das von den v. Gadenstedt an loh. Eberhard v. Steding übergegangen war, kaufte Graf
Heinrich Ernst im Jahre 1643 von der Stedingsclien Witwe für 5000 fl.; ihr Lehnrecht
sagten die v. Gadenstedt erst 1736 auf. Die der heil. Anna geweihte Kirche stand
bis ins 16. Jahrh. mit der S. Lorenzkirche im unmittelbar benachbarten Darlinge-
rode, Archidiak. Utzleben, 523 Einw. (wo seit dem 13. Jahrh. Kloster Himmelpforten
und die Commende Langeln einen Hof hatten), unter dem Patronat des Klosters
Drübeck, das hier ansehnlichen Besitz hatte. Zwischen 1524 und 1591 waren beide
Kirchen zu einem Pfarrsystem verbunden. Ueber die alte S. Lorenzkirche zu
Darl'ingerode geben Rechnungen vom Jahre 1520 an einige nähere Auskunft.

Die der h. Anna geweihte Kirche samt ihrem älteren Friedhof liegt auf der
Kordseite des Dorfes, etwas höher als dieses, auf der Wasserscheide zwischen Elbe
und Weser. 'In ihrer gegenwärtigen Gestalt stammt sie aus der neueren Zeit
jedenfalls ist ihr aber eine ältere, vielleicht nur aus Fachwerk erbaute, kleine Kirche
vorausgegangen, da sie im dachreiterförmigen, sehr ungeschickten Thurmaufsatz
eine sehr alte Glocke besitzt, welche 0,72m untern, 0,34 oberen Durchmesser und
0,6Üm Höhe besitzt. Auf ihr befindet sich in sehr alten, dem 13. Jahrh. ange-
hörenden Majuskeln die Umschrift, welche nur eingeritzt ist:

Fig. 1.

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©'’AJG pLOIkE

eine zweite (grössere) Glocke von 0,99“ Drehmesser goss. Ulrich in Apolda 1879.
 
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