Kreis. Wernigerode.
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Umbau der Klosterkirche, besonders durch Abtragen eines Theils der Mauern und
der Bedachung, vor. Interessant ist ein darüber erhaltener Bericht vom
15. März 1573 an den Administrator Grafen Christoph zu Stolberg und des Haupt-
manns Dietrich von Gadenstedt (vgl. Wernigerode), weil hieraus theils die Art
und Weise der Besichtigungen, theils die Gründe des Fehlens so mancher Mauer-
theile etc. speciell hervorgehen.
1573. März 15.
Mathias Obeck berichtet an den Grafen Christoph zu Stolberg, Dompropst
zu Halberstcidt, Administrator zu Ilsenburg, über de§i im Werke befind-
lichen Umbau der Ilsenburger Klosterkirche.
Ehrwirdiger wolgeborner und edler graff, gnediger her. Ewern gnaden gne-
digen gesinnen und dorauff meiner underthenigen erklerung nach seind gesterigs
tags der ehrnvest Dieterich von Gaden stet! und ich hinaus nach llsenborg gezogen
und alles der notturft nach neben mewrer und zimmerman besichtigt und under-
redung gepflogen, und hat gedachter Gadenstett alles im wergk befunden, wie ich
e. g. zuvor geschrieben; und ist dorauf allerseits unser aberede gewesen (idoch
alles zu ewer g. vorbesserung gestelt), das man förderlichst das tach hett herunter
genommen und das alte verfaulte lioltz zu dem gegoßenen kalck, den wiederumb
zu brennen, hett gebraucht, das man anders gut geholtz also ersparet hett. Die-
weil auch achtzehen balcken so gar verstockt, konten e. g. mit achtzehen newen
und dan noch eins so viel Sparren ersetzen. Und wann dieses e. g. also gefellig,
haben wir dorauff mit dem zimmerman geredt, was er nehmen wolt, e. g. so viel
holtzes zu feilen, auffzuhawen, die alte balcken und sparren nieder zu werffen
und die newe balcken und sparren aufzusetzen; hat ehr 30 gülden gefordert und
den knechten zur richtzeit die kost. Wir habens aber mit ihm auf 25 gülden
gehandelt mit dem furbehalt, das e. g. handelung hiemit nichts sol begeben sein,
welchs kan doch fast gleichmäßig gegen so viel arbeit gedeuch[t|. Und hat auch
der hauptman vor radsam angesehen, das die seitmawren ohngefehr ein anderhalb
eilen von oben herab niedergebrochen wurde(!), auff das das gewel.be nicht so
überschwenglichen hoch. Dieweil aber an der einen seyten nach dem creutzgange
das grosser teilt Hechts entstehen wurde, kont doch solchs an der ander seyt, nach
den stellen, wiederbracht werden, dergestalt, wann die fenster tieffer herantergesatzt.
wurden, als ohngefehr, do die bogen in den abeseyten ahngehen, konten alsdan
dieselben fenster auch etwas hoher auffgefhurt und desto mehr beyeinander ge-
macht werden; dotier die kirch uberig licht bekeme, sonderlich weil die fenster
zu tage warts ausgehen. Was nuhn die abgebrochene wende ahnlangt, kont man
mit Josten von seinem gedinge auch abehandeln, dieweil ehr die nicht so hoch
apfff huren dorfft. Dieweil das creutz über dem chor auch fast boß, ist abgeredt
worden, das man demselben zu hulff kommen kont mit furziehung eines andern
bogen, welcher dann gleich die hohe bekommen wurde, so der hat under dem
klockentorm.
Die newen balcken und sparren konten e. g. zu dem gerast erstlich ge-
brauchen und darnach auffsetzen lassen, das also e. g. mit wenig Unkosten ein
ewig gebew aufrichten können; idoch haben wir auff keinen wegk schliesslich ge-
handelt, besondern es hat Gadenstett für hochnotig erachtet, das e. g. sich hiezu
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Umbau der Klosterkirche, besonders durch Abtragen eines Theils der Mauern und
der Bedachung, vor. Interessant ist ein darüber erhaltener Bericht vom
15. März 1573 an den Administrator Grafen Christoph zu Stolberg und des Haupt-
manns Dietrich von Gadenstedt (vgl. Wernigerode), weil hieraus theils die Art
und Weise der Besichtigungen, theils die Gründe des Fehlens so mancher Mauer-
theile etc. speciell hervorgehen.
1573. März 15.
Mathias Obeck berichtet an den Grafen Christoph zu Stolberg, Dompropst
zu Halberstcidt, Administrator zu Ilsenburg, über de§i im Werke befind-
lichen Umbau der Ilsenburger Klosterkirche.
Ehrwirdiger wolgeborner und edler graff, gnediger her. Ewern gnaden gne-
digen gesinnen und dorauff meiner underthenigen erklerung nach seind gesterigs
tags der ehrnvest Dieterich von Gaden stet! und ich hinaus nach llsenborg gezogen
und alles der notturft nach neben mewrer und zimmerman besichtigt und under-
redung gepflogen, und hat gedachter Gadenstett alles im wergk befunden, wie ich
e. g. zuvor geschrieben; und ist dorauf allerseits unser aberede gewesen (idoch
alles zu ewer g. vorbesserung gestelt), das man förderlichst das tach hett herunter
genommen und das alte verfaulte lioltz zu dem gegoßenen kalck, den wiederumb
zu brennen, hett gebraucht, das man anders gut geholtz also ersparet hett. Die-
weil auch achtzehen balcken so gar verstockt, konten e. g. mit achtzehen newen
und dan noch eins so viel Sparren ersetzen. Und wann dieses e. g. also gefellig,
haben wir dorauff mit dem zimmerman geredt, was er nehmen wolt, e. g. so viel
holtzes zu feilen, auffzuhawen, die alte balcken und sparren nieder zu werffen
und die newe balcken und sparren aufzusetzen; hat ehr 30 gülden gefordert und
den knechten zur richtzeit die kost. Wir habens aber mit ihm auf 25 gülden
gehandelt mit dem furbehalt, das e. g. handelung hiemit nichts sol begeben sein,
welchs kan doch fast gleichmäßig gegen so viel arbeit gedeuch[t|. Und hat auch
der hauptman vor radsam angesehen, das die seitmawren ohngefehr ein anderhalb
eilen von oben herab niedergebrochen wurde(!), auff das das gewel.be nicht so
überschwenglichen hoch. Dieweil aber an der einen seyten nach dem creutzgange
das grosser teilt Hechts entstehen wurde, kont doch solchs an der ander seyt, nach
den stellen, wiederbracht werden, dergestalt, wann die fenster tieffer herantergesatzt.
wurden, als ohngefehr, do die bogen in den abeseyten ahngehen, konten alsdan
dieselben fenster auch etwas hoher auffgefhurt und desto mehr beyeinander ge-
macht werden; dotier die kirch uberig licht bekeme, sonderlich weil die fenster
zu tage warts ausgehen. Was nuhn die abgebrochene wende ahnlangt, kont man
mit Josten von seinem gedinge auch abehandeln, dieweil ehr die nicht so hoch
apfff huren dorfft. Dieweil das creutz über dem chor auch fast boß, ist abgeredt
worden, das man demselben zu hulff kommen kont mit furziehung eines andern
bogen, welcher dann gleich die hohe bekommen wurde, so der hat under dem
klockentorm.
Die newen balcken und sparren konten e. g. zu dem gerast erstlich ge-
brauchen und darnach auffsetzen lassen, das also e. g. mit wenig Unkosten ein
ewig gebew aufrichten können; idoch haben wir auff keinen wegk schliesslich ge-
handelt, besondern es hat Gadenstett für hochnotig erachtet, das e. g. sich hiezu