Wernigerode Schloss.
81
Mitte des IG. Jahrh., ist indessen wegen gänzlicher Verwitterung in den letzten
Jahren ganz beseitigt.
Der jetzige Bewohner, Graf Otto, empfand bei Uebernahme seines Erbes und
seiner Regierung, dass die alte Schlossanlage einer Erneuerung bedürfe, weil der
bauliche Zustand die Bewohnbarkeit sehr beschränkte. Die Erneuerung er-
folgte den Anforderungen der Gegenwart entsprechend in einer Weise, dass
zugleich der herrlichen Gegend ein reicher Schmuck gegeben wurde. Nur
äusserst wenig ist aber vom alten Bau übrig geblieben, das in gegenwärtiger
Beschreibung eine Berücksichtigung finden müsste. Von der früheren Anlage
gibt Fig. 59 einen möglichst vollständigen Grundriss, der zugleich in einem zweiten
Umkreise die Dienstwohnungen und Büreau’s der Beamten, sowie der Bediensteten
enthält. Von den Wohnräumen sind neuerdings einige abgebrochen und die Be-
wohner anderwärts untergebracht.
Fig. 60.
Big. 60 gibt eine Ansicht des Schlosses von der Südwestseite, wie sie sich vor
dem neuesten Umbau darstellte.
Fig. 61 endlich bringt eine innere Ansicht vom nordwestlichen Theil des
Schlosshofes in seiner früheren Gestalt. Die beiden daran sichtbaren sogenannten
Gardinenbügen-Fenster sind im massiven Theil verblieben und als Motiv mehr-
fach beim Neubau wieder benutzt.
Fig. 62 zeigt eins derselben in seiner Eigentümlichkeit, indem links und
rechts ein Seitenhaken heraustritt, der weiter keinen Zweck als den der Verzierung
hat, und nicht häufig gefunden wird.
Links von diesen Fenstern sieht man einen Inschriftstein mit grossen
schönen Minuskeln, des Inhalts (siehe Fig. 63):
Rmxo . Domini Mlccccjccnti ©raue
tyericf «an ftalb. Tt wer
wodurch der auf S. 77 erwähnte Neubau bezeugt und der Bauherr Graf Henrick
genannt wird.
Kreis Wernigerode.
6
81
Mitte des IG. Jahrh., ist indessen wegen gänzlicher Verwitterung in den letzten
Jahren ganz beseitigt.
Der jetzige Bewohner, Graf Otto, empfand bei Uebernahme seines Erbes und
seiner Regierung, dass die alte Schlossanlage einer Erneuerung bedürfe, weil der
bauliche Zustand die Bewohnbarkeit sehr beschränkte. Die Erneuerung er-
folgte den Anforderungen der Gegenwart entsprechend in einer Weise, dass
zugleich der herrlichen Gegend ein reicher Schmuck gegeben wurde. Nur
äusserst wenig ist aber vom alten Bau übrig geblieben, das in gegenwärtiger
Beschreibung eine Berücksichtigung finden müsste. Von der früheren Anlage
gibt Fig. 59 einen möglichst vollständigen Grundriss, der zugleich in einem zweiten
Umkreise die Dienstwohnungen und Büreau’s der Beamten, sowie der Bediensteten
enthält. Von den Wohnräumen sind neuerdings einige abgebrochen und die Be-
wohner anderwärts untergebracht.
Fig. 60.
Big. 60 gibt eine Ansicht des Schlosses von der Südwestseite, wie sie sich vor
dem neuesten Umbau darstellte.
Fig. 61 endlich bringt eine innere Ansicht vom nordwestlichen Theil des
Schlosshofes in seiner früheren Gestalt. Die beiden daran sichtbaren sogenannten
Gardinenbügen-Fenster sind im massiven Theil verblieben und als Motiv mehr-
fach beim Neubau wieder benutzt.
Fig. 62 zeigt eins derselben in seiner Eigentümlichkeit, indem links und
rechts ein Seitenhaken heraustritt, der weiter keinen Zweck als den der Verzierung
hat, und nicht häufig gefunden wird.
Links von diesen Fenstern sieht man einen Inschriftstein mit grossen
schönen Minuskeln, des Inhalts (siehe Fig. 63):
Rmxo . Domini Mlccccjccnti ©raue
tyericf «an ftalb. Tt wer
wodurch der auf S. 77 erwähnte Neubau bezeugt und der Bauherr Graf Henrick
genannt wird.
Kreis Wernigerode.
6