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Rave, Wilhelm [Hrsg.]; Ludorff, Albert [Bearb.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen (Band 6): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Beckum — Münster i.W., 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.24359#0059
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1

i e st e d d e.

Diestedde liegt inrnitten der Geineinöen Becknm, Sünninghausen, IVadersloh, Liesborn, l)erz-
feld. ^uer durch das Gebiet fließt der Blühlenbach, der weiter ostwärts §ise heißt und mit der
Glenne in die §äppe fließt; nn Norden bildet der Borelbach die Genieindegrenze. Die Gemeinde ist
22^/2 ^ Ailometer groß und rnnsaßt außer dem Dors die Dorsbauerschast und die Bauerschasten
Altendiestedde, Dullo, Entrup; sie zählt an Ginwohnern: l sOO Aatholiken und fl jflrotestantenB

^uellen und Literatur:

A. Tibus, Gründungsgeschichte, Leite 59 z f.

Archiv des adeligen bsauses Rrassenstein.

Stroinberger Akten nnd Urkunden im 5taatsarchiv zu Ntünster.

Diestedde wird als jOsarre zuerst im s)ahre ls36 erwähnt; die Gründung hat wahrscheinlich
zwischen lchZs bis ssZ6 stattgesunden und ging ohne Zweisel von den Burggrasen von Atromberg
aus, als Inhabern des Freigerichts an devt Mrte. Die Grben derselben, die Freiherrn v. IDendt-
Arassenstein, hatten seit erdenklicher Zeit das Recht der Besetzung der jflfarrstelle. Das jflsarrgebiet ist
von Liesborn und Beckum genommen. jflatron ist der h. Nikolaus. Die zu Ehren dieses bseiligen
an dem Orte dargebrachten Opser wurden im Iahre l2s7 von Bischos Otto I. zwischen dem jflsarrer,
der Airche und dem Aloster Liesborn getheilt. s86ö brannte bis aus die Umsassungsmauern die s825
ausgeführte Airche nieder, nachdem die ältere zugleich mit der Grust der ^amilie von IVendt, die sich
unter dem Ghor besand, abgebrochen worden war. ^

Das Wttergut RrLssenstein, in der Nähe des kleinen Dorses, ist seit sast 500 Iahren im
Besitz der ^amilie von IVendt (in Gold 5 (2.s) blaue äturinhauben). sfl. Iahrhundert waren

die von IVendt Burgmänner zu Stroinberg. bseinrich war um sZZO mit Agnes, Schwester Iohanns,
des drittletzten Burggrasen von 5tromberg, vermählt. Diese Burggrasen waren von dem Grasen
von Rietberg mit der Freigrafschast und dem bsause Arassenstein nebst Zubehör belehnt; Zfl06 erhielt
Burggras bseinrich die Belehnung, und sflls und sflsfl verpfändete beziehungsweise verkauste derselbe

1 D aus eiuem Thorbuche der Airche zu Enniger (siehe unten).

2 Der ttame Diestedde, welches jetzt in Dorf, Dorfbauerschaft und Altendiestedde zersplittert ist, dürfte von dem
alten Freistuhl am Dorfe herkommeu, indem solche placita bäufig mit Thie, Tigge, Tiestätte bezeichnet wurden; Dullo heißt
in älteren Formen Thulliun, Thullon, Tullen, Dullen: Tutrup ist abgekürzt aus Everdinktorpe. (Tibus, Gründungs-
Geschichte, Seite 273 ; Loä. Tracl. V/estpüal. III. 6g, iz5, Z20, zq>9.)

b Tibus, a. a. G. Seite 57z, 591 f.; Lrhard, Locl. äiplornat. 2Z7, Note 6, 22z; wilmans, Urkunden-Buch
Z20; Zeitschrift sür Geschichte und Alterthumskunde, Band XXVII., bseft Seite Z99; Akten des General-Vikariats.

Ludorff, Bau- und Aunstdenkmäler von lvestfalen, Areir Beckum. 4^
 
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