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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1889

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Heft 7/8
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Die Sammlung von Glasbildentwürfen im Großherzogl. Kupferstichkabinet zu Karlsruhe
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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.6907#0050

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vor Augen zu führen, muß um
so dankbarer anerkannt werden,
als Galerieinspektor Richard die
Absicht hegt, das kostbare Ma-
terial größtentheils in einer eige-
nen Publikation herauszugeben.

Dieses Vorhaben ließ wohl
die Auswahl einiger Blätter zu,
wie sie im Laufe der letzten Mo-
nate in dieser Zeitschrift veröffent-
licht worden sind, gestattete aber
nicht eine ausführliche wissen-
schaftliche Bearbeitung, wie sie
die Redaktion gerne veranlaßt
hätte.

Die Forschung hat sich bis-
her mehr der Antersuchung der
vorhandenen Glasgemälde, wie
die Arbeiten von Lübke, Rahn und
Berlepsch beweisen, zugewandt,
während die Entwürfe noch nie- °°" £l>‘- mau^-

mals im Zusammenhang betrachtet worden sind. Außer
Warnecke hat auch solche noch Nieniand in größerer Menge
mit wissenschaftlichen: Texte publizirt. Wir müssen daher
mit Spannung der Arbeit des Karlsruher Galerieinspektors
entgegensehen; sie wird uns bekannt machen :nit einer Serie
von vielen hundert Entwürfen, welche in enger Begrenzung
die Kochblüthe der Aabinetsmalerei vertreten. Die Zeich-



nungen reichen von etwa (380
bis (620 und weisen nicht nur
aus die Schweiz, wie es fast in
allen ähnlichen Sammlungen der
Fall ist, sondern auch auf das
Elsaß und ganz besonders auf
den badischen Gberrhein und
den Schwarzwald, welche mit
folgenden Orten vertreten sind:
Appenweier, pauenstein,Lauffen-
burg, Gffenburg, St. Peter,
Weißweil.

Eine große Menge der Blät-
ter ist mit einer Meisterbezeich-
nung versehen; ein ebenso großer
Theil läßt sich ohne weitere
Forschung auf Grund der be-
kannten Thatsachen auf einzelne
Meister zurückführen, so daß
etwa die pälfte des Ganzen
Glasbildenlwurf von Lhr. Maurer. (j(g bekannt bezeichnet werden
kann. Da sich in diese Masse nur wenige mit Namen oder
als Monogrammisten bekannte Pauptmeister vertheilen, so
gewährt das Karlsruher Kupferstichkabinet für jeden derselben
ein rnnfangreiches Studienmaterial. Den beigedruckten Bruch-
stücken aus Glasbildentwürfen von Ehristoph Maurer werden
in der nächsten Zeit noch weitere folgen. — (Vergl. den
Text zu Tafel 2\.)

OCnfßtt0 Kunflgowerblichlm MußorblAton.

Tafel 2[: Stoffmuster. Nach einem Bild der Kölnischen
Schule des Stephan Lochner (h in der alten Pinakothek in

München, gezeichnet von Trust Pfeifer, München.

Tafel 22: Nippfachen. Entworfen und in Silber und Bronze
ausgeführt von August Gffterdinger, Lehrer an der Zeichen-
akadcmie zu Sana». — Diese Gegenstände bildeten eine» kleinen Theil
der von ihrem Verfertiger ausgestellten Gruppe der lctztjährigen Aus-
stellung; vergl. damit Jahrgang :888, Seite 75.

Tafel 25: (von der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstcllung
zu München :888) Essig- und Gel-Gefäß. Entworfen und aus-
geführt von Professor Fritz v. Miller in München. — Nach einer
photographischen Aufnahme gezeichnet von I. Ulrich in München.
Außer dem schwarzmarmornen Sockel besteht die ganze Montirung aus

vergoldeter Bronze, welche — zwischen den Delphinen und Masken --
durch Email noch besonders belebt ist.

Tafel 2\ : Entwurf zu einem Glasbild. Nach einer Griginal-
zeichnung im Großherzogl. Kupferstichkabinet zu Karlsruhe. — vergl.
damit Jahrgang l888, die Tafeln \6, 29, 32, m, ^2 & HZ und Seite So,
sowie Jahrgang ^889 die Tafeln 5 und \2.

Tafel 25: Rococo möbel. Entworfen und ausgeführt von
G. Fritzfche, München.

Tafel 26: Schmiedeiserner Thürklopfer. Entworfen von
Architekt lfans Gräffel, ausgeführt von Schloffermeister J. Krack-
lauer, München. — kstezu gehört die auf der vorhergehenden Seite
abgedruckte, von Ulrich gezeichnete Ergänzung.

Beilage des Doppelheftes 7/8: Beiblatt iTo. 7 (Seite 8s—8^).

verantw. Red.: Prof. £. Gmclin. — kferausgegeb. v. bayer. Kunstgewerbeverein. — Druck u. Lomm.-Verl. von Knorr § Kirth in München.

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