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Siebern, Heinrich [Editor]; Brunner, Hugo [Editor]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 3): Kreis Grafschaft Schaumburg: Textband — Marburg, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.15582#0247
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Säulchen gegliedert. Die gekuppelten, rechteckigen Fenster liegen in tiefen, flachbogig geschlossenen Wand-
nischen; jene sind von einer Doppelkehle umrahmt, die unteren außerdem mit einem Hohlkehlgesims
überdeckt. Das Treppentürmchen, mit zwei Seiten eines regelmäßigen Fünfecks über die Mauerflucht
vortretend, hat an den Ecken im Dreiviertelkreis angelegte Vorlagen. Die Ausbildung der Tür steht nicht Tafei 132.
im Einklang mit den übrigen Formen und dürfte um 1600 eingefügt sein, als das Schloß neu aufgebaut
wurde, während der Turm selbst schon um die Mitte des vorhergehenden Jahrhunderts errichtet sein kann.
Man sieht noch, wie die runden Vorlagen später ausgehauen sind, um für das Deckgesims Platz zu schaffen,
das, ohne Verband mit der Wand, jetzt von den seitlichen Stützen herabgefallen ist. Das Dach des Turmes
ist später erneuert, und hat einen Dachreiter mit Uhr und Glocke getragen, der aber unlängst entfernt ist.

Das jetzt mit einem Walmdach geschlossene Amthaus hatte früher drei Geschosse und stand im Tafei i3o>3.
oberen durch einen über dem Tor angelegten Gang mit dem Turm in Verbindung. Das von einer Ädikula
umrahmte, rundbogige Portal zeigt dieselbe Flächenverzierung der Quader wie die Tür des Treppenturmes, Tafei 133.
selbst die Kannelierung der toskanischen Säulen ist von ähnlich behandelten Rustikaringen unterbrochen.
Die dem Turm zugekehrte Seitenwand ist durch einen Erkervorbau belebt; die rechteckigen Fenster sind
durch einen Mittelpfosten geteilt.

Das im Hofe aufgestellte Sandsteinbecken zeigt zwei verschieden behandelte Hälften, die allem
Anscheine nach erst später in dieser Weise vereinigt, früher gesondert vor einer Rückwand angebracht
gewesen sind. Die Seitenflächen sind mit Kartuschen und Engelsköpfen verziert; am oberen Rand die
Inschriften: „VON GOTTES GNADEN ERNST GRAF ZV HOLSTEIN SCHOWENBVRG STERNEBERCK
HERR ZV GEHMEN + C" und „IOH 4 FELIX QVI SACROS FONTES ET NVM1NA VITAE — VNDE
NEC VLLA FAMES NEC SITIS VLLA BIBIT".

Zwei Karyatiden auf Hennensockel, neben dem Turm aufgestellt, werden den Überbau eines
Kamins getragen haben.

Das Rathaus, ein kleines zweigeschossiges Gebäude, dessen Gurtgesims noch eine durch Wasser- Rathaus,
schlag abgedeckte Hohlkehle aufweist, ist von der 1619 gemeldeten Feuersbrunst verschont geblieben. Über
dem rundbogigen Eingang ist ein Stein mit dem schaumburgischen Wappen und der Inschrift: „ANNO 1607
DER STATKELLER" eingemauert. Nur der eine Giebel und der quadratische, mit Schindeln bekleidete
Dachreiter, in dem das Geläut der turmlosen Kirche untergebracht ist, sind später in Fachwerk ausgeführt.
Der Wetterhahn der achteckigen Laterne, die sich über dem niedrigen Zeltdach des Dachreiters erhebt, ist
mit der Jahreszahl 1712 versehen. Die rechteckigen, zum Teil gekuppelten Fenster sind von einer Hohl-
kehle umrahmt.
 
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