Weibeck.
Weibeck, in ältester überlieferter Namensform wic-beke = Streitbach. Seiner mutmaßlichen Bedeutung Geschichte,
für die älteste Geschichte der Gegend, daß nämlich der Ort bzw. die wic-beke, an der er gelegen,
in ihrem Namen die Erinnerung an den Kampf der Cherusker mit den Römern auf dem Idisiavisus-
felde bewahre, wurde bereits in der Einleitung S. 3 gedacht. Das Dörfchen mit 232 Einwohnern zum Amts-
gericht Oldendorf gehörig, hat insofern eine eigentümliche kirchliche Stellung, als der Prediger dahier
wohnt, während die Kirche sich in Krückeberg befindet (Paulus, Sup. S. 385).
In der dem heil. Lukas geweihten Kirche zu Weibeck, einer Tochter der Peterskirche zu Krückeberg,
wird abwechselnd mit letzterer Gottesdienst gehalten (Hochhuth, S. 465 f.).
1302 wird der Domhof zu Weibeck genannt, 1540 der wüste Hof die „Ovelgünne" (Mooyer,
Kirchl. Eint. S. 28).
Das Dorf kam als hannoversches Lehen durch den Lauenauer Rezeß 1647 an Hessen.
Die kleine gotische Kirche mit quadratischem Westturm, flach gedecktem Schiff und gerade Beschreibung,
geschlossenem Chor liegt auf dem höchsten Punkt des Dorfes und hat den Bewohnern in Zeiten der Tafei 142!
Bedrängnis als Festung gedient.
Der Turm, im unteren Geschoß mit einer flachbogigen Tonne geschlossen, deckt das Schiff in
ganzer Breite. Von dort führt eine schmale, in der Wanddicke angelegte Treppe zum zweiten Geschoß
empor, das auf den drei freiliegenden Seiten je eine Schießscharte aufweist. Im oberen Geschoß ist nur
im Westen eine sog. Schlüsselscharte erhalten, im Norden und Süden vielleicht erst später eine größere
Schallöffnung angelegt, dort rundbogig überdeckt, hier durch einen Pfosten geteilt und mit zwei Spitzbogen
geschlossen. Das Zeltdach trägt über dem Knauf der Spitze ein geschmiedetes Kreuz mit Wetterhahn.
Die rundbogige Westtür ist nicht ursprünglich.
Das Schiff mag noch aus romanischer Zeit stammen; es ist im Süden durch eine kleine rund-
bogige Tür zugänglich.
Der in gotischer Zeit angebaute, mit Strebepfeilern versehene Chor ist mit einem von Konsolen
getragenen Kreuzgewölbe geschlossen und vom gleichbreiten Schiff nur durch einen spitzbogigen Gurt
getrennt, der dasselbe Profil wie die Rippen aufweist. Der Anfänger des Gurtbogens zeigt nach dem Schiff
hin ebenfalls den Ansatz einer Diagonalrippe; es wird demnach beabsichtigt gewesen sein, die Gewölbe
später nach Westen hin fortzusetzen. Nur in der Nordwand ist ein spitzbogiges Fenster in der ursprüng- Tafei 142.
liehen Form erhalten und so klein angelegt, daß schon das Schiff im Notfall als Verteidigungsort dienen
konnte. Die übrigen Fenster sind in spätgotischer Zeit erweitert und jetzt im Flachbogen herausgebrochen,
doch läßt sich erkennen, daß sie einen Mittelpfosten hatten und mit gekuppelten Spitzbogen geschlossen
waren. Auf der Spitze des Ostgiebels ein einfacher Knauf. Tafei 142.
Der Altar ohne Kunstwert mit einer Darstellung des letzten Abendmahls. Ausstattung.
Zwei Altar leuchte r aus Zinn, 52 cm hoch, von ähnlicher Formgebung wie in Krückeberg, mit
der eingravierten Inschrift: „ANTOHN DICKMAN VND CATARINA ELISABETH WIGMANS HABEN
DIESE LEUCHTER DER KIRCH WEYKE VEREHRET 1717".
Zwei Glocken, die kleinere von 46 cm unterem Durchmesser, mit drei Riemchen über dem Schlag,
hat eine einzeilige Inschrift an der Haube: „M. ENGELHART KROGER HAT MICH ZV MINDEN
GEGOSSEN ANNO 1650". Die größere Glocke von 80 cm unterem Durchmesser zeigt an der Haube
Weibeck, in ältester überlieferter Namensform wic-beke = Streitbach. Seiner mutmaßlichen Bedeutung Geschichte,
für die älteste Geschichte der Gegend, daß nämlich der Ort bzw. die wic-beke, an der er gelegen,
in ihrem Namen die Erinnerung an den Kampf der Cherusker mit den Römern auf dem Idisiavisus-
felde bewahre, wurde bereits in der Einleitung S. 3 gedacht. Das Dörfchen mit 232 Einwohnern zum Amts-
gericht Oldendorf gehörig, hat insofern eine eigentümliche kirchliche Stellung, als der Prediger dahier
wohnt, während die Kirche sich in Krückeberg befindet (Paulus, Sup. S. 385).
In der dem heil. Lukas geweihten Kirche zu Weibeck, einer Tochter der Peterskirche zu Krückeberg,
wird abwechselnd mit letzterer Gottesdienst gehalten (Hochhuth, S. 465 f.).
1302 wird der Domhof zu Weibeck genannt, 1540 der wüste Hof die „Ovelgünne" (Mooyer,
Kirchl. Eint. S. 28).
Das Dorf kam als hannoversches Lehen durch den Lauenauer Rezeß 1647 an Hessen.
Die kleine gotische Kirche mit quadratischem Westturm, flach gedecktem Schiff und gerade Beschreibung,
geschlossenem Chor liegt auf dem höchsten Punkt des Dorfes und hat den Bewohnern in Zeiten der Tafei 142!
Bedrängnis als Festung gedient.
Der Turm, im unteren Geschoß mit einer flachbogigen Tonne geschlossen, deckt das Schiff in
ganzer Breite. Von dort führt eine schmale, in der Wanddicke angelegte Treppe zum zweiten Geschoß
empor, das auf den drei freiliegenden Seiten je eine Schießscharte aufweist. Im oberen Geschoß ist nur
im Westen eine sog. Schlüsselscharte erhalten, im Norden und Süden vielleicht erst später eine größere
Schallöffnung angelegt, dort rundbogig überdeckt, hier durch einen Pfosten geteilt und mit zwei Spitzbogen
geschlossen. Das Zeltdach trägt über dem Knauf der Spitze ein geschmiedetes Kreuz mit Wetterhahn.
Die rundbogige Westtür ist nicht ursprünglich.
Das Schiff mag noch aus romanischer Zeit stammen; es ist im Süden durch eine kleine rund-
bogige Tür zugänglich.
Der in gotischer Zeit angebaute, mit Strebepfeilern versehene Chor ist mit einem von Konsolen
getragenen Kreuzgewölbe geschlossen und vom gleichbreiten Schiff nur durch einen spitzbogigen Gurt
getrennt, der dasselbe Profil wie die Rippen aufweist. Der Anfänger des Gurtbogens zeigt nach dem Schiff
hin ebenfalls den Ansatz einer Diagonalrippe; es wird demnach beabsichtigt gewesen sein, die Gewölbe
später nach Westen hin fortzusetzen. Nur in der Nordwand ist ein spitzbogiges Fenster in der ursprüng- Tafei 142.
liehen Form erhalten und so klein angelegt, daß schon das Schiff im Notfall als Verteidigungsort dienen
konnte. Die übrigen Fenster sind in spätgotischer Zeit erweitert und jetzt im Flachbogen herausgebrochen,
doch läßt sich erkennen, daß sie einen Mittelpfosten hatten und mit gekuppelten Spitzbogen geschlossen
waren. Auf der Spitze des Ostgiebels ein einfacher Knauf. Tafei 142.
Der Altar ohne Kunstwert mit einer Darstellung des letzten Abendmahls. Ausstattung.
Zwei Altar leuchte r aus Zinn, 52 cm hoch, von ähnlicher Formgebung wie in Krückeberg, mit
der eingravierten Inschrift: „ANTOHN DICKMAN VND CATARINA ELISABETH WIGMANS HABEN
DIESE LEUCHTER DER KIRCH WEYKE VEREHRET 1717".
Zwei Glocken, die kleinere von 46 cm unterem Durchmesser, mit drei Riemchen über dem Schlag,
hat eine einzeilige Inschrift an der Haube: „M. ENGELHART KROGER HAT MICH ZV MINDEN
GEGOSSEN ANNO 1650". Die größere Glocke von 80 cm unterem Durchmesser zeigt an der Haube