Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 18.1897

DOI Heft:
[Mittheilungen / Mémoires]
DOI Artikel:
Müller, Louis: Der Fund von Bergbieten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0332

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I. Bischof Heinrich von Strassburg.

i.

1 (l)1. Zwischen zweiKreisen, deren âusserer geslrichelt ist, ein Schriftraum
mit der Umschrift HEINriC ce. Er umschliesst ein Kirchengebàude mit
einem Spitzthurm in der Mitte, dessen Kreuz die Umschrift trennt, zwei
niedrigeren Kuppelthürmen zu seinen Seiten und zwei Eckfîalen. Im
Unterban ein durch ein Portai unterbrochenes Geschoss. || 2 In Strichel-
kreis das Brustbild eines Pràlaten mit zweispitziger Mitra von links, in
der Reehten einen Kreuzstab haltend; zur Linken Krummstab mit Su-
darium. Auf der Brust Kreuz zwischen zwei Kugeln.

B. 1. Str. 1. 0.1. Gewicbt 0,53, 0,57 Gr.

Den Namen Heinrich trugen vier Strassburger Bischofe: H. I. von Hasenburg 1181 —
1190, H. II. von Veringen 1202—1223, H. III. von Stahleck 1245—12G0 und !I. IV. von
Geroldseck am Wasicken 1263 — 1273. Menadier ist fur die Zutlieilung unseres Stückes
an Heinrich von Hasenburg.

Herr Bürgermeister Nessel zu Hagenau erwarb ans dern Bergbietener Funde einen
Heinrichspfennig im Gewicbt von 0,56 Gr., der statt des Brustbildes des Bischofs mit
Kreuz- und Krummstab das ihm sehr ahnliche eines Gekronten mit bauschigem Gewand
von 1. zeigt, der in der B. ein Kreuz hait und mit der L. ein Lilienscepter schultert
(vgl. Nr. 28). Dieser Pfennig beweist, dass auch konigliche Stempel in der bisckOfliclien
Milnzstâtte verwahrt wurden.

Es gibt nock einen nicht gerade seltenen Heinrichspfennig von 0,55—0,70 Gr. Schwere,
auf dem der Bischof von r. ersclieint, ein Buch in der R., den Krummstab zur L. (Engel
Nr. 156, pl. XXVI, l)3. Dieses Stilck scheint bezilglich der Schriftseite aïs Vorlage
filr den an erster Stelle beschriebenen Heinrichspfennig gedient zu haben, dessen
Bischofsbild in der R. ein Kreuz liait und wolil einen der spateren Heinriclie darstellt, da
er sowohl im Ooser als im Bergbietener Schatze auftritt, in welchen jener Heinrich mit
dem Buch sich nicht fand. Die Bilste dieses letzteren ist offenbar viel sorgfâltiger behan-
delt als die des Bischofs mit dem Kreuz, welche die lassigere Linienführung der ilbrigen
Elsâsser Pfennige unseres Fundes zeigt. Dass zur Zeit Heinrichs III. Pragungen stattfanden,
erweisen die ehemals im Strassburger Pfenningthurm niedergelegten, mit der Jakreszahl
1249 bezeichneten Münzgewichte, auf denen der Biscliof mit segnender R. und Krummstab
in der L. dargestellt ist. Sie tragen die Umschrift HEINRICVS EP-^-S f.

1. Die eingeklammerte Zahl verweist auf die Zahlung von Menadier.

2. Durch den Doppelstrich werden auch im Folgenden die Beschreibungen der Vorder-
und Rückseite getrennt.

3. S. Abb. 1*.
 
Annotationen