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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 1) — Dresden, Leipzig, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.5484#0159

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S9

iiocb in der Abbildung, die Petant von der Gollio Postverta
auf dem Relief eines allen Gedüchtnifssteincs gegeben hat, und
welche ich dalier dem Umrisse unserer Gemme zugesellt habe.
Die Uebersehrift ist ein Ex - Yoto - Täfelcheu, das ein gewisser
Anlinns dem Mercur, dem Gott, der Seelen in's Leben ruft und
aas dem Leben heimleitet, und der Postverta zum Andenken seiner
glüeklioh entbundene« Frau gesefzt hat *). Die Postverta ist nach
der Hatiplstelle des Yarro beim Gellins (XYI, 16.) eine der zwei
Carmenlen und die Göttin der schweren Geburten, wo das Kind
eine verkehrte Lage hat, und die Füfse zuerst eiulreten **.).

Recneil T. II. pl. 2, 1. mit den bis zur Weichlichkeit verfeinerten
Isisbildern aus dem Zeitalter Adrian's, wovon die schönste sich in
der Villa Albani aus Bigio gearbeitet befand, und von Fea aw
Winckehnann, Storia delle Arti T. I tab. X. abgebildet worden ist.
Vergl. Mus. Capitol. T. III. t. 81. Eben so ging es mit dem
Hieroglyphenbilde der Ephesischen Diana. Welch ein Abstand zwi-
schen den altern mit Brüsten und Thierköpfen besäeten Bildern
bei Menetrier, oder auch nur der spätem Dresdener, und
den bis zur Zierlichkeit ausgearbeiteten Florentinischen bei Gori,
Mus. Florent. T« I. tab. 20. oder dem räthselhaften, aber noch
immer selbst im zarten Gewände den Schnitt der Ephesischen
Dianenbilder behaltenden Bilde, das Visconti für einen Apollo zu
halten geneigt ist, im Museo Pio-Clewent. T. III. tab. 39? '

*) Gruter in Inscript. p. L. 9. führt die Inschrift aus einem Steine
mit dem Relief an, der sich damals zu Eheims befand, aber in
Langres gefunden worden war. Da ist aber die blose Inschrift
ohne die Abbildung. Diese hatte schon der Pariser Parlaments-
rath Paul Petaut in seiner Sammlung: antiquariae supellectilis
portiuncula (nachgestochen im S allen gre's Thesaur. Antfqu,
T. II.) c. 1013. Thes, Sallengr. gegeben und daraus Casp. Bar-
tholin in seinem Commentar zu seines Vaters antiouitatibus
puerperii (Amstelod, 1676.) p. 17. wieder nachstechen lassen,

**) Die Dunkelheiten der ältesten italienischen Mythen, worüber
Heyne, Excurs. VII. ad Aeneid. VII. p. 144. ff. mehrere feine
Bemerkungen gemacht hat, erstrecken sich auch auf diese Göttin
Postverta. Vergleicht man die Stellen des Ovid, Fast. I, 633. (mit
N. Heinse's Anmerkung) mit Gellius XVI, 16. und Macrob. I,
7. p. 237., so geht soviel daraus hervor, dafs schon die älteste
Colonie, die vorgeblich unter dem Evander aus Arcadien einwan-
derte, den Glauben an zwei prophetische Göttinnen, die Ver-
gangenheit und Zukunft sängen, Camesae, Camesenae, Car-
mentes genannt (vergl. Heyne zu Virgil T. III. p. 140.), woraus
 
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