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502 1380.

Wormsäe, und Irn erbin hundert gülden gfider und geber Wormeszer werünge,
die sie uns gütlichin geluhen hant, die sollent ane allen schaden verüben
stende hie zcwischin und fastnacht nehiste komet nach data diz brieves und
dar nach so get zu stunt alle wochin uff ie den gülden zwene alte heller
5 zu gesüche, als lange sie dar nach unvergolten Stent, ane geverde. Und
des zu merer siecherheit so han wir vor uns und unsere erbin in und im
erbin zu borgen versatzt Heinrich Winter, ritter, Diether Kemmerer und
Hennichin Kemmerer, den man nennet von Rodenstein, edelknechte, un-
verscheidelichin also und mit solichin Vorworten: wanne der vorgenante Jude

10 oder sine erbin der vorgenanten summe gülden mit dem gesuche, der do
danne dar off gegangen were, nit lenger ein bern wolten, wanne danne die
egenanten unsere borgen gemant werden von den vorgenanten Juden oder
irn erbin zu huse zu hove oder mont wieder mont, mit botden oder mit
brieven, so sollent sie zu stunt nach der manunge ir iegelicher leisten mit

15 eime knechte und mit eime perde zu Worm&se in der stad in der vor-
genanten Juden oder yre erbin stale oder aber in einre offenen herbergen,
die in benant wirt, und also diecke sich ein pert verleistet hat oder storbe,
wie yme geschee, als diecke sol der, des daz pert gewest ist, ein anderes
wieder stellen an des verleisten oder abe gegangen perdes stad; ginge ouch

20 der egenanten unsere borgen einre ader mee abe von dodes wegen, do got
vor sy, so globin wir vor uns und unsere erbin einen andern also güden
borgen wieder zu setzen an des verfarn stat in viertzehen tagen dar nach,
so wir iz ermant werden; geschee des nit, so sollent die andern borgen
leisten in aller der mazzen, als do vor geschriben stet, also lange biz daz

25 ein ander also güder borge wieder gesatzt wirt an des verfarn stad ane
geverde. Die borgen leisten oder leisten nit, so get doch nach dem egenanten
ziele alle wochin of ie den gülden zwene alte heller zu gesuche als lange
sie unvergolten Stent. Und ich Heinrich Winter, ritter, Diether Kemmerer
und Hennichin Kemmerer, den man nennet von Rodenstein, edelknechte

30 vorgenant, globin mit guden truwen und mit rechter warheit unverscheide-
lichin güde borgen zu sin und borgen recht zu tunde in aller der mazze
als do vor von uns geschriben ist. Und ich Friderich und Wolf gebrüdere
vorgenant globin vor uns und unsern erbin die egenanten unsere borgen zu
ledigen und zu losen ane eyt und ane allen yren schaden. Ez ist ouch

35 geretd, wer diesen brieff inne hat mit wuszin und willen der vorgenanten
Juden oder yre erbin, dem sollen wir unser erbin und die egenanten unser
borgen verbünden sin als in in aller der mazzen, als do vor geschrieben ist,
alle argelist und geverde uz genomen sy in allen vorgeschriben dingen.
Und des zu Urkunde so han wir die vorgenanten Friederich und Wolf von

40 Meckinheim, gebrüdere, Heinrich Winter rittere, Diether und Hennichin
Kemmerer, den man nennet von Rodenstein, edelknechte, unsere eigene in-
gesiegele gehangen an diesin brieff zu besaginde aller vorgeschriben dinge,
als do vor geschriben ist. Der do gegebin ist do man zalte von gotzs

gebürte druczehen hundert jare und in dem ahtzigisten jare, uff sancte

45 Cyriaces tag des heiligen mertelers.

St.-A. Barmstadt: Worms nr. 498a. or. mb. c. 5 sig. pend. del. Die Urkunde
 
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