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Im ersten Obergeschoß war
vor dem Zwirnerschen Umbau
neben dem Rittersaal nur ein
kleines Gemach erhalten und
der Rest des kleinen Rund-
turms kenntlich — an Stelle
des heutigen Nordsalon und
des rosa Salon ragte noch der
Felsen mit dem Bergfriedrest
empor. Diesen hat offenbar
Zwirner erst abgetragen und
auf dem Rest die Grundmau-
ern seines neuen Bergfriedes
errichtet. Die Nordwestecke über
der alten Burgküche war in
zwei Räume aufgeteilt, von
denen der eine durch den gro-
ßen Rauchfangschlot gegenüber
dem heutigen Zustand verklei-
nert war.
Der verbleibende Rest des
nordwestlichen Flügels ist am
wenigsten verändert, die Raum-
einteilung wird durch die mo-
Abb. 33. Schluß Arienfels. Ansicht von Süden.
numentale Renaissancetreppe bestimmt. Im Grundriß von 1788 wird auch hier ein Kamin als abgebrochen be-
zeichnet, es handelt sich also im ganzen um vier Kamine, im Nordwestflügel und im Südostflügel. ^
Bemerkenswert ist noch, daß die alte Kapelle sich in dem kleinen Rundturm befindet, wo heute die sog. Kleine
Kapelle noch vorhanden ist. Sie war damals nicht nur durch das heutige Wohnzimmer, sondern auch noch durch das
jetzige Schlafzimmer im ersten Stock zugänglich.
Durch den Vergleich des heutigen Zustandes mit den Plänen von 1788 gewinnt man einen guten Eindruck
von den veränderten Lebensansprüchen des 19. Jahrhunderts, die sich in der viel reicheren Gliederung der Grund-
risse gegenüber den einfachen Teilungen des Renaissancebaues ausdrücken.
Andererseits erbringen die Pläne von 1788 den Beweis, daß Zwirner sich im Grundriß vollständig an den
Bau der Renaissancezeit gehalten hat.
Von den bildlichen Darstellungen aus der Zeit vor dem Zwirnerschen Umbau, der von 1852 bis 1858 dauerte,
weicht der Plan von 1788 ab
dadurch, daß an der Nordecke
eigentümlicherweise keinRund-
turm gezeichnet ist. Das ist
vielleicht dadurch zu erklären,
daß dieser unten nur aus dem
vollen Mauerblock bestehende
Turm im Inneren nicht in die
Erscheinung tritt.
Die wesentlichsten Ände-
rungen am Schloß Arienfels
betreffen den äußeren Bau.
Den äußeren Zustand vor dem
Zwirnerschen Umbau kennen
wir glücklicherweise durch die
vier erwähnten peinlich ge-
nauen Darstellungen des
Schlosses aus dem ersten
Viertel des 19. Jahrhunderts.
Diese Darstellungen und der
obeir erwähnte kleine englische
Stich zeigen ein harmonisches
Bild eines gegen den Rhein
zu reich gegiebelten, gegen die Abb. 34. Schloß Ariensels. Ansicht von Nordosten.
Im ersten Obergeschoß war
vor dem Zwirnerschen Umbau
neben dem Rittersaal nur ein
kleines Gemach erhalten und
der Rest des kleinen Rund-
turms kenntlich — an Stelle
des heutigen Nordsalon und
des rosa Salon ragte noch der
Felsen mit dem Bergfriedrest
empor. Diesen hat offenbar
Zwirner erst abgetragen und
auf dem Rest die Grundmau-
ern seines neuen Bergfriedes
errichtet. Die Nordwestecke über
der alten Burgküche war in
zwei Räume aufgeteilt, von
denen der eine durch den gro-
ßen Rauchfangschlot gegenüber
dem heutigen Zustand verklei-
nert war.
Der verbleibende Rest des
nordwestlichen Flügels ist am
wenigsten verändert, die Raum-
einteilung wird durch die mo-
Abb. 33. Schluß Arienfels. Ansicht von Süden.
numentale Renaissancetreppe bestimmt. Im Grundriß von 1788 wird auch hier ein Kamin als abgebrochen be-
zeichnet, es handelt sich also im ganzen um vier Kamine, im Nordwestflügel und im Südostflügel. ^
Bemerkenswert ist noch, daß die alte Kapelle sich in dem kleinen Rundturm befindet, wo heute die sog. Kleine
Kapelle noch vorhanden ist. Sie war damals nicht nur durch das heutige Wohnzimmer, sondern auch noch durch das
jetzige Schlafzimmer im ersten Stock zugänglich.
Durch den Vergleich des heutigen Zustandes mit den Plänen von 1788 gewinnt man einen guten Eindruck
von den veränderten Lebensansprüchen des 19. Jahrhunderts, die sich in der viel reicheren Gliederung der Grund-
risse gegenüber den einfachen Teilungen des Renaissancebaues ausdrücken.
Andererseits erbringen die Pläne von 1788 den Beweis, daß Zwirner sich im Grundriß vollständig an den
Bau der Renaissancezeit gehalten hat.
Von den bildlichen Darstellungen aus der Zeit vor dem Zwirnerschen Umbau, der von 1852 bis 1858 dauerte,
weicht der Plan von 1788 ab
dadurch, daß an der Nordecke
eigentümlicherweise keinRund-
turm gezeichnet ist. Das ist
vielleicht dadurch zu erklären,
daß dieser unten nur aus dem
vollen Mauerblock bestehende
Turm im Inneren nicht in die
Erscheinung tritt.
Die wesentlichsten Ände-
rungen am Schloß Arienfels
betreffen den äußeren Bau.
Den äußeren Zustand vor dem
Zwirnerschen Umbau kennen
wir glücklicherweise durch die
vier erwähnten peinlich ge-
nauen Darstellungen des
Schlosses aus dem ersten
Viertel des 19. Jahrhunderts.
Diese Darstellungen und der
obeir erwähnte kleine englische
Stich zeigen ein harmonisches
Bild eines gegen den Rhein
zu reich gegiebelten, gegen die Abb. 34. Schloß Ariensels. Ansicht von Nordosten.