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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 32.1931

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Ebhardt, Bodo: Schloß Arienfels bei Hönningen am Rhein: der Bau und seine Geschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.35021#0028
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Schloß Arienfels bei Hönningen am Rhein.
Der Bau und seine Geschichte von Bodo Ebhardt.
» «
ber den Orten Ariendorf und Hönningen erhebt sich in nicht sehr fester Lage das Schloß Arenfels, auch
Ariensels und Argenfels genannt.
Wahrscheinlich wurde die Burg erbaut um 1250 von Heinrich von Isenburg. So urkundet (nach
dem „Rheinischen Antiquarius") Heinrich der Jüngere von Isenburg wie folgt:
Ilsin pro parle äielae Viueae guam oocmpavi ueckikioancko oaslrum insuiir io eaäem.
Derselbe Heinrich, der am 6. August 1259 der Gräfin von Saun verspricht, ihr keinen Schaden zuzufügen.
1346 f Herr Johann Herr zu Arienfels ohne männlichen Leibeserben. Handschrift von 1660 ? im Archiv Ariendorf.
Von 1346 bestand ein Lehnsrevers, wonach die Burg Arienfels in Zukunft nur vom Erzbischof von Trier zu Lehen
empfangen werden soll. 1372 hören wir über den Bauzustand folgende unbestimmte Andeutungen in einer Ver-
kaufsurkunde zwischen den Jsenburgern und dem Erzbischof von Trier:
Wäre die Sache, daß einige Thürme, Gehäuse oder Mauern der Veste Arenberg fielen oder vergänglich
würden, die mögen unser Herr von Trier und fein Stift thun bauen und wiedermacheu in derselben Höhe,
Weite und Dickheit als sie vor waren ohne Gefährde und was solcher Bau und Wiedermachen dann zu Be-
scheidenheit kosten wird daß sollen sie rechnen und schlagen zu den 2000 Gulden (die Trier den Verkäufern
zahlt — die Jsenburger behalten sich Wiederkauf vor).
1418 und bis 1443 bekundet ein Friedrich von Stein, ein Beamter des Erzbischofs, daß nach seinem Tode und
nach Ersatz von 300 fl. Baugeldern die Feste wieder dem Erzbischof gehören soll. Daneben treten aber 1439
und 1458 die Isenburg wieder als Mitbesitzer auf. 1504 sind diese wieder Alleinbesitzer. Vorher erscheinen 1477
Ritter Heinrich von Nassau und Wilhelm von Witzenbach im Besitz. Diesem letzteren bewilligte Erzbischof Johann
150 fl. Baugelder.
So ist also in allen Jahrhunderten an der Burg Arienfels gebaut worden, und auch die Jsenburger haben,
solang sie im Besitz waren, die Burg umgebaut. Es heißt um 1660:
Das gräfliches uraltes Jsenburgisch Burghauß oder Schloß Arenselß mit allen daran gesetzten
und vermehrten neuen Structuren, wie es anjetzo in seinem befreiten Bezirk stehet und von ietzigem
Herrn Grafen Ernsten und von seinem Herrn Vattern Grafen Salentin zu Isenburg kostbarlich erbauet
ist (!) wie auch dabey und darunter erfindliche Bau und Brauhäuser, Speicher, Scheuer und Stallungen.
Nachrichten über den Bau finden sich dann wieder nach dem Aussterben der Jsenburger, 30. Mai 1664
mit Ernst Grafen von Isenburg, der testamentarisch den Ernst Dominicus de Ligne Grafen von Beaumont, Sohn
des Fürsten Chimay, zum
Erben einsetzte.
Trier beanstandete aber
diese Erbfolge, und nach
langen Verhandlungen
kam ein Vergleich zustande,
nach dem die Chimay eine
erhebliche Abfindung von
12000 Thaler erhielten und
dagegen auf den Besitz
verzichteten. (Akten im
Staatsarchiv Koblenz.) In
der Vergleichsurkunde wer-
den ausdrücklich die gro-
ßen Reparations- und Me-
liorationskosten, die der letzte
Jsenburger ausgewendet
habe, erwähnt.
1670 verlieh dann der
Kurfürst Karl Kaspar von
der Lehen Arienfels als ein
Mannlehen seiner eigenen
Familie den von der Leyen
gegen Zahlung von 22 000
Abb. 19. Schloß Arienfels von Südosten, Megeraufncchme, heutiger Zustand. Reichsthalern.
 
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