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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 32.1931

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Zeitungsburgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35021#0068
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Zeitungsburgenschau

Vor einigen Jahren wurde bereits an dieser Stelle auf die
rege Anteilnahme hingewiesen, die das Schicksal der deutschen
Burgen und Schlösser in der gesamten Öffentlichkeit findet. Da-
mals waren im Vergleich zu den heutigen Tagen noch üppige
Zeiten. Heute ist die bitterste Not Diktator. Um so mehr aber
klammert sich der Einzelne wie die Gesamtheit mehr denn je an
die Zeugen besserer Tage, Tage des Ruhmes und Glanzes des
deutschen Volkes.
Die folgende Ausweisung von Presse-Nachrichten bringt den
Beweis dafür.
Der Harburger Anz. vom 22. März bringt Vorschläge für eine Aus-
gestaltung der Wartburg zu einem Ehrenmal der gefallenen
Dichter Deutschlands, die Nachricht von der Schaffung einer
Wartburg-Waldbühne und von der Stiftung eines „Dichterpreises
der Wartburg" durch die Wartburgstiftung.
Die Neue Mannheimer Ztg. vom 23. März zeigt das Bild der
Burgruine „Strahlenburg".
Die Weser-Ztg. vom 25. März bringt in dem Aufsatz „Im Rasteder
Schloß" eine Beschreibung der Geschichte des Schlosses Rasted,
der früheren Sommerresidenz der Oldenburgischen Fürsten, und
des Zustandes, wie er sich heute nach Öffnung für die Öffent-
lichkeit darbietet.
Der Stadtanz, für das Wuppertal vom 26. März gibt Nachrich-
ten über „Burg — ein Stück belgischer Geschichte".
Der Fränkische Kurier berichtet am 26. März in einem „Bay-
reuther Brief" über die Rokoko-Residenz der Markgrafen von
Bayreuth, deren bauliche Schönheiten heute sehr zu Un-
recht über dem Festspielgetriebe vernachlässigt werden. Dem
Markgrafen Friedrich dem Vielgeliebten und seiner Gemahlin
Friederike Sophie Wilhelmine, der Lieblingsschwester des Gro-
ßen Friedrich, verdankt Bayreuth seinen baulichen Charakter
in den Schloßbauten, zahlreichen Privatbauten von Hofbedien-
steten, dem Opernhaus, der Münze, dem Ballhaus, der Fan-
tasie und Eremitage.
Die Dresdner N. Nachr. vom 27. März führen auf einer „Früh-
lingsfahrt im Tal der Mosel" zur Nieder- und Oberburg
bei Gondorf und Kolmar, Ruine Thur an dt bei Alten, Ehren-
burg, Burg Eltz, Burg Cochem und Landshut über Bern-
kastel.
Die Düsseldorfer Nachr. vom 27. März: Bericht über Schloß
>. .Pi ^Hugenpo)jt bei Kettwig, Sitz der Reichsfreiherrn von Für-
stenberg, und über Schloß Landsberg, wie es sein Besitzer
August Thyssen, der auch in der Schloßkapelle seine letzte Ruhe-
statt gefunden hat, hinterließ.
Die Vossische Ztg. vom 30. März setzt sich auf ihre Weise mit
dem Verbot auseinander, das das Haus Wittelsbach als Be-
sitzer gegen die Benutzung des Hambacher Schlosses gelegent-
lich der Jahrhundertfeier des Hambacher Festes ergehen lassen
mußte, weil die starke Baufälligkeit eine solche Benutzung nicht
mehr verantworten läßt.
Die Schlesische Ztg. vom 30. März gibt eine Übersicht über Hei-
matmuseen in historischen Bauten Schlesiens. Hingewiesen wird
auf die Heimatmuseen im „Kaisertrutz" in Görlitz, im Frauen-
haus der Bolkoburg bei Bolkenhain, in den Piastenschlössern
in Brieg und Liegnitz, im Minoritenkloster zu Gl atz, im Klo-
ster zu Freystadt, in einem Patrizierhaus in Zobten und im
Schloß von Schönau.
In den Münchener Neusten Nachrichten vom 1. April werden aus-
führliche Erörterungen über das „Maiseld der Genoveva", über
Genovevaburg und Genovevasage angestellt.
Das Stuttgarter Neue Tagebl. teilt am 3. April mit, daß das
fürstliche Schloß zu Sigmaringen mit seinen unvergleichlichen
Schätzen an Kunstwerken der allgemeinen Besichtigung geöff-
net wurde.
Der Münsterische Anz. vom 3. April weist in Wort und Bild auf
das „westfälische Versailles", Schloß Nordkirchen, hin und
fordert seine Erhaltung.
Die Kölnische Volksztg. vom 3. April zählt unter Jugendherber-
gen der Eifel zahlreiche der dortigen Burgen und Ruinen auf,
u. a. das Schloß des Grafen von Schleiden.

Die Münchener N. Nachr., alle Stuttgarter Blätter und die ge-
samte Presse führen die Stimmen zahlreicher Baufachmänner
zum Wiederaufbau des alten Stuttgarter Schlosses an.
Eine Sammlung, die wir selbst Vornahmen, zeigt 220 Zeitungs-
aufsätze, die sich mit dem Brande und den Wiederaufbaufragen
beschäftigen. Die schwächliche Herbstzeitlosenstimmung vieler
Ästheten unserer Zeit spricht sich in zahlreichen Äußerungen aus,
die die zerstörten Mauern als Ruinen mitten in einer leben-
digen Großstadt stehen lassen möchten. Auf solche krankhaften
Gedanken konnte nur eine kranke Zeit kommen. Wir behalten
uns vor, auf den Fall näher einzugehen.
Die Rhein- und Ruhr-Zeitung vom 3. April schilderte die Schön-
heiten und das Schicksal der Ruine Hardenburg in der Pfalz.
Der Fränkische Kurier vom 5. April hebt das mittelfränkische Städt-
chen Allersberg und dessen Stadtschlößchen als besonders
reizvoll hervor.
Der Dresdner Anz. von: 5. und 12. April bringt eine Abhandlung
„Schloß Pillnitz — wie es werden sollte".
Die Münchener N. Nachr. vom 6. April berichten über die Wit-
telsbacher in der Mark Brandenburg.
Die Wilhelmshavener Zeitung vom 6. April beschreibt die stillen
Schönheiten der kleinen, ruinenreichen Nebentälerchen des
Rheins, wobei die Sauerburg, Burg Waldeck, Burg Rhein-
berg, die Kammerburg, Lauxburg und die Felsenburg
Gerolstin besonders erwähnt werden.
In der Frankfurter Ztg. vom 7. April wird in einem Aufsatz
„Tage in Eisenach" die Wartburg als tiefster der dort emp-
fangenen Eindrücke geschildert.
Der Stadtanzeiger für Köln und Umgegend vom 7. April er-
innert an Wasserburgen an der Erst, wie die Wasserschlösser
Türnich und Frens, Burg Hemmersbach, Schloß Schlen-
derhan.
Die Mitteldeutsche Zeitung vom 7. April bringt alte und neue
Nachrichten über die Wasserburg Kapellendors bei Weimar
und die Tätigkeit der in Erfurt gebildeten Burggemeinde, in
deren Besitz die Burg sich befindet.
Die Münchener Neuesten Nachrichten vom 7. April fordern durch
Beschreibung der Schönheiten der Herzogsburg in Burg-
hausen zu deren Besuch auf. Einen ähnlichen Aufsatz bietet
der Völkische Beobachter vom 29. April.
Die Schlesische Zeitung vom 9. April würdigt die Burgen „der
Jugend" in Bild und Wort, so die Leuchtenburg bei Kahla
a. d. Saale, Burg Friedingen am Hohentwiel, Burg Lobeda
bei Jena, dierTreusburg an der Sieg, den Ludwigstein
a. d. Werra und die Burg Altena in Westfalen.
Die Magdeburger Zeitung vom 10. April beschäftigt sich eingehend
mit den interessanten Kaiserpfalzen Telleda und Albstedt.
Die Berliner Morgenpost vom 10. April zeigt in dem Motto
„Frühling in deutschen Landen" im Bild u. a. das Turm-
haus Schadeck im Lahntal, die Burg Cochem a. d. Mosel,
Schloß und Dom zu Limburg, den Stolzenfels, die Burg
Eltz und die Burg Hirschhorn am Neckar.
Nur in der Berliner Morgenpost (vom 10. April) konnte der sehr
anfechtbare Artikel „Raubritter in der Mark und ihre Burgen"
zum Abdruck kommen.
Die Düsseldorfer Nachrichten vom 10. April bringen aufschlußreiche
Ausführungen über das Alte Schloß in Düsseldorf, dessen
reiches Schicksal heute nur nach eingehendem Studium von
den alten Mauern abzulesen ist.
Die Thüringer Allgem. Ztg. vom 10. April beschreibt das
Rudolstädter Schloß, in dem Prinz Louis Ferdinand
von Preußen die letzten Stunden vor der Schlacht von Saal-
feld verbrachte und dessen Jnnenräume heute als Schloß-
museum dienen.
Der Fränkische Kurier vom 12. April schließlich beschäftigt sich
mit Geschichte und Zustand des Schlosses im mittelfränkischen
Landstädtchen Wasserbüdingen.
Der Generalanzeiger für die Stadt Wuppertal vom 13. April
bringt einen Aufsatz „Die alte Burg bei Leviges", in dem
diese als ein fränkisches Bollwerk gegen die Sachsen erklärt wird.
 
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