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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 32.1931

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Hoffmann, Max: Die Burgenfahrt nach der Pfalz und Saarbrücken
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https://doi.org/10.11588/diglit.35021#0003
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Oer Burgwart
Zeitung üervereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen

Herausgeber: Professor Soöo Ebharöt, Architekt, Marksburg b. Sraubach a. Rhein
Vurgverlag, G.m.b.h./ Marksburg b. Vraubach a. Rhein
Z2. Jahrgang ß Ser Burgwart erscheint sechsmal jährlich ^ Bezugspreis 1,50 Mark für den Vogen -
1YZ1 ß Mitglieder üer vereinigung Zur Erhaltung deutscher Burgen erhalten öen Burgwart unentgeltlich ^ ^

Die Burgenfahrt nach der Pfalz und Saarbrücken
Von Or. Max Hoffmann
er Ausgangspunkt der diesjährigen Burgenfahrt war die Marksburg. — Es war nicht das erste Mal,
daß von ihr aus die Burgenfahrer hinauszogen in benachbarte deutsche Lande. Ist sie doch wie keine
andere Burg geeignet, den Auftakt für die zahlreichen tiefen Eindrücke künstlerischer, vaterländischer
und landschaftlicher Art einer Burgenfahrt zu bilden.
Die meisten Teilnehmer kannten die Marksburg von früheren Besuchen her, ließen sich aber auch
diesmal gern wieder von ihrem Zauber gefangennehmen. Biele von ihnen hatten sich bereits am Sonnabend, dem
13. Juni, auf der Terrasse der Burgschenke eingefunden, um bei sinkender Sonne ihrem Schirmherrn, Seiner König-
lichen Hoheit dem Prinzen Oskar von Preußen, am ersten Tor der Burg einen herzlichen Willkommengruß zu
entbieten. Der erste Vorsitzende und jetzige Burghauptmann, Geheimrat Prof. Bodo Ebhardt, dankte dem hohen
Herrn namens der Anwesenden für seine rege Anteilnahme an den Geschicken der Vereinigung zur Erhaltung deutscher
Burgen und namentlich für seine Teilnahme an der Burgenfahrt. Eine besondere Freude sei es für alle Anwesenden,
ihren Schirmherrn, der vor erst kurzer Zeit von schwerer Krankheit genesen sei, gewissermaßen auf eigenem Grund
und Boden, auf ihrer Burg begrüßen zu dürfen. Mit dem Wunsche für das Wohlergehen des Schirmherrn und seines
Hauses schloß der Vorsitzende und entbot dem hohen Herrn einen Willkommentrunk in dem Ehrenbecher, den einst
Herr von Haniel aus Anlaß des Besuches Sr. Majestät Kaiser Wilhelms II. der Burgenvereinigung zum Geschenk
gemacht hatte.
Der Abend vereinigte die Teilnehmer, die sich immer zahlreicher zusammenfanden, im großen Saal der Burg-
schenke. Der Vorsitzende sprach herzliche Worte der Begrüßung, Bürgermeister Schüring von Braubach begrüßte
die Burgensahrer mit warmen Worten namens der Stadt Braubach und sprach den Wunsch für ein weiteres gutes
Gedeihen der Burgenvereinigung und ihrer Veste aus. Herr Werner Siebel, Mitglied der Vereinigung seit ihrer
Gründung, gab der Hoffnung auf bessere Zeiten Ausdruck, damit die Burgenfahrten auch in Zukunft durchgeführt
werden könnten und auch wieder solchen Mitgliedern die Teilnahme möglich werde, denen die schlechten wirtschaft-
lichen Verhältnisse eine solche heute untersage. Den Höhepunkt und Schluß des Abends bildeten die Vorträge des
„Quartett-Vereins" zu Braubach unter ihrem Dirigenten Georg Graesse. Es war echter deutscher Männerfang,
bald schien es, als wenn die markigen, wuchtigen Gesänge das Gewölbe des Saales sprengen wollten, dann wieder
tönte es sanft von warmem stillen Naturempfinden, und schließlich kam auch der Humor in witzig gesetzten Liedern
zu seinem Recht.
Erster Tag.
Marksburg—Ehrenbreitstein—Koblenz—Marksburg.
Es war ein strahlender Junisonntag, der mit dem 14. Juni heraufzog. Hell flutete das Sonnenlicht in den
schönen Rittersaal der Marksburg, in dem der Vorsitzende in offizieller Ansprache die Burgenfahrt eröfsnete und
die Teilnehmer willkommen hieß. Anschließend sprach er über die Geschichte der Marksburg und erläuterte ihre bau-
liche Entstehung an Hand großer Pläne.
 
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